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Österreichische Hochschulen in der NS-Zeit

In Lehrveranstaltungen an acht Universitäten haben sich Studierende im Wintersemester 2012/13 intensiv mit der Vergangenheit der eigenen Hochschule auseinandergesetzt. Das Ergebnis wird am 13. Mai 2013 in einem Buch vorgestellt.

li.: Rektor Fritz Haas (im Talar), re.: "Studentenführer"

li.: Rektor Fritz Haas (im Talar), re.: "Studentenführer"

li.: Rektor Fritz Haas (im Talar), re.: "Studentenführer"

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit war für die Hochschulen in Österreich lange Zeit ein Tabuthema. Mittlerweile haben jedoch schon viele Hochschulen eine solche Aufarbeitung vorangetrieben. Auch an der TU Wien wurde eine Lehrveranstaltung zu diesem Thema von der HTU gemeinsam mit dem TU-Archiv unter der Leitung von Dr. Juliane Mikoletzky und Dr. Paulus Ebner angeboten.

Das Projekt "Hochschulen in der NS Zeit" wurde von der Österreichischen HochschülerInnenschaft ins Leben gerufen, um eine Publikation zu erstellen, die die gleichen Fragestellungen an unterschiedlichen Hochschulen mit unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt. Die Fragestellungen teilten sich in vier Themenbereiche auf:

  • Brüche und Kontinuitäten (Austrofaschismus 1933/34, Umbruch 1938/39 bzw. 1945/46)
  • Studierende und Studierendenvertretung (Politisierung von Studierenden, Strukturen, Einflüsse und Dynamiken)
  • Hochschulen und ihre Funktion in der Gesellschaft (Geschlechterverhältnisse, Hochschulen und Krieg; Widerstandsbiographien, Wissenschaftsverständnis und Lehre während der NS Zeit)
  • Wissenschaft und Wissenschaftsförderung im Nationalsozialismus

Die Technische Hochschule in der NS-Zeit
Der Zweite Weltkrieg liegt nun knapp 75 Jahre zurück. Auch an der Technischen Hochschule (TH) Wien wurden Professoren in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und ermordet. Doch welche Rolle spielte unsere Universität in dieser Zeit? Die Befassung mit der eigenen Vergangenheit war lange Zeit ein Tabu. Erst 2001 startete die systematische Aufarbeitung der eigenen Geschichte an der TU Wien.

In der Lehrveranstaltung "Hochschulen in der NS-Zeit" hatten Studierende die Möglichkeit, sich mit der Geschichte der damaligen TH Wien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Dabei wurden zugleich Grundkenntnisse im Umgang mit historischen Quellen und zu wissenschaftshistorischen und wissenschaftspolitischen Fragestellungen vermittelt. Die Betreuung übernahmen Dr. Juliane Mikoletzky und Dr. Paulus Ebner vom Universitätsarchiv der TU Wien.

Buchpräsentation: "Österreichische Hochschulen im 20. Jahrhundert: Austrofaschismus,  Nationalsozialismus und die Folgen"
Studierende an acht Universitäten verfassten Beiträge zur Aufarbeitung der Zeitgeschichte an ihrer Hochschule. Die TU Wien ist mit sechs Beiträgen vertreten.

Zeit & Ort:

Montag, 13. Mai 2013, 19:00–22:00 Uhr
TU Wien (Festsaal) – 1040 Wien, Karlsplatz 13

Programm:

  • Begrüßung durch ÖH
  • Grußworte von Rektor Heinrich Schmidinger (Präsident der Österreichischen Universitätenkonferenz)
  • Diskussion von Studierenden und Lehrenden (u.a. TU-Studentin Hanna Huber)

Moderation: Bettina Figl (Wiener Zeitung)

Im Anschluss gibt es die Gelegenheit, mit den AutorInnen und Lehrenden bei einem kleinen Buffet zu diskutieren.

Um Anmeldung wird gebeten an: <link>sekretariat@oeh.ac.at

Webtipp: <link http: zeitgeschichte.oeh.ac.at>

zeitgeschichte.oeh.ac.at, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster