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Österreich liegt im Fußballfieber - Roboterfußball-Europacup an der TU Wien

Österreich ist heuer erstmals mit einer eigenen Mannschaft beim Europacup der Roboterfußballer vertreten. Ausgeklügelte Technologie des Instituts für Robotertechnik an der TU Wien wird den kleinen Robotern zu Höchstleitungen- und damit zu vielen Toren - verhelfen. Vom 25. - 26. April 1998 sind Fußball- und Technologiebegeisterte gleichermaßen aufgerufen, die österreichische Roboterfußballmannschaft anzufeuern. Lassen auch Sie sich vom elektronischen Fußballfieber anstecken!

Wien (TU). - Sie erinnern sich vielleicht noch daran: im September 1997 fand an der TU Wien eine Roboterfußball-Exhibition statt, die bei allen Fußballfans große Begeisterung ausgelöst hat. Bereits letztes Jahr fungierte die TU Wien als Austragungsort, heuer wird sie erstmals selbst ein eigenes Team stellen - österreichweit das erste und einzige. Am Institut für Handhabungsgeräte und Robotertechnik an der TU Wien entsteht derzeit das Team “AUSTRO” mit den Robotern Tick, Trick und Track. Zu jedem erfolgreichen Team gehört aber auch ein entsprechender Sponsor. Eine tatkräftige Unterstützung erfahren Tick, Trick und Truck von der Firma BEKO. Die Initiatoren des österreichischen Roboterfußballteams, die Firma BEKO und Prof. Kopacek, werden zu Höchstleistungen angestachelt - es winkt schließlich die Teilnahme an der WM in Paris im Juli 1998. Prof. Kotauczek (BEKO) und Prof. Kopacek sind sich einig: "AUSTRO" wird ein gewichtiges Wörtchen bei der WM mitzureden haben. Der Rektor der TU Wien, Peter Skalicky, ist von der Entwicklung an der TU Wien begeistert. “Wir müssen gewinnen, um technologisch nicht ins Out zu geraten.” Für Prof. Kotauczek präsentiert sich Roboterfußball als “eine neue Herausforderung für die österreichische Soft- und Hardwareindustrie.” Prof. Kopacek ist davon überzeugt, daß Österreich auf diesem Gebiet gegenüber dem Rest der Welt “on the Top” ist.

Zwischen einer Fußballelf im herkömmmlichen Sinn und fußballspielenden Robotern bestehen viele Gemeinsamkeiten, aber auch der eine oder andere Unterschied. Roboterfußballer sind würfelartige Gebilde, welche von PC's ferngesteuert werden. Während eine menschliche Fußballmannschaft aus 11 Spielern besteht, kommen die Roboterstars mit einem Tormann und zwei Feldspielern pro Team aus. Bei einer Kantenlänge von 7,5 cm pro Roboterfußballer steht den gegnerischen Teams ein Spielfeld von 130 x 90 cm und ein Golfball zur Verfügung. Die drei menschlichen Betreuer jedes Teams spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Der Coach stellt seine “Spieler” auf; der Trainer legt am PC die Spielstrategie fest. Nach dem Anpfiff übernimmt der Teamrechner das Spiel. Der Rechner erhält über eine Kamera die momentane Positionen der Roboter mitgeteilt und entscheidet blitzartig über die nächsten Spielzüge seiner Roboter. Die entsprechenden Befehle werden über Funk übermittelt. Der große Vorteil gegenüber den menschlichen Cracks: ihre mechatronischen Partner können 24 Stunden pro Tag in gleichbleibender Qualität agieren.

Abschließend sei nochmals darauf hingewiesen, daß hinter dem "bloßen Spiel" ausgereifte Technologie steht. Die Entwicklung in diesem Bereich stellt eine große Chance für die österreichische Industrie dar. Roboterfußballer sind vom wissenschaftlichen Standpunkt aus autonome, intelligente, flexible Agenten - also Vorläufer der nächsten Robotergeneration. Einsetzbar wird die Technologie beispielsweise in Form selbständiger Transportfahrzeuge. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Roboterfußball-Europacup: 25. - 26. April 1998, Festsaal der TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien