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Nachruf Robert Würzl (1951 – 2011)

Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien trauert um Hofrat DI Robert Würzl, der am Mittwoch, 20. Juli 2011, kurz nach Vollendung seines 60. Lebensjahres völlig unerwartet verstorben ist.

Robert Würzl (1951 – 2011), Foto: privat

Robert Würzl (1951 – 2011), Foto: privat

Robert Würzl (1951 – 2011)

Robert Würzl war der TU Wien bereits seit seiner Ausbildungszeit verbunden. Hier absolvierte er ein Studium der Architektur, das er 1979 mit einer Arbeit zum Thema Bibliotheksbau beendete. Hier begann er auch vor über 30 Jahren, im August 1980, seine berufliche Laufbahn als Bibliothekar.  

Robert Würzl hat die Geschicke der Bibliothek während dieser langen Zeit entscheidend mitgeprägt und war an allen wichtigen Entwicklungen in maßgeblicher Funktion beteiligt: Sei es im Aufbau neuer Kundenservices in der ersten Experimentierphase der elektronischen Informationsvermittlung zu Beginn der achtziger Jahre oder etwas später bei der wesentlich tiefer in die bibliothekarischen Verwaltungsprozesse eingreifenden Implementierung des Bibliothekssystems Aleph 500. Von Anfang an war er in die Planungen des neuen Bibliotheksstandortes am Karlsplatz eingebunden, wo seine umfassenden Kenntnisse unschätzbare Impulse zur funktionalen Gestaltung des Gebäudes gaben. Seine hier erworbene Expertise war außerordentlich gefragt, und er brachte sie dann sowohl als Lektor an der TU Wien als auch in der Mitarbeit in nationalen und internationalen Fachgremien ein.

Robert Würzl war ein leidenschaftlicher Bibliothekar. So war es nur naheliegend, dass ihm auch die elementaren bibliothekarischen Agenden ein Anliegen waren. Er übernahm die Verantwortung für die gesamte Medienakquisition und -bearbeitung mit seinen vielschichtigen administrativen Teilaspekten. Die Beschäftigung mit den komplexen Fragestellungen des Medienbudgets führten zur Ausarbeitung umfangreicher Analysen und Konzepte zum Berichtswesen und zum besseren Controlling der verschiedenen Geschäftsprozesse; eine Tätigkeit, die im Lauf der Zeit ein wachsendes zeitliches Engagement erforderte, jedoch letztlich entscheidende Grundlagen für die strategische Ausrichtung der gesamten Bibliothek lieferte.

Doch ist dies nur die fachliche und mit diesen kurzen Sätzen bei weitem nicht ausreichend gewürdigte Seite von Robert Würzl. Er wurde nicht nur als Mitarbeiter, sondern vor allem als Kollege hoch geschätzt. Seine Begeisterungsfähigkeit war ansteckend und ein Motor für viele nachhaltige Weichenstellungen in der Bibliothek. Nie aus den Augen verlor er dabei die Bodenhaftung und  das menschliche Maß in all diesen Neuerungen. Wir verlieren nicht nur einen ausgewiesenen Experten seines Faches, sondern vor allem auch einen charismatischen Kollegen, der uns durch seine Bescheidenheit und durch seine Herzenswärme tagtäglich aufs Neue beeindruckte. Sein Tod reißt eine riesige, vor allem menschlich nicht zu füllende Lücke. Er fehlt uns bereits heute! Unser Mitgefühl gilt besonders seinen Angehörigen.