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"Mein Anliegen: Umweltfreundliche Mobilität"

Prof. Hans-Peter Lenz, eine herausragende Persönlichkeit in der Motorenforschung, wurde mit dem Béla-Barényi-Preis ausgezeichnet.

Prof. Hans-Peter Lenz

Prof. Hans-Peter Lenz

Prof. Hans-Peter Lenz

Er hat die Forschung an Automotoren mitgeprägt wie kaum ein anderer: Der oft als "Motoren-Papst" titulierte Prof. Hans-Peter Lenz war von 1974 bis 2002 Vorstand des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau an der TU Wien, und auch zehn Jahre nach seiner Emeritierung ist noch eng mit der TU Wien verbunden. Nun wurde er mit dem Béla-Barényi-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich von der Arbeitsgemeinschaft für Motorveteranen (AMV), der Firma Bosch und dem ÖAMTC für Leistungen um den Kraftfahrzeugverkehr vergeben.

Umweltfreundlichere Motoren
"Mein Anliegen war immer eine umweltfreundliche Mobilität", sagt Hans-Peter Lenz. Er forschte an besseren Methoden der Aufbereitung von Treibstoff-Gasgemischen, um eine umweltfreundlichere Verbrennung zu ermöglichen. Auch durch seine Arbeiten zu Abgaskatalysatoren erlangte er internationales Ansehen. An der Einführung der Katalysatorpflicht wirkte er maßgeblich mit. "Heute beträgt der Schadstoffausstoß von Kraftfahrzeugen nur noch wenige Prozent dessen, was vor dreißig oder vierzig Jahren verursacht wurde", sagt Lenz.

Mobilität und Wohlstand
Autos sind nicht nur ein technisches Spielzeug, sie erfüllen ein gesellschaftliches Bedürfnis: "Mobilität und Wohlstand sind untrennbar miteinander verbunden", meint Hans-Peter Lenz, "das ist eine empirische Tatsache." Autos mit Verbrennungsmotoren haben das Bedürfnis nach individueller Mobilität freilich so gut erfüllt, dass es in manchen Bereichen heute einfach zu viele von ihnen gibt. "Natürlich muss man hier auch gegensteuern", meint Lenz, "aber nicht so abrupt, dass den Menschen die Möglichkeit zu individueller Mobilität genommen wird."

Weiterhin Bedarf nach Forschung
Trotz neuer Ideen wie etwa der Elektromobilität sieht Prof. Lenz den Verbrennungsmotor nicht als Auslaufmodell: "Wir haben den Verbrennungsmotor in den letzten Jahrzehnten sehr stark verbessert, und trotzdem gibt es noch immer ungeheuer viel Potenzial für technische Weiterentwicklungen", meint Hans-Peter Lenz. "Beim Abgasausstoß, beim Geräusch, bei den CO2-Emissionen – in all diesen Punkten kann man sicher auch in Zukunft noch große Verbesserungen erzielen." In den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten, meint Prof. Lenz, wird der Verbrennungsmotor jedenfalls noch führend bleiben.

Der Forschung blieb Prof. Lenz bis heute eng verbunden. Er gründete den Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik, dessen Vorsitzender er bis heute ist. In dieser Funktion hält Lenz vielbeachtete Vorträge und organisiert wissenschaftliche Symposien. Mit den finanziellen Einkünften aus solchen Veranstaltungen fördern er großzügig die Forschung – insbesondere auch an der TU Wien, etwa in Form von Förderstipendien für Studierende. Auch für wissenschaftliche Diskussionen ist Lenz immer zu haben: Mit seinem Nachfolger Prof. Bernhard Geringer steht Lenz nach wie vor in engem Kontakt.