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Nachruf Professor Edmund Hlawka

Em.O.Univ.Prof. Dr.phil. Dr.h.c.mult. Edmund Hlawka, Professor für Technische Mathematik, ist am 19. Februar 2009 verstorben. Die TU Wien verliert mit Edmund Hlawka einen verdienten Wissenschafter, die MitarbeiterInnen des Instituts trauern um einen engagierten Kollegen. Die feierliche Verabschiedung findet am Donnerstag, 5. März 2009, statt.

Edmund Hlawka

Edmund Hlawka

Edmund Hlawka

Edmund Hlawka studierte von 1934 bis 1938 an der Universität Wien bei Hans Thirring, Wilhelm Wirtinger, Philipp Furtwängler, Kurt Gödel und Nikolaus Hofreiter. 1938 promovierte er bei Hofreiter zum Doktor der Philosophie mit dem Thema „Über die Approximationen von zwei komplexen inhomogenen Linearformen“. Er habilitierte mit dem Beweis des „Satzes von Minkowski-Hlawka“. 1944 heiratete er Rosa Reiterer. 1948 wurde er zum Professor am Institut für Mathematische Analysis an der Universität Wien berufen. 1964 wurde ihm das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. 1981 wechselte er an das Institut für Analysis, Technische Mathematik und Versicherungsmathematik der TU Wien, wo er bis zu seiner Emeritierung 1987 tätig war. Von 1985 bis 1987 war er Institutsvorstand.

Edmund Hlawka hat regelmäßig die Vorlesung "Mathematik für Elektrotechniker I, II und III " gehalten sowie ein Seminar für Lehramtskandidaten und ein Privatissimum "Mathematik auf dem Weg durch die Zeit". Dieses Privatissimum bestand auch nach der Emeritierung weiter und wird bis heute abgehalten. Bis zum Herbst 2005 war er fast täglich am Institut, hat im Privatissimum vorgetragen, an mathematischen Artikeln gearbeitet und am Institutsleben teilgenommen. Auch in den letzten Jahren war er an Nachrichten über das Institut sehr interessiert.

Die TU Wien zeichnete Edmund Hlawka mit der Prechtl-Medaille aus, die für bedeutende Leistungen auf dem Gebieten der Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Architektur verliehen wird. Am 15.3.2007 wurde ihm von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich mit Stern - die höchstmögliche Auszeichnung – verliehen.

Seine Arbeitsgebiete umfassten unter anderem die Geometrie der Zahlen, die Diskrete Geometrie, die Theorie der Gleichverteilung.

Edmund Hlawka gilt als der einflussreichste österreichische Mathematiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch seine langjährige Lehrtätigkeit ist er vielen MathematikerInnen, NaturwissenschafterInnen und TechnikerInnen in Österreich bekannt. Eine große Anzahl von MathematikerInnen hat bei ihm promoviert.

Mit Edmund Hlawka verliert die Technische Universität Wien einen ihrer profiliertesten Lehrer und Wissenschafter und das Institut einen beliebten Kollegen. Unser Mitgefühl gilt besonders seiner Familie.

Die feierliche Verabschiedung findet am Donnerstag, 5. März 2009, um 13.00 Uhr auf dem Friedhof Neustift am Wald (Halle 2, Pötzleinsdorfer Höhe 2, 1180 Wien) statt.