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Industrie-Abwärme besser nutzen

Die TU Wien arbeitet an besseren Nutzungsmöglichkeiten für Abwärme. Am 19. Oktober fand dazu ein Workshop mit Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Industrie statt.

Symbolbild: Fabrik/Raffinerie bei Nacht mit vielen Lichtern.

Was man für lästige Abwärme hält, kann gleich daneben wertvolle Nutzwärme sein. Die Internationale Energieagentur (IEA) untersucht mit dem internationalen Forschungsprogramm IETS (Industrial Energy-Related Technologies and Systems) die Frage, wie man in der Industrie Abwärme sinnvoll nutzen kann, um Energie zu sparen und die Effizienz zu steigern. Die TU Wien widmet sich dieser Forschungsfrage mit großem Erfolg, bei einem Workshop am 19. Oktober trafen sich nun Kooperationspartner aus Forschung und Industrie, um neue Ideen und Konzepte zu diskutieren.

Akademische Forschung und industrielle Anwendung

„Wenn wir in Zukunft industrielle Abwärme im großen Stil nutzen wollen, dann brauchen wir dafür neben fundierter Grundlagenforschung auch angewandte Forschung – genau daran arbeiten wir an der TU Wien in Kooperation mit dem AIT“, sagt  Prof. René Hofmann vom Institut für Energietechnik und Themodynamik der TU Wien. „Gleichzeitig ist es uns äußerst wichtig, nicht nur theoretisch zu forschen, sondern unsere Ideen schon heute in der Praxis umzusetzen. Der Workshop hilft uns dabei, uns noch besser mit der Industrie zu vernetzen, davon profitieren wir alle.“ Neben Prof. René Hofmann, der in seiner Doppelfunktion (als Professor an der TU Wien und am AIT) das nationale Projekt Annex 15 am AIT leitet, ist an der TU Wien auch Prof. Markus Haider (ebenfalls Institut für Energietechnik und Thermodynamik) maßgeblich am Forschungsprojekt beteiligt.

Um durch Abwärmenutzung einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten zu können, sind mehrere unterschiedliche Schritte notwendig: Zunächst muss erhoben werden, welches Potenzial an Abwärme es wo gibt – dafür werden verbesserte Mess- und Evaluierungsmethoden eingesetzt. Dann müssen passende Methoden entwickelt werden, diese Abwärme zu nutzen und bereitzustellen oder in ein klug geplantes Energiemanagement einzubauen. Dafür werden mathematische Modelle erstellt, die Energieflüsse innerhalb einer Industrieanlage werden am Computer nachgebildet und verbessert.

Wichtig ist auch die Frage, welche wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um die Industrie bei solchen Energiesparmaßnahmen zu unterstützen. Passende Förderungen können dafür sorgen, neuen Energielösungen zum Durchbruch zu verhelfen. Wenn das Energiekonzept schließlich steht und sich als finanzierbar herausgestellt hat, geht es darum, die konkreten technologischen Lösungen zu finden und in die Praxis umzusetzen.

„All diese Schritte müssen ineinandergreifen, daher war es für uns wichtig, alle beteiligten Partner bei einem Workshop zusammenzubringen“, sagt René Hofmann. Er leitet außerdem das Kooperative Doktoratsprogramm SIC!, das von der TU Wien, dem AIT Austrian Institute of Technology und der Montanuniversität Leoben gemeinsam betrieben wird.
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(Foto: Pixabay)