Presseaussendungen

TU Austria: Neun Forderungen an die künftige Bundesregierung

Die drei technischen Universitäten Österreichs nutzen die aktuellen Koalitionsverhandlungen um sich mit 9 Forderungen an die künftige Bundesregierung Gehör zu verschaffen. Durch diese Maßnahmen soll die Politik den Universitätsstandort Österreich im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich stärken.

Bild © Marcus Scholz/adisa – Fotolia.com; wunderweiss

Die drei TU Austria Universitäten mit 9.800 Mitarbeiter_innen, 46.000 Studierenden und 5.300 Graduierten (Studienjahr 2017/18) haben großes Gewicht am Innovations- und Forschungsstandort Österreich. Um die globale Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Universitäten im Allgemeinen und der Technischen Universitäten im Besonderen zu stützen, ist politischer Wille und ein Bündel an Maßnahmen nötig:

Finanzierungsmodell ausbauen und MINT pushen

Eine zentrale und bekannte Forderung der TU Austria ist die Weiterentwicklung des Modells kapazitätsorientierter und studierendenbezogener Hochschulfinanzierung“, erklären Sabine Seidler, amtierende Präsidentin der TU Austria und Rektorin der TU Wien, Harald Kainz, Rektor der TU Graz, und Wilfried Eichlseder, Rektor der Montanuniversität Leoben unisono. „Denn nur dies garantiert technisch und naturwissenschaftlich exzellent ausgebildete Absolvent_innen und eine hervorragende Forschungsexpertise zum Nutzen von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie. Damit sichern wir den Technologie- und Innovationsstandort Österreich ab.“ In diesem Kontext pocht das TU Austria Präsidium auf einen konkreten, rechtsverbindlichen Stufenplan zur Umsetzung der Universitätsfinanzierung. Ebenso unerlässlich ist die Kapazitätssteigerung in den MINT-Fächern. „Aus Verantwortung gegenüber dem Standort müssen wir sicherstellen, den enormen Bedarf der Industrie an Ingenieur_innen und Naturwissenschaftler_innen abzudecken. Dies erfordert entsprechende Aktivitäten plus Geldmittel vom Kindergarten bis zur universitären Ausbildung in den MINT-Fächern“, so das TU Austria-Präsidium weiter.

Intelligente Digitale Transformation

Die TU Austria Universitäten unterstützen politische Digitalisierungsinitiativen und benötigen dafür finanzielle und personelle Ressourcen. „Wir verstehen uns im Zusammenhang mit der Erstellung einer österreichischen Artificial Intelligence (AI)-Strategie als wesentliche Träger der AI‐Forschung und als Ressource für hohe Kompetenzen in diesem Forschungsfeld. Um nicht den Anschluss zu verlieren, sind Mittel zur Anbindung an die europäische AI-Forschung, zur Einrichtung von AI-Leuchttürmen in der österreichischen Forschungslandschaft sowie für adäquate Computerinfrastruktur notwendig“, fordert das Präsidium.

Attraktor Forschungsland Österreich

Die Prämissen einer zukünftigen FTI-Strategie Österreichs liegen für die TU Austria-Rektor_innen auf der Hand: Schwerpunkte definieren, Ziele formulieren und Umsetzung planen. Universitäten als wegweisende Player im Innovationssystem müssen dabei wie die Industrie in den Strategieprozess einbezogen und der Weg zum Innovation Leader Österreich klar skizziert werden.

Eine weitere Forderung der TU Austria bezieht sich auf Finanzierung und Betrieb modernster Forschungsinfrastruktur. Forschung und Lehre auf internationalem Top-Niveau setzt gerade an technischen Universitäten modernste technische Ausstattung und Forschungsinfrastruktur voraus und bedingt zunehmend höhere Aufwendungen für qualifiziertes Personal dafür. „Der Erfolg des Innovationsstandortes Österreich ist auch abhängig von seiner Attraktivität für Spitzenkräfte. So ist z.B. die Weiterentwicklung der Rot-Weiß-Rot-Karte und deren Effektivität ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Berufungspolitik sowohl für profilierte Wissenschaftler_innen als auch den wissenschaftlichen Nachwuchs“ erläutert TU Austria Präsidentin Sabine Seidler.

Förder- und Transferleistung erhöhen

Für die TU Austria Universitäten ist weiters eine einheitliche und verbindliche Overhead-Finanzierung als Element der Forschungsförderung, wie im europäischen Forschungsrahmenprogramm schon lange üblich, von besonderer Bedeutung. Gerade bei der Förderung von Grundlagenforschungsprojekten (z.B. FWF) sind angemessene Overheads erforderlich.

Den Wissens- und Technologietransfer betreffend sehen sich die TU Austria Universitäten als Vorreiter und Verantwortungsträger. Trotzdem muss davon ausgegangen werden, dass das vorhandene Potential an Verwertungsmöglichkeiten noch nicht vollständig ausgeschöpft ist. Ein „Masterplan Technologietransfer“ mit der entsprechenden finanziellen Unterfütterung sichert internationale Anschlussfähigkeit der Technology Transfer Offices und stellt den beschleunigten Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung auf allen Ebenen einschließlich universitärer Ausgründungen - sicher.

Ebenso sind COMET-Zentren, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster - ein Garant für den erfolgreichen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, speziell für die Technischen Universitäten.

Klimarettende Technik

Viele Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen stehen z.B. mit der Sicherung der Ernährung, nachhaltiger und moderner Energieerzeugung, nachhaltiger Industrialisierung usw. in enger Wechselwirkung. Klimaschutz bedarf neben der Arbeit exzellent ausgebildeter Techniker_innen und Techniker auch einer zielgerichteten Forschung und Entwicklung. „Letztlich werden technologische Lösungen eingesetzt werden, um die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen. Wir wissen jedoch nicht, in welchen Disziplinen die erforderlichen Durchbrüche erreicht werden, zielgerichtet bedeutet deshalb die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ohne thematische Einschränkung im Forschungsfördersystem“, ist TU Austria-Präsidentin Sabine Seidler überzeugt.

Die 9 Forderungen

  1. Kapazitätsorientierte, studierendenbezogene Hochschulfinanzierung weiterentwickeln
  2. Moderne Forschungsinfrastruktur erhalten und ausbauen
  3. Spitzenkräfte nach Österreich bringen und halten
  4. Gleiche Förderkonditionen für alle Forschenden schaffen
  5. Masterplan Technologietransfer erarbeiten
  6. COMET Programm sichern
  7. FTI-Strategie auf- und umsetzen
  8. Zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDG) beitragen
  9. Digitale Transformation erkennen und gestalten

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Dr. Elke Standeker, Bakk. MBA
Generalsekretärin der TU Austria
+43 3842 402 7013
elke.standeker@tuaustria.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
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