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TU Wien ist Dribbling-Weltmeister

Gute Performance unserer humanoiden Robokicker bei der Roboterfußball-WM 2010

Dribbling Weltmeister 2010

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Dribbling Weltmeister 2010

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Angriff der Austrian Kangaroos

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Angriff der Austrian Kangaroos

Angriff der Austrian Kangaroos

Letzte Woche fand in Singapur die diesjährige WM im Roboterfußball statt. Die Austrian Kangaroos, das Team der TU Wien und FH Technikum Wien unter der Leitung von Dietmar Schreiner (Institut für Computersprachen, TU Wien),  Markus Bader (Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik, TU Wien) und Alexander Hofmann (FH Technikum Wien), waren mit dabei und konnten unter schwierigen Bedingungen gute Leistungen bringen.

Im Hauptbewerb traten 24 Teams um den Weltmeistertitel in der "Standard Platform League" (SPL) an. Hier haben alle TeilnehmerInnen die gleiche Hardware, den humanoiden Roboter NAO des französischen Herstellers Aldebaran, zur Verfügung. Drei Roboter pro Mannschaft kicken auf einem 6x4 Meter großen Feld in Spielen, die aus zwei Halbzeiten zu je 10 Minuten bestehen.

Der Bewerb war in Form von einer Vorrunde mit Relegationsspiel, einer Zwischenrunde und einer darauf folgenden Direktausscheidung organisiert.

In der Vorrunde galt es für die Austrian Kangaroos zwei Gegner zu bezwingen. Der Auftakt dazu ist gegen das australisch-chinesische Team "WrightEagleUnleashed!" mit einem 2:0 Sieg auch gelungen. Im Spiel gegen die Heimmannschaft "Team Nanyang" aus Singapur hatten die Kangaroos allerdings mit extremen "Sehstörungen" zu kämpfen, was an den vom RoboCup Konsortium bewusst gewählten schwierigen Lichtverhältnissen an den Spielfeldern lag. Das Spiel gegen "Team Nanyang"  endete daher leider mit einer 0:1 Niederlage. Als Folge mussten die TU-Kicker in die Relegation, wo Team "Burst" aus Israel wartete.

Das Relegationsmatch entwickelte sich dafür zu einem echten Thriller.  
Nach Ende der regulären Spielzeit eines emotionsgeladenen Matches stand es 1:1 (Halbzeit 0:1 für Burst). Die Kangaroos mussten somit in ein nervenzerreißendes Elfmeter-Schießen (3 Elfer pro Team). Beide Mannschaften vergaben gleich den ersten Elfer. Beim zweiten ging Burst mit einem Treffer in Führung, der für viel Aufregung sorgte: Der Ball war erst nach Ablauf der Zeit (60 Sekunden pro Elfmeter) im Tor, der Treffer wurde aber trotzdem als gültig gewertet. Die Spielregeln waren für diese Situation aber ungenau. Nach gründlicher Beratung entschied sich die Turnierleitung für Burst und das Tor, da der Ball vor Ablauf der Zeit noch gekickt worden war. Dank der mentalen Stärke der Austrian Kangaroo Robots konnte die TU Wien aber ausgleichen und beim letzten Penalty mit einem Präzisionsschuss des Stürmers sowie einer Glanzparade des Tormanns  beim Gegenschuss das Elferschiessen 3:2 für sich entscheiden.

Weiter ging es in die Zwischenrunde mit 16 verbleibenden Gegnern. Dort war Fortuna den Austrian Kangaroos dann leider nicht mehr hold. Es gelang dem Team nicht, die notwendige Anzahl von Siegen zu erzielen, um ins Finale der besten 8 aufzusteigen. Die Austrian Kangaroos verabschiedeten sich daher aus dem Hauptbewerb mit einer 1:2 Niederlage gegen das Team der HTWK Leipzig knapp vor den Finalspielen und erreichten einen guten 9. Platz. Den Weltmeistertitel im Turnierbewerb erkämpfte das deutsche Team B-Human vor dem australischen Team rUNSWift.

Zusätzlich zum Hauptbewerb werden im RoboCup noch so genannte "Technical Challenges" ausgetragen. In diesen Bewerben gilt es schwierige bisher im Hauptbewerb noch nicht gemeisterte Herausforderungen zu bewältigen. Eine der härtesten Challenges ist die Dribbling-Challenge: Ein Spieler muss den Ball im eigenen Strafraum aufnehmen und möglichst schnell an Gegnern vorbei ins gegenüber liegende Tor dribbeln. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass jeglicher Kontakt zwischen dem Spieler und einem Gegner, sowie der Kontakt zwischen einem Gegner und dem Ball (wird als Ballverlust gewertet) zu einem sofortigen Aus in der Challenge führt. Zusätzlich gewinnt das Team mit der besten Zeit. Die Roboter müssen daher Vorsicht und Präzision gegen Geschwindigkeit abwägen.

Die Austrian Kangaroos konnten diese Aufgabe glanzvoll und in Bestzeit meistern und hochkarätige Teams wie die deutschen B-Human oder die amerikanischen Austin Villa übertreffen. Dieses Jahr waren nur fünf Teams des gesamten Starterfeldes in der Lage die Dribbling-Challenge zu meistern. Die Austrian Kangaroos sind somit "Dribbling Weltmeister 2010"!

Mit dieser Dribble-Performance hat sich übrigens der dritte Roboter des TU Teams einen Namen verdient: Ab sofort ist er bekannt unter dem Namen Diego, und kann sich nun erhobenen Hauptes zu seinen beiden Teamkollegen Hansi (Torschützenkönig WM 2009) und Chuck (Most Valuable Goalie Europameisterschaft 2010) gesellen.

Für die kommende Saison befindet sich das Team durch die tollen Resultate beflügelt im Aufwind. "Wir wollen unsere Stärken ausbauen und unsere Schwächen ausmerzen", so die beiden Team-Leader, "Interessierte können jederzeit mit uns in Kontakt treten, neue Teammitglieder sind gerne willkommen."

Links:

<link http: www.austrian-kangaroos.com>

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<link http: www.robocup.org>

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<link http: www.robocup2010.org>

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