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SPME: Ein modernes und attraktives Studium an der TU Wien

Der Master Statistics - Probability - Mathematics in Economics (SPME) startete mit Oktober 2024

Collage: Sechs Forschungsbereichsleiter_innen des Instituts für Stochastik und Wirtschaftsmathematik: Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Peter Filzmoser und Institutsvorständin Ulrike Schneider (oben, von links); Fabio Toninelli, Efstathia Bura und Aris Daniilidis (unten, von links)

Die sechs Forschungsbereichsleiter_innen des Instituts für Stochastik und Wirtschaftsmathematik: Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Peter Filzmoser und Institutsvorständin Ulrike Schneider (oben, von links); Fabio Toninelli, Efstathia Bura und Aris Daniilidis (unten, von links)

Mit dem Start des Wintersemesters 2024 gibt es für Bachelor-Studierende der Mathematik die Möglichkeit mit dem Master Statistics - Probability - Mathematics in Economics (SPME) zu starten. Im Interview geben Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Peter Filzmoser und Ulrike Schneider erste Einblicke, worum es in diesem Master geht und welche Berufsaussichten Studierende damit haben.

Statistics - Probability - Mathematics in Economics (SPME) lautet der Name des Masterstudiums. Das sind viele Begriffe. Was verbirgt sich konkret dahinter und welche Schwerpunkte gibt es?

Alexia Fürnkranz-Prskawetz (FP): Am Anfang stand ein Brainstorming, wir haben uns überlegt, welche Themen im Master wichtig sind und daher unbedingt darin enthalten sein müssen. Daraus ist dann der Studienplan und auch der Name entstanden. Schlussendlich haben wir uns für den langen Namen entschieden, weil wir dadurch schon beim Namen die Bandbreite des Studiums zeigen können. Der Master ist nicht neu, sondern wir haben den Master Statistik und Wirtschaftsmathematik aktualisiert und ausgebaut. Studierende befassen sich im SPME-Master mit der stochastischen Modellentwicklung in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern sowie der Neu- und Weiterentwicklung von mathematisch fundierten Methoden und Modellen der Statistik, Ökonometrie und Ökonomie.

Peter Filzmoser (F): Zum besseren Verständnis, darf ich vielleicht den Aufbau des Masters kurz skizzieren. Der Master startet mit einem Grundmodul, also den Grundlagen für alle. Danach haben Studierende die Wahl zwischen Statistics and Probability oder Mathematics in Economics. Außerdem gibt es weitere Wahlmodule, wobei hier zwischen themenspezifischen Wahlfächern, Data Science Wahlfächern und ganz freien Wahlfächern gewählt werden kann. Wir haben in der Planung versucht, diese Wahlmodule zu verschränken, das heißt, egal welchen Zweig man gewählt hat, man kann aus allen Wahlmodulen, die für einen passenden und interessant sind, Module auswählen.

Ulrike Schneider (S): Der neu gestaltete Master ist ein anwendungsorientierter Master, wir zeigen, in welchen Gebieten das Gelernte tatsächlich angewendet werden kann. Wir gehen dabei auf aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen ein, Stichwort Machine Learning oder Big Data, und geben den Studierenden das Rüstzeug mit, das sie später brauchen, um auf aktuelle Entwicklungen flexibel reagieren zu können.

Der Master wurde bisher auf Deutsch angeboten. Was waren die Gründe, das Studium künftig nur mehr in der Unterrichtssprache Englisch anzubieten?

FP: Die TU Wien geht hier klar mit der Zeit. Es wird immer wichtiger sich international zu orientieren und englischsprachige Master helfen dabei. Wir öffnen unsere Türen beispielsweise dadurch für ERASMUS Studierende, aber auch für Studierende, deren Deutschkenntnisse noch nicht so gut sind, um problemlos dem Studium folgen zu können.

S: Es ist ja auch nicht so, dass wir alle auf einmal nur mehr Englisch sprechen können (lacht). Wenn Studierende eine Frage auf Deutsch formulieren, wird diese selbstverständlich genauso beantwortet, auch die E-Mail-Kommunikation wird auf Deutsch und Englisch stattfinden. Die meisten Fachbegriffe sind übrigens auch auf Englisch, da der Master nun ebenfalls Englisch ist, erspart das die Übersetzung oder Umschreibung dieser Begriffe auf Deutsch. Auch die Fachliteratur ist fast ausschließlich auf Englisch verfasst.

FP: Ich kann mir auch vorstellen, dass man eine Diskussion zu einem Thema nur auf Deutsch führt, vorausgesetzt alle in der Lehrveranstaltung oder im Seminar sprechen Deutsch.

