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Umwelt in der Stadt: WWTF fördert TU-Forschung

Sieben Forschungsprojekte, die sich städtischen Umweltthemen widmen, werden vom WWTF gefördert. An drei davon ist die TU Wien beteiligt.

Wie wird Wien noch grüner?

Wie wird Wien noch grüner?

Die Forschung an Umweltthemen im städtischen Raum fördert  der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds im Forschungsförderungs-Call "Environmental Systems Research". Sieben Forschungsprojekte wurden mit je bis zu 650.000 Euro gefördert. An drei von ihnen ist die TU Wien beteiligt – eines davon wird von Jakob Lederer (Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft), Amela Ajanovic und Reinhard Haas (Energy Economics Group) durchgeführt, an zwei weiteren Projekten sind Julia Derx, Alfred Paul Blaschke (Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie), Andreas Farnleitner und Rita Linke (Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften im Rahmen des Forschungszentrums Water & Health) und Prof. Heidi Halbwirth sowie Prof. Ewald Srebotnik (Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Techn. Biowissenschaften) beteiligt.

Was sich durch CO2-Reduktion alles ändert
Wenn sich Gesellschaften verändern, dann hat das Auswirkungen auf ihre Umwelt. Das ist nicht neu: Schon die neolithische Revolution mit Ackerbau und Viehzucht führte zu höherem Flächenbedarf und in weiterer Folge zur teilweisen Entwaldung. Auch der heutige Wandel von einer fossilen hin zu einer klimaverträglichen Gesellschaft mit einer verringerten Emission von Treibhausgasen kann zu Nebeneffekten führen - etwa zu einer Erhöhung anderer Emissionen oder der Erzeugung neuer Arten von Abfall.

Jakob Lederer, Absolvent des Diplom- und Doktoratstudiums für Bauingenieurwesen an der TU Wien, leitet nun das Forschungsprojekt "TransLoC". Gemeinsam mit der Energy Economics Group wird darin am Beispiel Wien untersucht, wie sich die Transformation in Richtung einer klimaverträglichen Stadt auf Energie-, Materialflüsse und Emissionen auswirkt. Weitere Projektpartner sind das Institut für Höhere Studien (IHS) und das Österreichisches Institut für Raumplanung (ÖIR).

Sichere Wassernutzung
Das weltweite Städtewachstum, klimatische Veränderungen und sich verändernde Strategien bei der
Stadtplanung stellen eine große Herausforderung für die Sicherstellung der Lebensqualität der Menschen dar. Die Wasserqualität in urbanen Räumen spielt dabei eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Menschen, nicht nur für die Trinkwassernutzung (Uferfiltrat), sondern auch zur Bewässerung und für Freizeitaktivitäten.

Im Stadtgebiet gibt es mehrere mögliche Eintragswege von Krankheitserregern übers Wasser: über die Abwasserentsorgung, undichte Kanäle, Regenüberläufe und durch die Übertragung von Tieren.
Julia Derx und ihr Team kombinieren hoch innovative Messmethoden mit einem hydrologischen Modell, um damit mögliche Strategien und wichtige Handlungsfelder für die Planung von Städten abzuleiten. Das Projekt wird innerhalb des ICC Water & Health durchgeführt und von Silvia Cervero-Arago von der Medizinischen Universität Wien geleitet.

Bäume und Ozon
Die Ozonbelastung wird im Sommer immer wieder zum Problem. Bäume sollten eigentlich dagegen helfen, sie können nämlich Ozon absorbieren. Doch in bestimmten Fällen können Bäume das Ozon-Problem sogar verschlimmern: An heißen Tagen produzieren sie organische Verbindungen, die mit Stickoxiden zu Ozon reagieren können. Die Stärke dieses Effekts hängt allerdings von vielen Faktoren ab: von der Baumart, von der Temperatur, von äußeren Stressbedingungen und vielem mehr.

Heidi Halbwirth und Ewald Srebotnik werden sich nun mit der Entwicklung von Modellen beschäftigen, mit denen man den Einfluss von Bäumen auf die Ozon-Konzentration in der Stadt erklären kann. Geleitet wird das Projekt von Hans Sandén (Universität für Bodenkultur).

 

Bild: © Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, NordNordWest