Montag, 22. März 2004
17:00 bis 18:00+
TU Wien, Neues Elektrotechnisches Institutsgebäude, EI 9,
Gusshausstrasse 27-29, Erdgeschoss
Die Veranstalterinnen bitten um Anmeldung unter
http://wit.tuwien.ac.at/events, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Zu den frauenpolitischen Eckpfeilern in Johanna Dohnals Politik zählten der
gleiche Zugang für Mädchen zum Bildungssystem und das Engagement gegen
geschlechterdifferenzierende, rollenkonforme Ausbildungsinhalte. Erfolgreich
ist die bekannteste Frauenpolitikerin Oesterreichs weiters für Regelungen
und Massnahmen gegen die vielfältigen Diskriminierungsformen in der
Erwerbsarbeit (bei Zugang, Entlohnung, Aufstieg und Vereinbarkeit)
eingetreten. Strategien zur stärkeren Präsenz von Frauen auf allen Ebenen
der Politik waren ihr ebenfalls ein zentrales Anliegen.
Johanna Dohnals Politik stand im Kontext der Gleichstellung und im Horizont
der sozialen Gerechtigkeit.
Erfahrungen und Erlebnisse in der Umsetzung einer Politik, die auf
Aufbrüche des patriarchalischen Systems, der Rollenverständnisse und der
Gesetze abzielten, werden ebenso Inhalt des Vortrags sein, wie die
Einschätzung dessen, was davon blieb.
Geboren am 14. 2. 1939 in Wien. Erlernter Beruf Industriekauffrau. Mit 18
Jahren Heirat, (19 Jahre später Scheidung), Geburt eines Sohnes und einer
Tochter. Sehr früh Mitarbeit in der SPOE. 1969 Bezirksrätin, 1972 Wiener
Frauensekretärin der SPOE, 1973 bis 1979 Wiener Landtagsabgeordnete und
Gemeinderätin. 1979 von Bundeskanzler Kreisky als Staatsekretärin für
allgemeine Frauenfragen in das Bundeskanzleramt geholt. 1991 bis 1995 erste
Frauenministerin Oesterreichs. Für Frauenfragen sensibilisiert wurde
Johanna Dohnal durch den Kampf um die Fristenregelung und den Beginn einer
neuen Frauenbewegung Anfang der siebziger Jahre. Bereits in den 70er Jahren
startete sie Selbstbewusstseinsseminare für (Haus-)Frauen, Kampagnen zur
Foerderung von Mädchen in nichttraditionelle Berufe und setzte sich
nachdrücklich für die Errichtung des ersten Frauenhauses in Oesterreich
ein. Gegen viele Widerstände versuchte sie, die Diskriminierung der Frauen
innerhalb der Gesellschaft bewusst zu machen und Schritt für Schritt zu
beseitigen. Sie setzte sich folgerichtig dafür ein, auch Vätern die
Moeglichkeit zu geben, in (Eltern-)Karenz zu gehen und machte sich stark
für die Quotenregelung innerhalb der SPOE. Auf Johanna Dohnal geht unter
anderem das Bundes-Gleichbehandlungs- und Frauenfoerderungsgesetz zurück.
Dr. Ulrike Pastner (WIT)
58801-18815
Die Teilnahme ist kostenlos.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es bei Käse und Wein die Gelegenheit zum
informellen Meinungsaustausch. Musikalische Begleitung von Petra Stump
(Klarinette) und Margit Schoberleitner (Schlagwerk).
Die Finanzierung dieser Veranstaltung erfolgt durch freundliche
Unterstützung der Erste Bank.
WIT wird gefördert von BMBWK und ESF im Rahmen von FFORTE - Frauen in
Forschung und Technologie.