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Gender in der Lehre - TU Wien Architektur Vorbild

Bei der internationalen Fachtagung “Stadt der Zukunft – Stadt der Vielfalt", die am 24. und 25.10.2013 in Berlin stattfand, waren gleich zwei Vertreterinnen der TU Wien eingeladen, um über ihre Praxiserfahrungen zu Gender in der Lehre zu berichten.

 Die Fachtagung stand im Kontext der Veranstaltungsreihe "Gleichstellung weiterdenken" und war neben dem Erfahrungsaustausch auch Bestandteil der Gestaltung des Leitbilds Gleichstellung im Land Berlin. Dieses ist Grundstein des Berliner Stadtentwicklungskonzepts 2030, welches der Vielfalt der Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Lebensstile, Altersgruppen und Herkunft Rechnung tragen will. Dies erfordert neben fachlichen auch gleichstellungspolitische Kompetenzen, deren Kombination eine Herausforderung für die Kommunen darstellt. Das Hauptproblem besteht derzeit darin, dass geschlechterpolitische Strategien, wie Gender Mainstreaming und Gender Budgeting, zwar in der Planungspraxis eine immer wichtigere Rolle spielen, aber die AbsolventInnen in der universitären Lehre noch unzureichend darauf vorbereitet werden.

Die Fakultät für Architektur an der Technischen Universität Wien begegnet dem Problem mit einer Ausbildung im Bereich der Genderstudies, die schon im Bachelor beginnt und in den Masterprogrammen vertieft wird. Professorin Dr. Dörte Kuhlmann gab einen Einblick in die Inhalte der Architekturausbildung an der TU, deren inhaltliche Gestaltung mit der Integration von Genderstudien als vorbildlich gewertet wird. Im August 2013 erschien Kuhlmanns Buch Genderstudies in Architecture. Space, Power and Difference nun auch in der englischen Übersetzung beim renommierten Routledge Verlag.

Dr. Bente Knoll, langjährige Lektorin an der TU Wien und an der JKU Linz, zeigte in ihrem Vortrag beispielhaft auf, wie Gender Studies in den Curricula der Ingenieurwissenschaften in Österreich verankert sind, beziehungsweise welche Strategien einzelne Bildungsinstitutionen derzeit verfolgen. Besonders die Gender Kompetenz, die durch eine entsprechende Implementierung von Gender Studies in die diversen Lehrpläne aufgebaut werden kann, wurde von den im Publikum vertretenen Personen aus den öffentlichen Planungs- und Stadtverwaltungen positiv aufgenommen. Es zeigte sich, dass Baubehörden, Verwaltung und freischaffender PlanerInnenbüros einen zunehmender Bedarf an MitarbeiterInnen mit einer qualifizierten Ausbildung in Genderfragen haben, und die Universitäten aufgefordert sind, in diesen Bereichen ihr Angebot zu erweitern.

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