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Flagge zeigen: TU Wien startet Ally-Programm

Die gehisste Regenbogenflagge vor der TU Wien setzt ein sichtbares Zeichen für die gelebte Wertschätzung von Vielfalt an der TU Wien. Um dieses Vorhaben zu untermauern wurde ein Ally-Programm gestartet.

Die Allies mit darübergeblendeter Regenbogenfahnre

Seit Ende 2015 setzt sich das TUW-Diversity Management, öffnet in einem neuen Fenster mit der Gesamtheit aller TUW-Angehörigen in ihren Unterschieden auseinander. Die Verbesserung der Chancengleichheit und das Verhindern sozialer Diskriminierung stehen dabei im Fokus. Neben wahrnehmbaren Unterschieden wie Geschlecht, Alter, oder Interkulturalität werden auch subjektive Unterschiede wie sexuelle Orientierungen, Religion oder Weltanschauung berücksichtigt.

Das Ally-Programm

2020 wurde nach internationalem Vorbild das Ally-Programm der TU Wien ins Leben gerufen. Die ursprüngliche Initiative ging dabei von der Hochschüler_innenschaft der TU Wien (Sahra Black, LGBT-Referat, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) aus. Um die Akzeptanz von LGBTIQ (lesbian/gay/bisexual/transgender/inter*/queer)-Personen an der TUW zu verbessern und sukzessive eine Kultur der Offenheit zu etablieren, soll ein Ally-Netzwerk für Studierende und Mitarbeiter_innen aufgebaut werden.

Diese Idee wurde vom Rektorat aufgegriffen, in einem ersten Schritt eine Pilotphase für Mitarbeiter_innen gestartet. Allies sind Personen, die nicht zwingend selbst Teil der LGBTIQ-Community sind, diese aber aktiv unterstützen wollen und sich gegen Homophobie und Diskriminierung einsetzen. 16 Allies engagieren sich in der aktuellen Pilotphase, quer über alle Fakultäten und die zentralen Services der TU Wien.

Die Allies wurden in einer zweiteiligen Workshopreihe für die freiwillige Aufgabe geschult. Teil 1 widmete sich der Sensibilisierung, Teil 2 ging konkret auf die Aufgaben ein. Dazu zählen unter anderem die Auflösung destruktiver Mythen und Stereotypen, das Aufzeigen von Diskriminierung oder auch das Vertreten von LGBTIQ-Interessen im Rahmen von Veranstaltungen usw.

Das Ally-Netzwerk soll ein sichtbares Signal an Betroffene sein, dass die TU Wien ein Ort ist an dem man sich frei fühlen kann und seine Talente einbringen kann. In allen großen Organisationseinheiten Ansprechpersonen zu haben, an die sich Diskriminierte wenden können ist dabei ein großer Vorteil“, beschreibt Louisa Holub, Diversity-Managerin an der TU Wien die Initiative. „Als Universität ist es auch nicht verwunderlich, dass wir den Allies eine Ausbildung und Begleitung anbieten, damit sie Betroffene bestmöglich unterstützen zu können“.

Nach dem Start sind nun Netzwerkveranstaltungen geplant, über Erweiterungsmöglichkeiten nach der Pilotphase wird bereits nachgedacht. Neben der Ausweitung auf Studierende stehen auch Kooperation mit anderen Universitäten oder Firmen im Raum.

Sichtbare Zeichen setzen - Global Pride

TUW-Angehörige waren die letzten Jahre fixer Bestandteil der Vienna Pride, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Diese musste aufgrund der Covid-Pandemie leider abgesagt werden. Alternativ findet am Samstag, 27.6. die Global Pride, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster unter dem Motto „EXIST. PERSIST. RESIST.“ statt. Der weltweite Live-Stream-Event vereint zahlreiche internationale Prides – darunter auch die Vienna Pride. In Wien ist zusätzlich zum Online-Beitrag und einem Public-Viewing-Angebot ein Regenbogen-Corso auf der Ringstraße angemeldet. Situationsbedingt heuer allerdings aus PKWs und motorisierten Zweirädern, die Pride-Fahnen und Plakate aus den Fenster halten um LGBTIQ-Themen und -Forderungen Sichtbarkeit zu geben.

Nicht entweder … oder

Die Maßnahmen zu den verschiedenen Diversity-Dimensionen werden an der TU Wien sukzessive ausgebaut. Dabei werden zwei Ansätze verfolgt: Zum einen werden vom Rektorat zwei Schwerpunkte pro Jahr beschlossen, zu denen dann Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Für 2020 sind dies die Themen Psychische Probleme und Erkrankungen sowie LGBTIQ+. Zum anderen können sich TUW-Mitarbeiter_innen und Studierende direkt einbringen und Themenwünsche deponieren. So ist dies seitens der Hochschüler_innenschaft auch für das Ally-Netzwerk passiert.

Die TU Wien ist eine weltoffene Universität. Diskriminierung zu verhindern und die Chancengleichheit zu verbessern sind dabei unsere obersten Prinzipien. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich an neuen Konzepten und Maßnahmen um eine offene Kommunikationskultur zu schaffen und auch den institutionellen Rahmen für ein wertschätzendes Miteinander zu bieten“, erklärt Anna Steiger, Vizerektorin Personal und Gender den strategischen Ansatz.

Verankert ist dieses Bestreben im Gleichstellungsplan der TU Wien bzw. durch die Unterzeichnung der Charta für Vielfalt durch die TU Wien 2018. Alle Universitätsangehörigen sollen in unterschiedlichsten Lebensphasen und Karrierewegen unterstützen werden und die individuellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten als Mehrwert hervorgehoben werden.

Das dritte Geschlecht

Zu dieser Grundhaltung zählt auch, dass die Umsetzung des zusätzlichen Geschlechtseintrags „divers“ unterstützt wird. Der Verfassungsgerichtshof hat eine Entscheidung gefällt, die sich auf die „selbstbestimmte Ausübung des Rechts auf individuelle Geschlechtsidentität“ bezieht und Betroffene vor einer von außen auferlegten Geschlechtszuweisung bewahren soll. Die Genderplattform der Universitäten fordert in einer entsprechenden Stellungnahme an die Bundesregierung deshalb die Rücknahme der im Sogenannten „Kickl-Erlass“ vorgesehenen Gutachter-Boards (VdG-Boards).

Stellungnahme Genderplattform, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Rückfragehinweis:
Louisa Holub
Diversity-Management
TU Wien
T +43-1-58801-410862
louisa.holub@tuwien.ac.at