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Hall of Fame: Theodor Scheimpflug

TU-Absolvent Theodor Scheimpflug war ein österreichischer Geodät, nach dem die Scheimpflugsche Regel benannt ist.

Theodor Scheimpflug: 07.10.1865 – 22.08.1911

Theodor Scheimpflug: 07.10.1865 – 22.08.1911

Theodor Scheimpflug: 07.10.1865 – 22.08.1911

Theodor Scheimpflug absolvierte nach dem Besuch der Unterstufe des Akademischen Gymnasiums in Wien die Marienakademie in Fiume, die er mit der Ernennung zum Seekadetten der k. u. k. Marine abschloss. 1888 wurde er Linienschiffsfähnrich und wurde zunächst der Abteilung für Geophysik im Hydrographischen Amt in Pola, 1890 der Marinesternwarte zugeteilt. 1894 erhielt er auch das Kapitänspatent für Hochseeschifffahrt.

Durch eine Beurlaubung war es Scheimpflug möglich, ab 1895 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien zu studieren, wo er sich auch dem Vermessungswesen widmete. 1897 trat er in den Dienst des k.u.k. Militärgeographischen Instituts in Wien, führte Triangulierungsarbeiten in Galizien, Kärnten und Krain durch und wirkte am Präzisionsnivellement in Bosnien und Slavonien mit. Aufgrund persönlicher Differenzen ließ er sich 1901 neuerlich beurlauben und trat 1905 in den Ruhestand. Da er nach dem Tod seines Vaters finanziell unabhängig war, widmete sich privaten Forschungen, u.a. suchte er eine Möglichkeit, graphische und rechnerische Verfahren bei der Auswertung photographischer Aufnahmen durch optisch-mechanische zu ersetzen.

Schon während seines Studiums trat er mit Eduard Dolezal an der Technischen Hochschule in Wien in Verbindung; gemeinsam entwickelten sie 1896 einen Entfernungsmesser mit Teleobjektiv, der im selben Jahr patentiert wurde.1903 konstruierte Scheimpflug eine Panoramakamera, die gleichzeitige und sich überschneidende Vielfachaufnahmen durchführen konnte, jedoch eine Entzerrung notwendig machte. Dieses Problem löste er durch den Photoperspektographen. Mithilfe des von ihm entwickelten Stereokomparators, später erweitert zum Universaltransformator, konnte das Problem der gegenseitigen Orientierung zweier Bilder erstmals optisch-mechanisch gelöst werden.

Durch seine Erfindungen wurde Scheimpflug zum Bahnbrecher der Luftphotogrammetrie. Er gilt als Wegbereiter der modernen Kartographie und wurde bereits zu Lebzeiten vielfach geehrt. Er wurde in die Internationale Kommission für wissenschaftliche Luftfahrt sowie in das Komitee zur Schaffung von Luftschiffkarten berufen und war Mitbegründer und Ausschussmitglied der Österreichischen und der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie.

Quellen:
Allmer, Franz, "Scheimpflug, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 636-637 [Onlinefassung]; URL: <link http: www.deutsche-biographie.de ppn119408449.html>

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"Scheimpflug, Theodor." in: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 65f. [Onlinefassung]; URL: <link http: www.biographien.ac.at oebl_10>

www.biographien.ac.at/oebl_10/65.pdf, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster




Bild: © Archiv des BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen