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Podiumsdiskussion offenbart zwei Gesichter der Informatik

Im Dezember lud die Fakultät für Informatik hochkarätige Wissenschaftler_innen aus dem In- und Ausland ein, die zwei Gesichter der Informatik, also ihre konstruktiven wie destruktiven Aspekte, zu beleuchten. Ein Nachbericht.

Die Diskutant_innen am Podium: Carlo Ghezzi, Gerti Kappel, Hans Akkermans, Laura Kovacs, Tom Henzinger, Tanja Traxler (Moderatorin, Der Standard) (v.l.n.r.)

Die Diskutant_innen am Podium: Carlo Ghezzi, Gerti Kappel, Hans Akkermans, Laura Kovacs, Tom Henzinger, Tanja Traxler (Moderatorin, Der Standard) (v.l.n.r.)

Die Diskutant_innen am Podium: Carlo Ghezzi, Gerti Kappel, Hans Akkermans, Laura Kovacs, Tom Henzinger, Tanja Traxler (Moderatorin, Der Standard) (v.l.n.r.)

Why Computer Science matters? Wer sonst sollte diese Frage ohne zu zögern beantworten können als Hans Akkermans, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Freien Universität Amsterdam (NL) und Mitbegründer des renommierten Instituts "The Network Institute", oder Carlo Ghezzi, Professor für Software Engineering am Politecnico di Milano. Im Dezember lud die Fakultät für Informatik hochkarätige Wissenschaftler_innen aus dem In- und Ausland ein, die zwei Gesichter der Informatik, also ihre konstruktiven wie destruktiven Aspekte, zu beleuchten. "Informatik ist von Bedeutung, weil unsere Gesellschaft darauf angewiesen ist", beantwortete Ghezzi die Frage des Abends in seinem Impulsvortrag. Der Informatikwissenschaftler machte bewusst, dass heute weder unser Gesundheitssystem oder die Industrie, noch die Transport- und Kommunikationsbranche ohne Informatik auskommen. Nichtsdestotrotz seien die Infrastrukturen weiterhin fragil und anfällig für Hacking. Umso mehr müsse daher in Forschung investiert werden, ist Ghezzi überzeugt.

Hausaufgabe für Universitäten
Hans Akkermans (Vrije Universiteit Amsterdam) übte Kritik an der mangelnden Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen, wenn es um die Beantwortung ethischer Fragen geht. Informatiker_innen müssten hier ebenso Stellung nehmen wie Sozialwissenschaftler. Gerti Kappel (TU Wien) knüpfte hierbei an Akkermans an, und forderte eine Herangehensweise mittels einer "moralischen Wertkette", um "das Gute, nicht das Schlechte" der Informatik in den Fokus zu rücken. Computer Science sei für Akkermans mittlerweile zu einer Fehlbezeichnung geworden: "Bei Computer Science geht es nicht mehr länger um Computer, sondern um große soziale und technische Systeme, die sich erweitern und verändern. Wir haben einfach noch kein gutes Verständnis dafür, wie diese Systeme funktionieren", so Akkermans.

Einigkeit unter den Diskutant_innen bestand in der Forderung nach breiter Informatikausbildung und einer Forcierung des "Computational Thinking" als Kernkompetenz der Zukunft. Tom Henzinger (IST Austria) forderte eine Umgestaltung der Schullehrpläne und ein Nachholen Österreichs in Sachen Informatikbildung. Gerti Kappel und Laura Kovacs (TU Wien) betonten hierbei die Rolle der Universitäten. In seinen Abschlussworten hob Hannes Werthner, Dekan der Fakultät für Informatik, schließlich die wachsende gesellschaftliche Verantwortung von Hochschulen hervor. Sie seien mehr denn je Horte des Wissens und die Informatik müsse vermehrt Brücken zu anderen Disziplinen schlagen.

On Demand: Die ganze Podiumsdiskussion steht als Video zur Verfügung: <link https: youtu.be g-g5vhme20k _blank>

youtu.be/g-g5VhME20k, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster




Bild: © Fakultät für Informatik/TU Wien