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Lehrveranstaltungsbewertung an der TU Wien per Internet

Umsetzung der Evaluierungsverordnung mit moderner Informationstechnologie

Wien (TU) Mit der Evaluierungsverordnung (EvalVO 1997) wurde die verpflichtende Bewertung der Lehrveranstaltungen durch Studierende an Österreichs Universitäten vorgeschrieben. Seither grübeln die Universitäten über eine sinnvolle Umsetzung dieser Verordnung nach. Die Technische Universität (TU) Wien hat sich für eine internetbasierte Lösung entschieden. Der flächendeckende Einsatz für über 1500 Vorlesungen, Übungen und Praktika startet im kommenden Wintersemester. Für den Vizerektor für Lehre, Prof. Hans Kaiser, "wird der 'Virtuelle Campus' dazu beitragen, die Qualität der Lehre durch den konsequenten Einsatz moderner Informationstechnologie weiter zu steigern". Die Technische Universität ist damit österreichweit die erste, die auf breiter Ebene eine derartige Lösung bietet.

Um kein Risiko einzugehen und um Fehler zu vermeiden, ist der flächendeckenden Online-Bewertung ein Pilotprojekt im vergangenen Sommersemester '99 vorausgegangen. Durch die Einbindung des an der TU Wien bestehenden Kommunikations- und Informationssystem SIDES-4mi konnte bei den in der Testphase ausgewählten 110 Lehrveranstaltungen und rund 200 Vortragenden eine Rücklaufquote von 30 % erzielt werden. Der Rücklauf entspricht in etwa jenem bei konventioneller Durchführung mit Fragebögen.

Studierende wurden während der Pilotphase der elektronischen Evaluierung über den Beginn der Bewertung ebenso informiert wie über deren Verlauf. Per E-Mail war permanent die Möglichkeit zur wechselseitigen Kommunikation gegeben. Die eigentliche Bewertung erfolgte anonymisiert über elektronische Fragebögen. Die Ergebnisse waren wenige Tage nach Ende des Bewertungszeitraumes verfügbar und konnten noch vor Semesterende in den Lehrver-anstaltungen wie in den elektronischen Foren diskutiert werden. Die Akzeptanz dieser Art der Evaluierung war bei den TU-StudentInnen durch die aktive Einbindung extrem hoch. Für Günter Enzi, der die technische Umsetzung des Evaluierungsprojektes durchgeführt hat, konnte die hohe Akzeptanz durch die Nachbildung des "sozialen Raumes" im Hörsaal erreicht werden.

SIDES-4mi, erste Ausbaustufe des "Virtuellen Campus", ermöglicht TU-Studentinnen und TU-Studenten, aktuelle Neuigkeiten zu allen gewünschten Lehrveranstaltungen direkt per E-Mail zu beziehen. Derzeit nützen über 3000 TU-Studierende diese Möglichkeit. Studierende erhalten auf diese Weise Terminänderungen, neue Sekretariatszeiten und geänderte Lehrinhalte und vieles mehr zu ausgewählten Vorlesungen automatisch und zeitgerecht mitgeteilt.

Mit der flächendeckenden elektronischen Lehrveranstaltungsbewertung wird auch der Internetzugang für Studierende an der TU-Wien ausgeweitet: er steht dann allen Studentinnen und Studenten zur Verfügung, wovon insbesondere Neuinskribierende profitieren werden. Der Weg zum "Virtuellen Campus", der umfassenden Nutzung moderner Informations- und Kommunikationssysteme für die Lehre, wird damit an der TU-Wien konsequent fortgesetzt.