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Sibylla Zech - Professorin für Raumplanung

Die Expertin für Regionalentwicklung ist seit Ende 2008 Professorin an der TU Wien.

Sibylla Zech

Sibylla Zech

Sibylla Zech

Seit November 2008 ist die erfahrene Raumplanerin Sibylla Zech Professorin am Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung des Departments für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung der Technischen Universität Wien. In ihrer aktuellen Arbeit beschäftigt sie sich mit Fragen der Gestaltung regionaler Räume und den damit verbundenen Aspekten der Politik, der Bildung von Netzwerken und der Beteiligung von BürgerInnen an Entscheidungen.

Regionen werden wichtiger

„Seit dem Beitritt Österreichs zur EU haben die Regionen durch die Schaffung einer gesamteuropäischen Regionalpolitik an Bedeutung gewonnen. Eine der spannendsten Fragen dabei ist, wie man eine Region überhaupt definieren soll, wie das Bild einer Region eigentlich entsteht, und ob und wie man diese Prozesse aktiv gestalten kann“, erklärt die Forscherin. Die raumplanerischen Entscheidungen fallen in Österreich hauptsächlich auf Gemeindeebene, ihre Wirkungen sind jedoch meist regional. Regionen umfassen die Einflussgebiete mehrerer Gemeinden zugleich. Zudem führt der Alltag der Menschen mehr und mehr über die eigenen Ortsgrenzen hinaus. „Damit steigt der Bedarf nach aktiver Gestaltung in den Regionen. Besonders in Gebieten mit starkem Wachstum und hoher Mobilität wie beispielsweise dem Wiener Umland entstehen so gänzlich neue Herausforderungen an die Zusammenarbeit aller Beteiligten“, ist Zech überzeugt.

Frühe Begeisterung für Raumplanung

Ganz unvorbelastet war sie bei ihrer Berufswahl nicht. „Mein Vater war Mitglied im Raumplanungsausschuss in Nenzing, wo ich aufgewachsen bin, und die dort geführten Diskussionen hat er mit nach Hause an den Mittagstisch gebracht“, schildert Zech ihre ersten Erfahrungen mit Fragen der Regionalentwicklung. „Nach der Matura wollte ich zunächst Architektur studieren, bei einem Berufsberater erfuhr ich aber, dass man auch Raumplanung studieren kann.“ Damals existierten Studienprogramme in Wien, Zürich und Berlin, auch Paris kam in Frage. Zech entschied sich für die Technische Universität Wien, wo die Studienrichtung erst vor ein paar Jahren gegründet worden war. „Mich hat von Beginn an beeindruckt, dass das Studium sehr breit angelegt war. Es gab damals lange Diskussionen unter uns Studierenden, in denen wir uns für die interdisziplinäre Ausrichtung der Raumplanung stark machten“, erinnert sie sich.

Eigenes Unternehmen gegründet


Ihre Teilzeitprofessur an der TU Wien lässt ihr Zeit für ihr Unternehmen mit dem Namen stadtland, das heute als technische Büros von den Standorten Wien, Bregenz und Hohenems aus tätig ist. „Wir haben stadtland 1991 gegründet, mittlerweile sind wir eine GmbH mit zehn Mitarbeitenden“, freut sich Zech. Aktuell stellen sie und ihr Beraterteam unter anderem einen Managementplan für die Region Semmering fertig. Das Projekt soll zur Profilierung und Absicherung als UNESCO-Weltkulturerbe führen. „Auch hier müssen wir verschiedene Interessensträger wie zum Beispiel die Länder Niederösterreich und Steiermark, die großen und kleinen Gemeinden, die ÖBB, die Tourismuswirtschaft und andere an einen Tisch bringen“, sagt Zech.

Wenn Zech gerade nicht als Professorin oder Unternehmerin arbeitet, geht sie gern ins Kino oder auf Reisen. „Aktuelle Filmproduktionen aus Frankreich oder Spanien sehe ich besonders gerne“, sagt sie „Und am Reisen interessiert mich besonders das unterwegs sein selbst.“ An manchen Tagen ist sie auch im Weingeschäft ihres Lebenspartners anzutreffen, der als Informatiker auch Wurzeln an der TU Wien hat.

Links:
<link http: region.tuwien.ac.at>region.tuwien.ac.at
<link http: www.stadtland.at>www.stadtland.at