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TU Wien hat Pläne für Korea

Ein Team der TU Wien konnte bei einem internationalen Wettbewerb in Busan (Südkorea) den ersten Preis gewinnen – mit einem Revitalisierungskonzept für ein ganzes Stadtviertel.

Der Stadtteil Choryan-Dong in Busan, Südkorea

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Der Stadtteil Choryan-Dong in Busan, Südkorea

Der Stadtteil Choryan-Dong in Busan, Südkorea

Das Team bei der Arbeit

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Das Team bei der Arbeit

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Die Siegerehrung

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Die Siegerehrung

Die Siegerehrung

Choryang-dong ist alles andere als ein Schmuckkästchen. Das Stadtviertel in der Hafenstadt Busan in Südkorea ist nach dem Koreakrieg in den Fünfzigerjahren entstanden, seither ist dort nicht viel geschehen. Um dort neue Impulse zu setzen hat die Busan National University gemeinsam mit der Stadtverwaltung und verschiedenen Vereinen den Wettbewerb „Catalists in Action“ ausgerufen. Gesucht wurden Ideen um das Stadtviertel moderner und attraktiver zu machen. Den Hauptpreis („Grand Prize by Mayor of Metropolitan City of Busan“) gewann das Team der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, geleitet von Dr. Mladen Jadric (Institut für Hochbau und Entwerfen).

Internationaler Wettbewerb
Teams aus der ganzen Welt trafen sich zu einem Workshop. 12 Teams kamen aus Südkorea, 6 Universitäten aus den USA nahmen teil, jeweils ein Team wurde von Universitäten aus England, Japan, Singapur, Vietnam, der Türkei, China und Österreich gestellt. Die TU Wien schickte ein gemischtes österreichisch-koreanisches Team ins Rennen, neben dem Leiter Mladen Jadric waren die Studierenden Antonella Amesberger, Simon Groihofer, Jihyun Choi, Minyoung Kim, Chanhyo Jung und Jisu Son mit dabei.

„Unser Projekt sieht ein ganzes Bündel an Maßnahmen vor“, erklärt Mladen Jadric. „Die lokale Wirtschaft soll gestärkt werden, die soziale Kohärenz soll verbessert werden, die Lebensqualität soll steigen.“ Derzeit besteht das Stadtviertel hauptsächlich aus zwei- bis dreigeschoßigen Einfamilienhäusern. Die Räume dazwischen könnte man durchaus noch nutzen, mit recht kleinen architektonischen Interventionen ließen sich zusätzliche Räume schaffen, die an Touristen vermietet werden könnten. Neue Geschäfte könnten entstehen, damit soll die Wirtschaft angekurbelt werden.

Derzeit führt mitten durch das Stadtviertel eine breite Straße, die derzeit zu einem großen Teil als Parkplatz genutzt wird. Daraus soll ein öffentlicher Raum werden, der zum Verweilen einlädt. Auch die vielen Flachdächer, die derzeit kaum genutzt werden, könnten eine wirtschaftliche Bedeutung erhalten. Außerdem sollen kulturelle Akzente gesetzt werden. „In Südkorea gibt es eine interessante unabhängige Filmszene. Die ist in ansprechenden, kleinen Strukturen in Choryang-dong viel besser aufgehoben als in großen Kinozentren“, glaubt Jadric.

Neben dem Hauptpreis vergab die Jury noch zehn weitere Preise und Anerkennungen. Auch das Team aus Singapur (zweiter Preis und Anerkennung) wurde von einem österreichischen Architekten (Michael Budig) geleitet. Die Preise wurden vom Rektorat der Busan National University, der Stadt Busan und vom Architektenkammerpräsident in Rahmen eines Festaktes am 8. August übergeben.

Kooperation Wien-Busan
Der Wettbewerb war der Startschuss für eine weiterreichende Zusammenarbeit zwischen der TU Wien und der Universität von Busan. Ab Sommersemester 2016 werden die ersten Studierenden der TU Wien die Möglichkeit haben, ein Semester in Busan zu studieren. Auch bei der Umsetzung von Stadtentwicklungsprojekten in Busan wird sich die TU Wien mit ihrem Know-How einbringen.

Weitere Informationen:
Ass. Prof. Dr. Mladen Jadric
Vienna University of Technology
Karlsplatz 13, A - 1040 Vienna
T: +43-(0)664-605882716
<link>jadric@h1arch.tuwien.ac.at