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Steigende Wohnkosten in Wien

An der TU Wien wurde ein Mietmonitor für die Stadt Wien erarbeitet. Er zeigt: Wohnen am privaten Markt wurde in den letzten 10 Jahren teurer und ist für viele Menschen kaum noch leistbar.

Wienkarte, eingefärbt nach Mietpreisen

Eine Wienkarte, erstellt mit dem Miet-Monitor: Rote Flächen stehen für besonders schwer leistbar Wohnungen.

Private Mietwohnungen in Wien sind teuer, die Mieten sind seit 2011 deutlich gestiegen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Raumplanung an der TU Wien. Für einen Wiener „Mietmonitor“ wurden insgesamt 10.300 Immobilienangebote der Jahre 2011 bis 2019 ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass Durchschnittseinkommen für einen großen Anteil der Wohnungen am privaten Mietmarkt nicht mehr ausreichen. Der durchschnittliche Einpersonenhaushalt kann sich gerade einmal 29 Quadratmeter Wohnfläche leisten. Das ist weniger als die laut Wiener Bauordnung zulässige Mindestgröße von Wohnungen – sie beträgt 30 Quadratmeter.

30 Prozent des Einkommens

Der Mietmonitor, der vom Team der TU Wien entwickelt wurde, vergleicht auf einer interaktiven „Leistbarkeitskarte“ die eingegebenen Haushaltseinkommen mit den Monatsmieten. In den meisten Wiener Bezirken hat sich die Situation seit 2011 deutlich verschlechtert.

„Eine Wohnung gilt dann als leistbar, wenn sie nicht mehr als 30 Prozent des verfügbaren Netto-Einkommens kostet“, erklärt Justin Kadi, der das Projekt am Institut für Raumplanung der TU Wien geleitet hat. „Für einen durchschnittlichen Einpersonenhaushalt mit 1.640 Euro Nettoeinkommen wäre nur ein Fünftel der inserierten Wohnungen leistbar.“

Ähnlich ist die Situation für Familien mit vier oder fünf Personen, die zwar insgesamt über höhere Einkommen verfügen, aber auch größere Wohnungen brauchen. Auch in diesem Bereich kann man sich mit Durchschnittseinkommen nur etwa ein Fünftel der Wohnungen am freien Markt leisten.

Die Daten für die Studie stammen aus Inseraten im Immobilien-Portal von derstandard.at. „Beachten muss man, dass für unsere Analyse ausschließlich private Immobilienanzeigen eingeflossen sind, nicht aber der soziale Wohnbau“, sagt Justin Kadi. Der private Mietwohnungssektor macht in Wien ein Drittel aller Wohnungen aus, der soziale Wohnbau 44 Prozent. Im Bereich des sozialen Wohnbaus sind die Mieten geringer – bei Neuvermietung um rund 40 %. Allerdings haben nicht alle Menschen gleichermaßen Zugang zum sozialen Wohnbau.

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