Digital detox oder lieber digitale Balance? Gesunden Ausgleich im digitalen Alltag finden

Digitale Tools können das Leben in vielen Bereichen deutlich vereinfachen. Schwierig wird es, wenn man den elektronischen Geräten zu viel Raum gibt. Hier ist gesunde Abgrenzung gefragt.

Für viele von uns sind digitale Abläufe und elektronische Geräte bereits wie selbstverständlich Teil unseres Alltags. Hat man die Eingangshürde geschafft und weiß, wann und wo man welches Gerät, welche Software, welche Plattform einsetzen kann und soll, taucht am Horizont die nächste Frage auf: Wie kann ich mich bei Bedarf zur digitalen Welt abgrenzen? Und wie erkenne ich diesen Bedarf?

Mit digital detox beginnen …

Das digitale Zeitalter bringt es mit sich, dass unser Alltag durch viele neue Begriffe bereichert wird. Damit meine ich nicht die Bezeichnung für die vielen kleinen Spielereien, mit denen man sich die Zeit endlos vertreiben kann. Vielmehr ist eine Gegenbewegung entstanden, die uns ein gesundes Verhalten im Umgang mit der digitalen Welt beibringen will. Einer der ersten wahrnehmbaren Trends dahingehend war das „digital detox“, also der komplette Verzicht auf jegliches elektronisches Spielzeug und entsprechend auch das Fernhalten vom Internet. Da ein solches Verhalten weder dauerhaft noch im beruflichen Alltag machbar wäre, soll es als kurzfristige Reinigungsmaßnahme eingesetzt werden – digitales Fasten sozusagen. Das lässt sich über einen zeitlich begrenzten, allerseits kommunizierten Zeitraum mehr oder weniger leicht durchhalten und hilft sicher das eigene digitale Verhalten in den Fokus zu rücken. Als Dauerlösung und Rezept für den zunehmend digitalen Arbeitsalltag ist es allerdings nicht geeignet. Erfolgsversprechender ist da die Überlegung, die jeweiligen digitalen und analogen Teile unserer Lebensrealität besser in Balance zu bringen. Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Das kann nur jede_r für sich selbst angehen. Die gute Nachricht aber gleich zum Ausgleich: Es gibt viele kleine Tipps und Tricks, die einen da gut unterstützen können.

… zur digitaler Balance finden

Stellen Sie sich ein paar unbequeme Fragen, die Sie ehrlich beantworten sollten: Wie oft greife ich tagsüber reflexartig zum Smartphone? Habe ich mein Handy/meinen Computer so eingestellt, dass ich über alle neu eingehenden E-Mails/Meldungen sofort benachrichtigt werde? Verbringe ich meine Freizeit auch großteils vor einem Bildschirm? Schaue ich sogar beim Gehen ständig auf den Bildschirm meines mobilen Geräts? Und ist das letzte, was ich vorm Einschlafen sehe, der Posteingang meines Mailprogramms? Hand aufs Herz: Ich ertappe mich selbst immer wieder mal bei Verhaltensweisen, die ich voller Überzeugung in Abrede stellen würde. Schließlich sind wir auch nur Menschen. Wenn man sich aber ehrlich bewusst macht, dass man ab und zu in ungesunde Verhaltensmuster kippt, kann man mit kleinen Änderungen schon einiges bewirken. Tolle Vorschläge dafür gab es beispielsweise beim diesjährigen Sekretär_innenkongress an der TU Wien, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (link zu interner News). Verschiedene Strategien, um das Gedächtnis zu schulen, wären möglicherweise eine gute Alternative zu Erinnerungen am Handy. Ich persönlich liebe meinen Papierkalender, in dem ich auch Notizen machen kann. Keine digitale Erinnerung kann mir die Genugtuung geben, die ich beim Durchstreichen einer notierten Aufgabe nach Erledigung empfinde. Man darf auch im digitalen Alltag altmodische Marotten haben. Eine besonders wichtige Botschaft ist aber, dass wir möglichst viel bewusste Bewegung in unseren digitalen Alltag einbauen sollten. Da kann man schon mit einfachen Ausgleichsübungen die Starre vor dem Bildschirm lösen. Und auch den Weg zur Arbeit kann man anders gestalten: Steigen Sie die eine oder andere Station später in die Öffis ein (oder früher aus) und schauen Sie sich die Umgebung auf Ihrem Weg an. Oder starren Sie im Bus aus dem Fenster statt aufs Handy.

Sie werden sehen: Diese Kleinigkeiten sind kein Widerspruch zu unserem Leben im digitalen Alltag – es kann diesen unheimlich bereichern.

 

Vielleicht haben Sie ja eigene Tipps und Tricks, die Ihren digitalen Alltag bereichern. Teilen Sie diese mit mir! Dann können wir gemeinsam einen „Survial Guide“ für die digitale Welt gestalten! Einfach auf die .digital blog-Seite im TU coLAB, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster gehen und einen Kommentar im Feld unter dem Blogbeitrag hinterlassen.