News

TU Wien Space Team entwickelt eigenen Satelliten

Der Satellit „SpaceTeamSat1“ wird zur Gänze an der TU Wien entwickelt und hergestellt. Sobald er im Orbit ist, soll er für Bildungsprojekte mit Schulen genutzt werden.

Das TU Wien Space Team

© TU Wien Space Team

Das TU Wien Space Team

Ein großes Ziel hat sich das TU Wien Space Team gesetzt: Ein eigener Mini-Satellit soll entwickelt und dann in den Weltraum geschickt werden. Das TU Wien Space Team ist eine studentische Arbeitsgruppe, die seit Jahren an spektakulären Projekten aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik arbeitet. An einem erfolgreichen Satellitenprojekten war das Team bereits beteiligt, der neue „SpaceTeamSat1“ ist der erste Satellit, bei dem alle Komponenten – von der Energieversorgung bis zum Kommunikationsmodul – an der TU Wien geplant, entworfen und hergestellt werden. Das Space Team wird mit Schulen zusammenarbeiten, um Schulklassen die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Code direkt am Satelliten laufen zu lassen und Messungen durchzuführen.

Ab Oktober 2020 ist das TU Wien Space Team auch in der Lehre der TU Wien fest verankert: Ein eigenes Vertiefungsmodul für Bachelor und Master-Studierende in Maschinenbau und Maschinenbau-Wirtschaftsingenieurwesen wurde ins Leben gerufen. In Zukunft können sich daher Studierende der TU Wien ihre Arbeit an bestimmten Projekten des Space Teams auch für ihr Studium anrechnen lassen.

Ein Mini-Würfel voller Sensoren

Beim geplanten Satelliten SpaceTeamSat1 handelt es sich um einen CubeSat, einen ungefähr würfelförmigen Mini-Satelliten mit Außenabmessungen von ca. 10x10x10 Zentimetern und einem Gewicht von etwas mehr als einem Kilogramm. Er soll im „Low Earth Orbit“, also in einer Höhe von 300–500 Kilometern stationiert werden. Für den Transport eines solchen Mini-Satelliten in den Orbit gibt es mittlerweile kommerzielle Anbieter – doch damit der Satellit tatsächlich wie gewünscht seine Aufgaben erfüllt, müssen einige ingenieurwissenschaftliche Herausforderungen bewältigt werden.

„Der Cubesat wird von Solarzellen mit Energie versorgt, kontrolliert von einem selbstentwickelten Electrical Power System“, sagt Raphael Böckle, Projektleiter des CubeSats. „Der On-Board-Computer, die Sensortechnik, das Kommunikationsmodul – alle Komponenten werden von uns sorgfältig geplant, damit der Satellit möglichst lange seine Aufgaben erfüllen kann.“

Mit einer ganzen Reihe von Sensoren soll der Satellit ausgestattet werden: Mit einem Magnetometer, einem Temperaturfühler, einem Beschleunigungssensor, einem Gyroskop und einem Helligkeits-Sensor. Sogar ein Dosimeter zum Messen der kosmischen Strahlung wird mit dabei sein, dazu kommen unverzichtbare Sensoren wie ein Batterie-Messgerät, die man für den Betrieb des Satelliten selbst benötigt. Der Satellit bekommt auch eine Kamera, mit der man Fotos der Erde aufnehmen kann.

Wettbewerb für Schulen

Das TU Wien Space Team will diese Daten nicht nur selbst erheben, sondern im Rahmen eines Bildungsprogramms auch Schulen einbinden. „Es wird einen Wettbewerb geben, an dem sich HTLs und allgemeinbildende höhere Schulen beteiligen können“, sagt Raphael Böckle. „Von den Schulen soll Code entwickelt werden, der dann direkt auf den Satelliten übertragen und dort dann von einem Mikrocontroller ausgeführt wird.“ Das Space Team wird bestimmte Primärziele vorgeben, die von den Schulteams erreicht werden müssen. Darüber hinaus können allerdings beliebige weitere Messungen und Experimente durchgeführt werden. Am Ende wird eine Jury ein Siegerteam ermitteln.

Mehr über das neue CubeSat-Projekt, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Lehrveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Space Team

Ab Oktober 2020 wird die Zusammenarbeit zwischen dem TU Wien Space Team und der TU Wien noch weiter vertieft: Im Studienplan wurde die Möglichkeit einer Spezialisierung im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik geschaffen. Das neu eingeführte Student Aerospace Modul kann von Studierenden der Studiengänge Maschinenbau und Maschinenbau-Wirtschaftsingenieurwesen im Bachelor mit 7 ECTS als Berufsfeldorientierungsmodul oder im Master mit 14 ECTS als Vertiefungsmodul absolviert werden und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Arbeit an einem realen Luft- und Raumfahrtprojekt.

Mehr dazu auf der Webseite des TU Wien Space Teams, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster