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Nachhaltigkeit: TU Wien erarbeitet Maßnahmen für Gender Equality

Das Projekt UniNEtZ übergab der Regierung am 1. März 2022 einen Bericht mit 950 Maßnahmen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele in Österreich zu erreichen.

Gruppenfoto mit sechs Vertreter_innen von Regierung und Universitäten.

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Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung.

Arbeitstreffen im repräsentativen Rahmen.

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Arbeitstreffen von Regierungsmitgliedern und Vertreter_innen von UniNetZ..

Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema der Zukunft. Damit ist aber nicht nur die ökologische, sondern auch die ökonomische und soziale Dimension von Sustainability gemeint. Mit der globalen Agenda 2030 der UNO wird dieser ganzheitliche Ansatz in 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Sustainable Development Goals, SDGs) formuliert. Die Ziele reichen von hochwertiger Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichheit (SDG 5) bis zu Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9), nachhaltigen Städten und Gemeinden (SDG 11) und Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13). Die Mitgliedsstaaten der UNO haben sich dazu verpflichtet, diese bis 2030 zu erreichen.

950 Maßnahmen für nachhaltige Entwicklung

Das Projekt UniNEtZ, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Universitäten und nachhaltige Entwicklung) hat sich in einer ersten Projektphase drei Jahre lang – von 2019 bis 2021 – interdisziplinär mit den SDGs beschäftigt. Am 1. März 2022 wurde der finale Bericht („Österreichs Handlungsoptionen zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für eine lebenswerte Zukunft“) mit 150 Optionen und rund 950 konkreten Maßnahmen vorgestellt und der Bundesregierung im Bundeskanzleramt übergeben. Von UniNEtZ-Seite waren Hans Stötter, Reinhold Lang und Franziska Allerberger anwesend (Helga Kromp-Kolb war virtuell zugeschaltet). Sie übergaben im Bundeskanzleramt den Bericht an Vizekanzler Werner Kogler und Europaministerin Karoline Edtstadler.

Auch die TU Wien war Teil des interuniversitären Projekts: Brigitte Ratzer, Leiterin der Abteilung Genderkompetenz, und Maciej Palucki (ebenfalls Abteilung Genderkompetenz) übernahmen die Leitung und Koordination des Ziels 5/SDG 5 Gender Equality (Geschlechtergleichheit). Ziel war es, im Austausch mit Stakeholdern und Expert_innen aus Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Verwaltung und Politik zentrale Handlungsfelder zu eruieren und in weiterer Folge Handlungsoptionen zu erarbeiten, um geschlechtsspezifische Ungleichheiten in Österreich deutlich zu reduzieren.

Verringerung des hohen Gender Pay Gap

In der ersten Option Entgeltpolitik steht die Entwicklung von diskriminierungsfreien Arbeitsbewertungssystemen, die maßgeblich den hohen Gender Pay Gap (20,4 Prozent in Österreich (mehr dazu hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) verringern werden, im Fokus. Der Kern der zweiten Option ist die Einführung von unübertragbaren Karenzzeiten für beide Elternteile und der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, um die paritätische Verteilung von kinderbezogener Sorgearbeit voranzutreiben. Die Optionen zu den Medien und Elementarpädagogik zielen auf die Bewusstseinsschaffung und den – hartnäckigen – Abbau von Genderstereotypen ab.

Andere zentrale Gender Equality-Themen wie der Kampf gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen (SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) und die Verkürzung der Arbeitszeit sowie Reformen in der Sorgearbeit (beide SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) wurden von anderen SDGs aufgenommen und in Optionen verfasst. Klar ist, dass Gender Equality eine Querschnittsmaterie ist, die in alle nachhaltigen Entwicklungszielen hineinwirkt und mit ihnen zusammenhängt.

Für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele in Österreich ist es nun von entscheidender Bedeutung in den Dialog mit der gesamten Gesellschaft zu treten. Alle Optionen und Maßnahmen finden sich hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.