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Neue Mitglieder und neues Präsidium für die ÖAW

Ulrike Diebold ist Vizepräsidentin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Thomas Eiter, Paul Mayrhofer, Gerhard Schütz und Sandra Müller wurden als neue Mitglieder gewählt.

Hauptgebäude der österreichischen Akademie der Wissenschaften

© ÖAW

Die österreichische Akademie der Wissenschaften in Wien

Die TU Wien ist stark in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vertreten. 45 neue Mitglieder wurden 2022 gewählt, davon vier von der TU Wien: Der Informatiker Prof. Thomas Eiter wurde als wirkliches Mitglied in die Akademie aufgenommen, der Werkstoffwissenschaftler Prof. Paul Mayrhofer und der Biophysiker Prof. Gerhard Schütz als korrespondierende Mitglieder, die Mathematikerin Sandra Müller ist nun Mitglied der Jungen Akademie. Bereits seit 2014 ist die Physikerin Prof. Ulrike Diebold Mitglied der ÖAW. Sie wurde im April in das Präsidium gewählt und ist nun Vizepräsidentin.

Neues Präsidium

Prof. Ulrike Diebold vom Institut für Angewandte Physik ist eine der prominentesten Forscherinnen Österreichs, sie wurde unter anderem mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet und ist Mitglied mehrerer Akademien. Diebold beschäftigt sich mit physikalischen und chemischen Effekten auf der Oberfläche von Metalloxiden. Dadurch lässt sich verstehen, wie Katalysatoren funktionieren und wie man sie gezielt verbessern kann.

Seit April gehört Ulrike Diebold nun auch zur Führungsspitze der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und wird ihre internationale Erfahrung einbringen, um die ÖAW weiter zu verbessern: „In der Grundlagenforschung spielt die die ÖAW eine bedeutende Rolle in unserem Land. Ich freue mich auf die verantwortungsvolle Tätigkeit und die vielfältigen Aufgaben“, sagt Ulrike Diebold. Präsident der ÖAW ist der ehemalige Wissenschaftsminister Heinz Faßmann.

Neue Mitglieder

Prof. Thomas Eiter vom Institut für Logic and Computation verwendet die Methoden der mathematischen Logik für die Entwicklung künstlicher Intelligenz. Dabei geht es etwa darum, Daten am Computer auf intelligente Weise so aufzubereiten und darzustellen, dass Algorithmen auf Basis dieser Daten auch komplexere Fragestellungen beantworten können. Computer lernen, mit unvollständiger Information umzugehen, die logische Struktur einer Problemstellung auszunutzen oder etwa durch spezielle logische Methoden rascher zu besseren Suchergebnissen zu kommen. Thomas Eiter ist wirkliches Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW.

Der Werkstoffwissenschaftler Prof. Paul Mayrhofer arbeitet am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an widerstandsfähigen Beschichtungen, wie man sie etwa für stark beanspruchte Werkzeuge braucht. Reibung und Abnützung spielen in vielen Bereichen der Technik eine zentrale Rolle – Paul Mayrhofer erforscht mit modernen High-Tech-Methoden und speziellen Beschichtungsanlagen, wie sich Materialeigenschaften durch verschiedene Beschichtungen verbessern lassen. Er ist korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse.

Prof. Gerhard Schütz vom Institut für Angewandte Physik verwendet hochentwickelte bildgebende Verfahren, um einzelne Moleküle in biologischen Systemen sichtbar zu machen. So kann man etwa die Proteine in einer Zellmembran genau untersuchen. Eine wichtige Rolle spielen seine Forschungen auch für die Untersuchung unseres Immunsystems: Mit mikromechanischen Untersuchungen lässt sich herausfinden, wie T-Zellen in unserem Körper mit Antigenen interagieren. Gerhard Schütz ist korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse.

Dr. Sandra Müller forscht am Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie auf dem Gebiet der Mengenlehre, einem Teilgebiet der mathematischen Logik. Dabei beschäftigt sie sich mit verschieden großen Unendlichkeiten und Fragestellungen an den Grenzen der Beweisbarkeit in der Mathematik. Schon bei der Arbeit an ihrer Dissertation an der Universität Münster forschte sie in diesem Bereich, 2021 wechselte sie an die TU Wien. Sandra Müller ist Mitglied der jungen Akademie, der dritten Säule der ÖAW neben der philosophisch-historischen und der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. Die Junge Akademie besteht aus bis zu 70 etablierten Nachwuchswissenschaftler_innen. Die Mitglieder werden auf Basis von wichtigen Forschungsförderpreisen oder Stipendien für die Dauer von acht Jahren gewählt.