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Privilegiensammlung der TU Wien in das nationale österreichische Dokumentenerbe-Register „Memory of Austria" der UNESCO aufgenommen

Insgesamt neun Neuaufnahmen bei „Memory of Austria".

Gruppenfoto mit sieben Personen, eine davon hält eine Urkunde in Händen

© ÖStA/Zechmeister

Von li nach re: Thomas Györik (Archiv), Wolfgang Kastner (Vizerektor), Alexandra Wieser (Archiv), Sabine Haag (Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, GD des Kunsthistorischen Museums), Paulus Ebner (Archiv), Juliane Mikoletzky (Archiv), Thomas Just (Vorsitzender des Nationalkomitees für Memory of the World)

Am 16. Dezember nahmen Dr. Paulus Ebner, Leiter des Archivs der TU Wien, und Dr. Wolfgang Kastner, Vizerektor Digitalisierung und Infrastruktur, in der Österreichischen Nationalbibliothek von Prof.in Dr.in Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung die Memory of Austria", öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster Urkunde entgegen. Die Privilegiensammlung der TU Wien ist damit nun Teil des nationalen österreichischen Dokumentenerbe-Registers „Memory of Austria", das die Österreichische UNESCO-Kommission seit 2014 führt. Ziel des Dokumentenerbe-Registers ist es, Dokumente und Dokumentenbestände mit herausragender Bedeutung für die österreichische Geschichte zu listen.

„Ich freue mich über die Auszeichnung und darüber, dass damit der Wichtigkeit von technikgeschichtlichen Dokumenten so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vielen Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich ansehen und oft tagtäglich nutzen, liegen ‚Privilegien‘ also Patente zugrunde“, erklärt Paulus Ebner.

„Memory of Austria" ist Teil des „Memory of the World“ (MoW) UNESCO-Programms. Dieses Programm wurde 1992 gegründet und dient dem Schutz und Erhalt des Dokumentenerbes. Bisher umfasst die Sammlung 496 Eintragungen im Internationalen MoW-Register, wovon 16 aus Österreich stammen.

Die TU Wien Privilegiensammlung

Die Privilegiensammlung der TU Wien umfasst insgesamt 5.815 Erfindungsprivilegien im Archiv der TU Wien, die aus der Zeit zwischen 1800 und 1852 stammen. Das Wort „Privileg“ war bis 1899 in Österreich als Bezeichnung für Patente in Verwendung. Diese Privilegien sicherten den Inhaber_innen für einen bestimmten Zeitraum das alleinige Recht, den erfundenen Gegenstand zu produzieren bzw. zu vertreiben und schützte auch vor Nachahmung durch andere.

Im Bestand der Privilegiensammlung befinden sich Privilegien von heute noch bekannten technischen Innovationen, wie der Schiffsschraube von Joseph Ressel (1826), dem speziell geformten Bugholz der Gebrüder Thonet (1842) oder der Lithographie von Alois Senefelder (1801). Die älteste Erfindung ist die Falzmaschine von Carl Collmann und stammt aus 1800, die jüngste ist eine Mähmaschine von Franz Rixner aus dem Jahr 1852.

Der zweite und weitaus größere Bestand an abgelaufenen Privilegien (1852 bis 1899) befindet sich im Österreichischen Patentamt - Privilegien Sammlung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster