Die 2. Frauenabenduniversität

“Zum Thema Frauenalltag heute – und morgen? Über (Aus-)Bildung und Beruf im Wandel der Technik” organisierte das Frauenreferat die 2. Frauenabenduniversität. Angeboten wurde am 29. Oktober im Kontaktraum der TU: Wozu sind Computer fähig? Überblick über die Entstehung, Anwendung und Auswirkungen der neuen Technologien.

Referentin war Ingrid Kammerer, Betriebsinformatikerin. Der 2. Vortrag der Frauenabenduniversität, ebenfalls aus HTU-Info 23/86 Seite 9, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster fand am Mittwoch den 5. November 18-21 Uhr im Kontaktraum statt und behandelte die Veränderungen der Betrieblichen Arbeitssituation von Frauen durch den Einsatz neuer Technologien. Die Referentin war Renate Schwab Assistentin an der WU-Wien.

Weitere Aktivitäten

Unter dem Titel “Frauenfest Spinnerei oder Notwendigkeit” , öffnet eine Datei in einem neuen Fensterschreibt Anita Messinger einen sehr netten Artikel über den Umgang mit Frauen nach 19:20 Uhr, und deren “aufreizende Kleidung”, Wintermantel ist gemeint, die Frauen dazu verdonnert brav nachmittags nachhause zu gehen, damit ihnen nichts passiere. Gegen diese von Männern als selbstverständlich betrachteten Hausarreste der Frauen, beschreibt die Autorin das Frauenfest als Möglichkeit ungestört, ohne blöder Sprüche und ohne Konkurrenzkampf in einer netten Atmosphäre beisammen zu sein. Darunter befindet sich dann noch die Einladung zur Buchpräsentation von Karin Hausen und Helga Novotny “Wie männlich ist die Wissenschaft?” (IWK Bergg.17 13. Nov.86 18:30)
 

Für den 28. Oktober ist ein Frauenaktionstag  angekündigt. Ein Plakat existiert hier, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster. Von 10 Uhr an sollen Frauen die Möglichkeit haben sich bei Büchertischen kennen zu lernen. Das HTU Frauenreferat stellt sich vor und ab 14 Uhr ist ein Erfahrungsaustausch ausländischer Studentinnen an der TU Wien vorgesehen.
 

Das im Oktober angekündigte Ausländerinnen-Treffen findet laut HTU-Info 27/86 Seite 6, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster am 2.12. 86 im Kontaktraum in der Gußhausstraße 25-27 statt und wird “Verständigung zwischen österreichischen und ausländischen Studentinnen” benannt. Uschi und Trude laden dazu ein. Eine Ankündigung für einen Vortrag von Cathy Buchholz  “Frauen gegen Apartheid” am 3.12 im Albert Schweitzer-Haus findet sich darunter. “Arbeitswelt der Frau” ist eine weitere Ankündigung, veranstaltet vom 28.-30.11.86 im Frauenzentrum WUK.
 

Am 19.05.87, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster im HTU-Info Nummer 13/87 erscheint dann unter der Rubrik Frauen-Frauen-Frau ... ein Aufruf des Frauenreferates , dass Mitarbeiterinnen gesucht werden für Aufgaben wie Beratung von Studentinnen, Organisation und Information von frauenspezifischen Veranstaltungen in Wien, Dokumentation der Situation von Frauen an der TU, Betreuung der Bibliothek des Frauenreferates. Informationen über Veranstaltungen und  …

Eine Entgegnung des Frauenreferates zu einem Artikel der JES

finden sich noch auf dieser Seite. Kurzgefasst schrieb die JES in ihrem von Männerphantasien über verwüstende, störende, laute Weiber nur so strotzenden Beitrag, daß das Frauenreferat sein Budget für die Einrichtung eines zweiten Kindergartens zu verwenden hätte. Dass das Frauenreferat viele Stunden Frauenarbeit investierte um einen Kindergarten an der TU zu erreichen, bleibt verschwiegen, auch wird der Sachaufwand des Frauenreferates dadurch als immens vorgetäuscht, denn wie sonst sollte es einen Kindergarten finanzieren, wenn die Herren der JES auch geschrieben hätten, dass das Frauenreferat 10.000S Jahresbudget hatte? Die HTU hat eine Klage gegen die JES wegen übler Nachrede eingebracht. Ergebnis? dauert noch ein bisserl, die Gesetzesmühlen mahlen langsam, vor allem wenn es sich um Frauenanliegen handelt.

Was wurde aus der Klage gegen die JES?

Im HTU Info 23/87, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster erscheint eine halbseitige Erklärung mit folgendem Text: Im Student Aktuell Nr. 55/87 wurde unter dem Thema “Soziales” dem Frauenreferat vorgeworfen, dass sich seine Aktivitäten bislang vor allem bei der Sprengung von Diskussionsveranstaltungen sowie bei der Verwüstung von TU-Zeichensälen gezeigt hätten. Nachdem sich herausgestellt hat, dass dieser Bericht auf unrichtigen Informationen beruht hat, ziehen wir diese Behauptung mit dem Ausdruck unseres Bedauerns zurück. (Medienverein für Bildung und Politik)

Hat die Klage der HTU (initiiert vom Frauenreferat) also doch was gebracht? Der Verein: Medienverein für Bildung und Politik, hinter dem sich in Wahrheit die JES verbirgt, erklärte sich bereit Schadenersatz zu zahlen und ihre halbe Fraktionsseite im HTU-Info für eine Richtigstellung ihrer Aussagen im “JES-INFO” (vulgo: ”Student Aktuell”) zu nutzen. Das Frauenreferat wurde also doch ideell vom Hauptausschuss unterstützt, und wenn es eben wie in diesem Fall die Beistellung eines Anwaltes war! Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn es gibt auch Hauptausschüsse, wo die Mehrheitsfraktion selbige Gedanken wie die JES in punkto Frauen hat, und von diesen ist dann keinerlei Unterstützung zu erwarten.