F: Ich schließe mich den Kolleginnen an. Wir öffnen uns durch unsere Entscheidung und können mehr Studierende für das Studium gewinnen, das Studium wird zugänglicher. Nur zum Vergleich: für Englisch ist das Sprachniveau B2 erforderlich, für Deutsch ist es C1. Und wir können den Studierenden ein internationales Netzwerk anbieten. Unsere Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass Studierende den Bachelor lieber auf Deutsch machen, den Master dann aber doch lieber auf Englisch, das sehen sie als großen Vorteil.

FP: Unsere Studierenden haben auch einen klaren Startvorteil am Arbeitsmarkt, sie können nach dem Abschluss international auf Jobsuche gehen.

Hat sich an dem Studium außer der Unterrichtssprache noch etwas geändert? Wird es eine Übergangsfrist für Studierende geben, die bereits im Master studieren?

F: Wir haben aus dem bestehenden Master ein attraktives modernes Studium gemacht. Der Master ist klarer strukturiert und die Fächer sind besser aufeinander abgestimmt. Es gibt eine gute Mischung an Wahlfächern, was den Studierenden noch mehr Möglichkeiten in der Vertiefung ihres Studiums bietet.

S: Es war uns einfach wichtig hier mit der Zeit zu gehen. Forschung und Wissenschaft entwickeln sich ständig weiter, daher muss man auch die Ausbildung immer wieder entsprechend anpassen. Es ist auch durchaus die Erwartungshaltung der Studierenden, dass wir auf aktuelle Themen und Strömungen eingehen.

FP: Wir hoffen, dass durch den neuen Master die Studierenden bei uns bleiben und wir sie nach dem Bachelor nicht an andere Institute oder gar andere Universitäten verlieren, weil sie bei uns nicht das passende Angebot finden. Natürlich hoffen wir auch, neue Studierende mit diesem Master anzusprechen. Und ja, selbstverständlich gibt es eine Übergangsfrist, es gibt sogar die Möglichkeit für Studierende, die bereits im Masterstudium sind, auf den neuen Master zu wechseln.

Welche beruflichen Möglichkeiten eröffnen sich Studierenden nach dem Studium?

FP: So vielfältig die Ausbildung ist, so vielfältig sind auch die Karrieremöglichkeiten. Mir fallen zum Beispiel Forschungsinstitutionen wie Wifo, IHS oder ÖNB ein, aber auch bei Energiefirmen, Versicherungen und Banken haben Studierende die Möglichkeit ihre erlernten Fähigkeiten einzusetzen. Unsere Studierenden sind sehr gefragt, viele können bereits in Sommerpraktika die gelernten Kompetenzen gleich unter Beweis stellen, auf diese Weise sammeln sie auch viel Erfahrung, die ihnen dann am Ende des Studiums weiterhilft.

S: Neben der akademischen Laufbahn, haben Studierende zum Beispiel die Möglichkeit ihre erlernten Fähigkeiten bei Beratungsfirmen einzusetzen. Auch in der Energiewirtschaft sind unsere Absolvent_innen für Prognosen gefragt.

F: Ich sag einmal so, überall dort, wo große Datenmengen zu bewältigen sind, können unsere Absolvent_innen Fuß fassen, also beispielsweise bei der ÖBB oder auch bei Google. Eine andere Karrieremöglichkeit wäre bei Banken und Versicherungen. Auch Ämter, vor allem statistische Ämter, sind eine mögliche Laufbahn.

FP: Unsere Absolvent_innen haben auf jeden Fall gelernt neue Methoden logisch anzuwenden, sie können flexibel reagieren und selbst gut neue Methoden zur Problemlösung entwickeln.

Was macht Mathematik aus Ihrer Sicht zu einem spannenden Forschungsfeld?

S: Mich begeistert an Mathematik, dass man die Methoden an denen ich forsche, in den unterschiedlichsten Gebieten anwenden und auf diverse Probleme umlegen kann.

F: Mathematik ist die Basis für viele Wissensbereiche, und sie ist daher eine der spannendsten Wissenschaften, mit der sich unterschiedlichste Phänomene erklären lassen.

FP: Da kann ich mich nur anschließen, Mathematik ist eine allumspannende Wissenschaft, ganz unterschiedliche Problemstellungen lassen sich mit mathematischen Methoden erklären und fast immer auch lösen.

 

SPME im Detail

  • Abschluss: Master of Science
  • Dauer: 4 Semester
  • 120 ECTS
  • Sprache: Englisch (B2-Niveau erforderlich)
  • Zulassung: einschlägiges Bachelorstudium, keine Aufnahmeprüfung oder „grade-point-average“-Anforderungen

Forschungsfelder

  • Stochastische Modellierung
  • Wirtschaftstheorie und Ökonometrie
  • Optimierung und Operations Research
  • Wahrscheinlichkeitstheorie und Risikoanalyse
  • Statistik und Data Science

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