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Herta-Firnberg-Nachwuchsstelle für Marita Haas

Mit dem Projekttitel "Frauenbiographien: Identitätskonstruktionen in männlich vs. weiblich dominierten Berufen" überzeugte Dr. Marita Haas das Kuratorium des FWF Anfang Dezember: Auf Basis internationaler Gutachten erhält sie eine 3jährige Post-Doc Stelle am Institut für Managementwissenschaften. Mit der geplanten Forschungsarbeit, in der unter anderem ein Forschungsaufenthalt an der Universität Göttingen vorgesehen ist, soll der Grundstein für Haas‘ Habilitation gelegt werden.

Marita Haas (Foto: privat)

Marita Haas (Foto: privat)

Marita Haas

Die Idee für den Forschungsantrag entstand im Zuge des Projektes "Leaky Pipeline", eine Untersuchung zur Erforschung von weiblichen Karrieren, Rahmenbedingungen und Drop-Outs an der TU Wien durchgeführt wurde.

Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Studie ist nun ein Vergleich der Biographien und Lebenswelten von Frauen in traditionell männerdominierten Berufsfeldern (wie etwa Technik und Wissenschaft) und Frauen in eher frauendominierten Berufsfeldern (wie klassischerweise der Pädagogik) vorgesehen. Hierbei sind die folgenden Fragestellungen forschungsleitend: Wie sehen weibliche Biographien innerhalb dieser zwei Berufsfelder aus? Inwiefern hängen berufliche (Rollen-)Erwartungen mit der Konstruktion der eigenen Identität zusammen? Ausgangspunkt der Studie bilden einerseits die von Becker-Schmidt entwickelte Theorie der "doppelten Vergesellschaftung", die Frauen im Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie verortet, andererseits auch die anhaltende Segregation der Arbeitswelt in weibliche bzw. männliche konnotierte Berufsgruppen. 

Marita Haas studierte Internationale Betriebswirtschaft an der Universität Wien, an der sie 2003 mit dem Erich-Silbermayr-Preis für NachwuchswissenschafterInnen ausgezeichnet wurde. Während und nach des Studiums arbeitete sie im Human Resource Management zweier österreichischer Firmen. Sie lebte in Frankreich, der Schweiz und Chile, bevor sie 2004 ihr Doktoratsstudium antrat. Die Promotion für ein EU-gefördertes Forschungsprojekt erhielt Haas 2006, für ihre Tätigkeiten in der Lehre wurde sie 2008 mit dem BA-CA Preis für innovative Lehre ausgezeichnet. Sie arbeitete als Researcher und Senior Researcher für ein österreichisches Forschungsinstitut und beteiligte sich an einem IT Start-up, bevor sie 2007 beschloss, als freiberufliche Wissenschafterin mit unterschiedlichen universitären und  politischen Organisationen zu kooperieren. 

Marita Haas arbeitete während der letzten Jahre an den Themen Bildung, Gender und Migration, methodisch verortet sich ihre Forschung qualitativ, insbesondere im Zusammenhang mit Interviews und teilnehmender Beobachtung. Aufgrund der bevorstehenden Geburt ihrer zweiten Tochter wird Haas die Hertha-Firnberg-Stelle mit Januar 2013 antreten.