News

"Let’s make science, not war!"

Das Rektorat der TU Wien erklärt sich solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung.

Flagge der Ukraine

Ebenso unterstützt die TU Wien die Inhalte des offenen Briefes russischer Wissenschaftler_innen und Journalist_innen [1], der kürzlich veröffentlich wurde. Unsere Solidarität gilt besonders den vom Krieg betroffenen Forscher_innen und Studierenden, mit denen TUW-Angehörige im Rahmen von Erasmus-Austauschprogrammen sowie EU-Forschungsprojekten zusammenarbeiten.

Wir stehen in Verbundenheit an der Seite aller Menschen in der Ukraine und in Russland, die unter diesem Krieg leiden und unterstützen unsere ukrainischen Studierenden und Partneruniversitäten. Derzeit sind rund 150 Studierende mit ukrainischer Staatsbürgerschaft an der TU Wien inskribiert. Wir werden uns intensiv darum bemühen, unseren ukrainischen Studierenden und den aktuell an der TU Wien tätigen Wissenschaftler_innen die Fortsetzung ihres Studiums und ihrer Forschung zu ermöglichen. Die Studienabteilung, das International Office sowie die HTU-Referate für Sozialpolitik und Ausländische Studierende (https://htu.at/ukraine, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) sind an der TU Wien die Anlaufstellen für die Unterstützung in Visaangelegenheiten und die Betreuung während des Studiums.


Mutiger Protest

[1] Offener Brief russischer Wissenschaftler_innen angesichts des Krieges in der Ukraine: https://trv-science.ru/de/2022/02/we-are-against-war-de/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Open letter of Russian scientists and science journalists against the war with Ukraine: https://trv-science.ru/2022/02/we-are-against-war/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

 


In Verbindung stehende News:

02.03.2022 Hilfsmaßnahmen für Studierende und Wissenschaftler_innen aus Kriegsgebieten, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Anmerkung:
Der offene Brief wurde am 24.2.2022 auf der Seite der vom Astrophysiker Boris Stern herausgegeben Zeitschrift trv-science.ru veröffentlicht und zu Beginn von 150 WissenschaftlerInnen unterstützt und gezeichnet. Inzwischen haben schon hunderte WissenschaftlerInnen den offenen Brief unterschrieben. Auf der Seite befindet sich auch eine aktualisierte Liste der UnterzeichnerInnen (in russischer Sprache): https://trv-science.ru/2022/02/we-are-against-war/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Offener Brief russischer Wissenschaftler*innen angesichts des Krieges

27.02.2022 

Wir, russische Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten, protestieren nachdrücklich gegen die von den Streitkräften unseres Landes eingeleitete Militäraktion auf dem Gebiet der Ukraine. Dieser fatale Schritt führt zu enormen Verlusten an Menschenleben und untergräbt die Grundlagen des etablierten Systems der internationalen Sicherheit. Die Verantwortung für die Entfesselung eines neuen Krieges in Europa liegt allein bei Russland.

Es gibt keine vernünftige Rechtfertigung für diesen Krieg. Versuche, die Lage im Donbass als Vorwand für eine Militäroperation zu nutzen, sind nicht glaubwürdig. Es ist klar, dass die Ukraine keine Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes darstellt. Ein Krieg gegen sie ist ungerecht und offen gesagt sinnlos.

Die Ukraine war und ist ein Land, das uns nahe steht. Viele von uns haben Verwandte, Freunde und Kollegen in der Ukraine. Unsere Väter, Großväter und Urgroßväter haben gemeinsam gegen den Nationalsozialismus gekämpft. Die Entfesselung des Krieges für die geopolitischen Ambitionen der russischen Führung, getrieben von zweifelhaften geschichtspolitischen Phantasien, ist ein zynischer Verrat am ihrem Vermächtnis.

Wir respektieren die ukrainische Staatlichkeit, die sich auf funktionierende demokratische Institutionen stützt. Wir haben Verständnis für die proeuropäische Entscheidung unserer Nachbarn. Wir sind überzeugt, dass alle Probleme in den Beziehungen zwischen unseren Ländern friedlich gelöst werden können.

Durch die Entfesselung des Krieges hat sich Russland selbst zur internationalen Isolation, zur Position eines Pariastaates verurteilt. Das bedeutet, dass wir Wissenschaftler nicht mehr in der Lage sein werden, unsere Arbeit richtig zu machen: Wissenschaftliche Forschung ist ohne eine umfassende Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Ländern nicht denkbar. Die Isolierung Russlands von der Welt bedeutet eine weitere kulturelle und technologische Degradierung unseres Landes, die keine positiven Perspektiven bietet. Ein Krieg mit der Ukraine ist ein Schritt ins Nirgendwo.

Wir sehen mit Bitterkeit, dass unser Land, das einen entscheidenden Beitrag zum Sieg über den Nationalsozialismus geleistet hat, nun zum Anstifter eines neuen Krieges auf dem europäischen Kontinent geworden ist. Wir fordern die sofortige Einstellung aller Militäraktionen gegen die Ukraine. Wir fordern die Achtung der Souveränität und territorialen Integrität des ukrainischen Staates. Wir fordern Frieden für unsere Länder. Lassen Sie uns Wissenschaft betreiben, nicht Krieg!