Altes wiederbeleben – aktueller denn je
Das Stück und der Ursprung der Gruppe aus der Fachschaft Technische Physik mag einigen bekannt vorkommen, denn bis vor wenigen Jahren bespielte das “Physikertheater” regelmäßig die Bühne im Informatikhörsaal der TU Wien. Nach einer Corona-bedingten Pause wurde die Theatergruppe vor einem Jahr wiederbelebt, um Studierenden aus verschiedenen Studienrichtungen die Möglichkeit zu geben, den Alltag für einige Stunden ruhen zu lassen und sich wöchentlich zum gemeinsamen Spielen zu treffen. Was als Improvisationstheater und entsprechenden Gruppenübungen startete, entwickelte sich schnell in den Drang, ein größeres Projekt zu schaffen und den Fortschritt mit einem Publikum zu teilen. Wo an anderen Orten die Stückwahl ein Hindernis darstellt, fand sich hier in kürzester Zeit Einigung. Was bewegt uns als Studierende, als Wissenschaftler_innen, als junge, diverse Gruppe in der Gesellschaft? Ein Streben nach einer Stimme, die uns entzogen oder erst gar nicht gewährt wird, und nach Gleichberechtigung, sei es als weiblich gelesene Person in einem männlich dominierten Umfeld oder als finanziell abhängiger winziger Teil einer Forschungsgruppe, deren Sponsoring von Institutionen stammt, deren Werte wir doch eigentlich gar nicht vertreten möchten. Und welches Stück thematisiert diese Motive zugänglicher, aktueller und brennender als eine Tragikomödie, die der Wissenschaft Raum in der Gesellschaft einräumt?
Raum und Zeit
Liebevoll wird das Sanatorium “Freihaus” auf der Bühne durch Kunstlicht, zusammengewürfeltes, in die Jahre gekommenes Mobiliar und verrückt herumgeisternde Physiker dargestellt. Die Patienten sind nicht eingeliefert worden, nein, sie befinden sich als Langzeitstudierende natürlich freiwillig hier, oder?
Regie, Licht- und Tontechnik, Kostüme, Planung und Besetzung, alles in einer Gruppe aus motivierten Studierenden vereint, in der sich jede_r den persönlichen Stärken entsprechend engagiert. Sowohl das Endergebnis in Form der Aufführungen als auch der Weg dorthin sind gezeichnet von diesen individuellen Geschenken, die immer wieder in der Gruppe geteilt werden.
Wer also den Wahnsinn des Freihauses mal aus einer Zuschauer_innen-Perspektive sehen möchte, komme zu einer der Aufführungen und lasse sich bei Getränken und Verpflegung unterhalten!
Termine
- 14. November 2025 | 18:00 Uhr
- 15. November 2025 | 18:00 Uhr
- 22. November 2025 | 18:00 Uhr
Informatikhörsaal, Treitlstraße 3, 1040 Wien
Einlass ab 17:00
Eintritt frei, gern mit freiwilliger Spende