Dass die Abtreibungsgegner durchaus große Unterstützung seitens der Universitätsprofessoren hatten, zeigt der in der Presse erschienene Artikel, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster.

Frauen in der Planung und andere Aktivitäten

“Freiraum für Frauen”, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster das 1. Symposium für Frauen in der Planung, das am 16. Mai in Freising stattfand, organisiert vom BOKU-Frauenreferat brachte Planerinnen aus Amsterdam, Hannover, Kassel und Norderstedt zusammen. Uta Wiegele war für das HTU-Frauenreferat dort vertreten und erwarb dort auch diverse Publikationen für die Bibliothek des Frauenreferates.
 

Das Frauenreferat verfasste für das Studienjahr 86/87 einen Arbeitsbericht, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster zur Vorlage im Hauptausschuss, wo sich zu den schon genannten Tätigkeiten noch folgende Neuigkeiten finden: Bei dem Treffen inländischer und ausländischer Studentinnen stellte sich heraus, dass in Istanbul der Zugang von Frauen zum Ingenieurstudium häufiger ist. Ursache: Studienberechtigungsprüfungen, die Frauen oft besser absolvieren. Das Frauenreferat hatte einen Schaukasten zur Verfügung, wo regelmäßige Programminformationen zur Verfügung standen.
 

Unterstützung der HTU zur Broschüre aller Wiener Fraueninitiativen in der Höhe von 5.000S wurde gewährt. Das Frauenreferat kaufte 50 Verhütungsbroschüren, die zum Selbstkostenpreis verkauft wurden, da private Umfragen nämlich ergeben hatten, dass der Großteil der in den Räumen der ÖH anwesenden (Männer) mehr schlecht als recht über Verhütungsfragen informiert war. Das bessert sich ja jetzt hoffentlich.
 

Angemerkt wurde auch der Neuzugang von Uta Wiegele auf dem Planerinnen Symposium in Freising, und auch, dass sie sich im nächsten Studienjahr als Referentin bewerben wird.
 

Der Kindergarten war nicht mehr reine Angelegenheit des Frauenreferates. Nach einigen Diskussionen, auch in Hinblick auf eventuelle Väter, die sich um die Kinder kümmern, kam man überein, dass der TU-Kindergarten eine Sache des Sozialreferates sei, und es wurde auch dort die Sprechstunde angehalten. Später dann gab es eine Sachbearbeiterin für die Kleinsten in Krabbelstube und Kindergarten, die dem Sozialreferat zugeordnet ist.
 

HTU-Info 2/87 bringt auf Seite 4, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster eine Ankündigung eines Symposiums “Frauenplanung” vom 22./23.1. 1987 auf der Boku mit folgendem Programm:

  • Donnerstag: Referate z.B. Verschiedene Raumwahrnehmung von Frauen und Männern aufgrund verschiedener Sozialisation; Podiums-Diskussion
  • Freitag: Arbeitskreise z.B. Was ist feministische Freiraumplanung? Oder heißt frauenfreundlich planen die Benachteiligung akzeptieren?
  • Plenum, Fest.


Gleich im nächsten HTU-Info 3/87 (S.4), öffnet eine Datei in einem neuen Fenster befindet sich die Ankündigung zur Internationalen Fachtagung “Ingenieurinnen für die Zukunft in Berlin, sowie “Frauen in der Informatik, gestalten Frauen die Informatik mit” ein Vortag von Christiane Floyd, Univ. Prof. der TU-Berlin am Fr 30.1.87 im Kontaktraum der TU-Wien.
 

Im HTU-Info 4/87 Seite 3, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster ist eine Ankündigung des Frauenreferats zum Internationalen Frauentag mit 3 verschiedenen Programmen und einem Hinweis auf die Sprechstunden des Frauenreferats.
 

Im HTU-Info 5/87 Seite 4, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster findet sich ein Bericht der Frauenfriedenslager in Greenham Common und ein Aufruf zur Unterstützung der dortigen Frauen und ein Hinweis auf den 13. Kongress von Frauen aus Naturwissenschaft und Technik, der die Geschichte des Frauenreferates immer wieder tangieren wird. Ein Versuch eines solchen österreichischen Kongress fand schon im November 1993 in Wien unter der Bezeichnung ANAKONGA statt und aus Teilen der Vorbereitungsgruppe hat sich dann eine Gruppe von Frauen für den 27. Kongress für Frauen in Naturwissenschaft und Technik 2001 in Wien gefunden, die mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen haben. Als Teilnehmerinnen waren immer wieder Frauenreferatsfrauen auf dem Kongress in Deutschland.
 

Atomkraft und der 1. Jahrestag von Tschernobyl waren Anlass für den Beitrag im HTU-Info 9/87 vom 08.04.1987 auf Seite 10, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster. Proteste in Wackersdorf wurden angekündigt, und auch die Verhütungsbroschüre von Claudia Klier und Christian Fiala im Sekretariat zum Verkauf angeboten.
 

Im HTU-Info 10/87 vom 28.4.87 auf Seite 7, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster schreibt eine unbekannte Autorin (oder ein unbekannter Autor?) “Rückkehr des Weiblichkeitswahns?” eine Replik auf den Artikel “Tschernobyl- ein Ejakulat männlicher Naturwissenschaft” im letzten HTU-Info.