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Verstärkung in Forschung und Lehre: Laufbahnstellen für Frauen

Laufbahnstellen für Frauen gehen an die Fakultäten für Informatik, Technische Chemie, Bauingenieurwesen sowie Physik.

Silhouetten Frauen vor Digitalhintergrund

In einem internen Wettbewerb rief das Rektorat der TU Wien ihre Fakultäten vor drei Jahren auf, nachhaltige Gleichstellungskonzepte vorzulegen. Die Umsetzung der Konzepte wurde nun evaluiert, als Preis geht je eine Laufbahnstelle für Frauen an die Siegerfakultäten: Informatik, Technische Chemie, Bauingenieurwesen sowie Physik.

Die prämierten Konzepte

An der Fakultät für Technische Chemie ist der Aufbau des Frauennetzwerks FemChem, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster gelungen. Es werden Reisestipendien für junge Wissenschaftlerinnen vergeben und aktuell läuft ein groß angelegtes Forschungsprojekt, das die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses zwischen Prädoc und PostDoc untersucht und Ursachen für den großen Rückgang des Frauenanteils nach dem Doktorat erforscht.

An der Fakultät für Informatik werden systematisch Aktivitäten gesetzt und evaluiert. Die Initiative Women in Informatics, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, spannt den Bogen von Aktionen in der Schule, Förderung von Studentinnen bis hin zur Forschung. In Podiumsdiskussionen, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und Workshops, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster werden Best Practice Ansätze verglichen, Lösungsansätze gesucht und verschiedene Blickwinkel beleuchtet.

Die Fakultät für Bauingenieurwesen glänzt durch Systematik und besonderen Einsatz des Dekans. Eine quantitative Untersuchung ist die Basis für das Monitoring des Frauenanteils an der Fakultät. Alle Berufungskommissionen und Laufbahnstellen-Kommissionen erhielten einen Gender-Input. Die Fakultät war auch an einem Pilotprojekt mit extern begleiteten Assessment Centers beteiligt. Zweimal wurden §99 (4) Stellen durch Frauen besetzt, sodass nun drei Professorinnen an der Fakultät sind.

Die Fakultät für Physik hat einen spezifischen Frauenförderungsplan für sich entwickelt und darüber hinaus ein eigenes Mentoringprogramm gestartet. Ziel ist es Schwierigkeiten, die den Studienfortschritt beeinträchtigen könnten, rechtzeitig zu erkennen und zu lösen. Dafür wurden zwei Mentor_innen beauftragt, die Studierenden bei der Orientierung an der Universität und beim Entwickeln von erfolgreichen Lernstrategien behilflich sind. Wesentlicher Bestandteil des Mentoringprogramms sind regelmäßige Sprechstunden. 

Strategie

Am 25. November entschied das Rektoratsteam unter Einbeziehung der Abteilung Genderkompetenz über die Fortschritte bei den Konzepten und hat den Fakultäten für Informatik, Bauingenieurwesen, Technische Chemie und Physik je eine Laufbahnstelle zuerkannt. Diese vier Fakultäten haben im Zeitraum 2016 – 2018 besonders viele und nachhaltige Aktivitäten zur Frauenförderung gesetzt und so eine strukturelle Verankerung des Themas geschafft. Grundgedanke ist die Verknüpfung von Chancengleichheit und Top-Qualität in Forschung und Lehre. Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils auf allen Ebenen sind Teil der Zielvereinbarungen zwischen Rektorat und Fakultäten. Basis ist der Frauenförderungsplan, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Zeichen setzen

Obwohl der Frauenanteil bei den Studierenden seit Jahren kontinuierlich steigt – aktueller Stand ca. 30 Prozent – ist der Frauenanteil in wissenschaftlichen Top-Positionen nach wie vor gering. Maßnahmen wie die Ausschreibung wissenschaftlicher Stellen ausschließlich für Frauen sollen ein Zeichen setzen und auch internationale Expertinnen ansprechen. Vorrangiges Ziel ist, das vorhandene Potenzial und Qualifikationen auszuschöpfen.