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MORE 2.0 – digitale Integration

Die Umsetzung der MORE 2.0-Angebote des aktuellen Semesters als Distance Learning Veranstaltungen ist gelungen.

Laptop mit Zoom-Meeting

Mit dem Wintersemester 2015/16 startete das außerordentliche Studienprogramm MORE als Initiative der uniko, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Mit dem Wintersemester 2019/20 folgte ein Reboot des Programms für geflüchtete Menschen. Ziel ist, eine Perspektive für die berufliche Weiterentwicklung in Österreich zu bieten und auf einen Einstieg in ein Studium oder den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dafür werden an der TU Wien vier Module angeboten. Im Wintersemester fanden „Leben und Arbeiten in Österreich“, sowie „Mathematik“ als verpflichtende Module statt. Das Sommersemester bietet die Wahlmöglichkeit „Architektur“ und/oder „Informatik“ zu absolvieren. Belohnt wird der Einsatz mit Abschlusszertifikaten je Modul.

Corona-bedingte Umstellung

Bedingt durch die Corona-Krise war ein Umstieg der Lehre an der TU Wien auf den Distance Learning-Betrieb notwendig. Die Umstellung war zunächst ungewiss und eine große Herausforderung für die MORE-Module, da das Konzept stark auf individuelle Betreuung durch Studierende baut. Erschwerend kommt der Umstand hinzu, dass die Teilnehmer_innen sehr unterschiedliche Vorkenntnisse im Umgang mit technischem Equipment mitbringen. Manche haben bereits ein technisches Studium absolviert, andere kommen erst bei MORE mit technischen Fachgebieten in Berührung. Auch das Vorwissen für die beiden Module „Architektur – digitale Bildbearbeitung mit CAD“ und „Informatik – Einführung in die Programmierung“ war entsprechend unterschiedlich.

„Architektur – digitale Bildbearbeitung mit CAD“

Die Einführungsveranstaltung fand nur einen Tag vor der Corona-bedingten Schließung der Universitätsgebäude statt. „Da sich die Nachricht von der unmittelbar bevorstehenden Schließung bereits verbreitet hatte, wurde dieser Termin dazu genutzt sich persönlich kennenzulernen und ein "Buddysystem" aufzusetzen. Studierende haben sich mit den MORE-Teilnehmer_innen - je nach deren fachspezifischen Vorkenntnissen und Bedarfslagen - zu fixen Teamkonstellationen zusammengefunden“, berichtet die Modulverantwortliche Karin Harather.

Auf Basis dieses Buddysystems wurde der informelle Austausch intensiviert und Szenarien für das weitere Teamwork besprochen. Seit 20. April wird das Kursgeschehen über Social Media weitergeführt. „Das Buddysystem hat den großen Vorteil, dass sowohl die zeitliche Lagerung als auch die Lerninhalte sehr individuell auf die Kursteilnehmer_innen, ihre räumlichen Möglichkeiten und die jeweilige Verfügbarkeit von EDV-Equipment abgestimmt werden können“, so Harather weiter.

Informatik – Einführung in die Programmierung

Das Informatik-Modul startete am 20. April gleich virtuell mit einer Zoom-Konferenz, bei der sich Studierende und Teilnehmer_innen kennenlernten und der Kursablauf vorgestellt wurde. Gestartet wurde mit Grundkonzepten für Rechner, mittlerweile haben die Teilnehmer_innen mit der Programmierung in Python begonnen.

Das umgesetzte Konzept sieht jede Woche Online-Vorträge vor. Diese werden von Studierenden, unterstützt durch Tutor_innen, vorbereitet und abgehalten. Die Studierenden stehen für die Fragen der Teilnehmer_innen auch außerhalb der regulären Kurstermine zur Verfügung. „Bislang gab es drei Vorträge mit anschließender Diskussion, in denen sich die Teilnehmer_innen sehr aktiv eingebracht haben“ erklären die Modulverantwortlichen Nysret Musliu und Reinhard Pichler. Im Anschluss an die Vorträge werden die MORE-Teilnehmer_innen in Kleingruppen beim Programmieren betreut. Zusätzliche Programmieraufgaben werden über die E-Learning-Plattform bereitgestellt. Feedback und Diskussion zu den Aufgaben ist dann wieder in Kleingruppen während der Übungen vorgesehen.

Die Atmosphäre ist sehr gut und sowohl die Teilnehmer_innen als auch die Studierenden sind sehr motiviert“, so Musliu und Pichler.

Erfolgreiche Umsetzung

Letztendlich konnten durch das Engagement aller Beteiligten Wege gefunden werden, die Konzepte passend zu adaptieren, einen gemeinsamen Arbeitsmodus zu finden und die individuelle Betreuung auch auf Distanz zu ermöglichen. Die Teilnehmer_innen können somit trotz der aktuellen Situation die geplanten Module im Sommersemester absolvieren. Die Stimmung ist gut, bei Lehrenden wie Teilnehmer_innen. „Dennoch ist diese Form des "Distance Learning" ein großes Experiment für alle Beteiligten!“, fasst Karin Harather zusammen.

Förderung

Die uniko fördert die LVA „In Österreich leben und arbeiten: Rechtsnormen und soziale Praxis“ mit einem Kurspaket in Höhe von 2.500 Euro und würdigt so das große Engagement für geflüchtete Menschen. Die Finanzierung des Kurspakets wiederum ist durch Spenden des „Wiener Ball der Wissenschaften“, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster möglich. Herzlichen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung!