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„Man muss die Welt nicht fünfmal erfinden, sondern modular“: Modularität als Moderator zwischen Standardisierung und Innovation

Von Julia K. Trede

Ein Ulmer Schmuckunternehmen zeigt, wie Modularität ermöglicht, scheinbare Gegensätze zu harmonisieren. Die Besonderheit der folgenden Fallstudie ist, dass das untersuchte Unternehmen einen derart selbstverständlichen Umgang mit Modularität entwickelt hat, dass sich modulares Denken auf zwei Ebenen als Erfolgstreiber identifizieren lässt. Zum einen zeigt sich modulares Denken in der Produktpolitik des Unternehmens. Dem Unternehmen gelingt durch modulare Produktpolitik ein hohes Maß an Individualisierung in der Wahrnehmung der KonsumentInnen und dennoch agiert es im effizienten Mengengeschäft. Zum anderen profitiert die Organisation im Kontext des organisationalen Lernens vom modularen Denken. Im untersuchten Unternehmen gehen dank Modularität überdurchschnittliches Innovationsverhalten (Exploration) und ein hohes Maß an Standardisierungen und Normierungen (Exploitation) Hand in Hand. Diese scheinbaren Gegensätze (Produktindividualisierung vs. Mengengeschäft; Innovation vs. Standardisierung) harmonieren auf beeindruckende Weise. Der geschickte Einsatz der Modularität trägt maßgeblich zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei.

Über die Autor_innen

Dkffr. Julia Trede ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Marketing & Medien, Lehrstuhl für Marketing & Branding der Universität Hamburg. Zuvor studierte sie Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkte: Personalwirtschaft, Marketing und Organisationspsychologie) an der Universität Hamburg mit dem Abschluss Diplom-Kauffrau. Ihre Forschungsinteressen beinhalten organisationales Lernen und Wissensmanagement.

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