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Seit 5 Jahren summt es auf dem TUW-Dach

Seit Frühling 2016 tummeln sich Honigbienen auf dem Dach des Freihauses und am TU Wien Gebäude am Getreidemarkt.

Imker steht am TUW Dach bei den Bienenstöcken

Was für Matthias Kopetzky als Idee begann, ist seit 2017 in Wien umgesetzt. Der Hobby-Imker und Gründer der Bezirksimkerei Wien www.wiener-bezirksimkerei.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster wollte in jedem der 23 Wiener Bezirke Bienen ansiedeln. Die Bezirksimkerei Wien ist die größte Imkerei innerhalb Wiens. 70% aller Bienen sind in Bienenstöcken am Dach untergebracht.

Honig vom eigenen Bezirk am Brot

Auf diese Weise produziert Kopetzky mit seinen 2 Mitarbeiterinnen und einem Lehrling Lagenhonig. An die 200 Bienenvölker zu je 50.000–60.000 Bienen bewohnen Dächer, Parkanlagen und Hinterhöfe in Wien. An der TU Wien sorgen auf dem Dach des Freihauses und am Getreidemarkt rund 360.000 Bienen jedes Jahr für schmackhaften Honig. Seit 2016 wurden auf dem Dach des Freihauses ungefähr 600 kg Honig geerntet.
Spannend ist, dass der Blütenhonig je nach Bezirk eine andere Farbe hat und auch anders schmeckt, je nachdem welche Blumen und Bäume dort vorherrschend sind. Biovielfalt und Biodiversität sind auf diese Weise perfekt abgebildet. Biodiversität fördert darüber hinaus die Resilienz. Dort, wo Bienen leben und die Pflanzen bestäuben, gedeihen Pflanzen besser, tragen bessere Früchte und sind auch resistenter gegen Krankheiten. Wer also Bienen fördert, unterstützt ganze Ökosysteme und trägt zum Klimaschutz bei.

Der geringe Einsatz von landwirtschaftlichen Spritzmitteln im Stadtgebiet trägt maßgeblich zur Gesundheit der Bezirksbienen bei und steigert auch die Qualität des produzierten Honigs. Der von der Bezirksimkerei produzierte Honig ist bio-zertifiziert. 2020 war in vielen Teilen Österreichs ein eher schlechtes Honigjahr. Viel Regen im Frühling hat dafür gesorgt, dass die Bienen einige Pflanzen gar nicht anfliegen konnten. Auch heuer mussten viele Wachaucher Marillenbauern und -bäuerinnen ihre Bäume von Hand bestäuben, da es für die Bienen noch zu kalt zum Fliegen war. Bienen trauen sich nämlich erst bei 10 Grad plus aus ihrem Bienenstock. In Wien ist das Angebot an Pflanzen außerdem extrem groß, kann eine Pflanzenart aufgrund der Wetterverhältnisse nicht angeflogen werden, suchen sich die Bienen eben eine andere Pflanze aus, sobald das Wetter das Ausfliegen erlaubt.

Ein Bienenleben

Die Honigbiene (apis mellifera) ist eine Unterart der Wildbiene und wurde zum Zweck der Honiggewinnung domestiziert. Den wenigsten Menschen ist bewusst, was Bienen leisten. Von den 100 wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit sind 71! auf die Bestäubung durch Bienen und Insekten angewiesen. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubung durch Bienen liegt in Österreich bei ca. 900 Millionen Euro.
Eine Biene produziert in ihrem relativ kurzen Leben von rund 35 Tagen ungefähr einen Teelöffel voll Honig. Die Bienen bewohnen die Bienenstöcke ganzjährig. Im Winter bilden sie eine Traube und wärmen einander durch Muskelbewegung. Die Temperatur wird auf diese Weise zwischen 10 und 20 Grad gehalten. Bis auf die Königin, die Schutz und Wärme innerhalb der Traube genießt, wechseln die Bienen ständig ihre Position. Im Februar beginnt die Königin zu brüten, sodass im Frühling, wenn die Saison beginnt, genügend Bienennachwuchs vorhanden ist. Um gut und kräftig über den Winter zu kommen, gibt es für die Bienen Bio-Zuckerteig.

Kontakt

Wiener Bezirksimkerei
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