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Exkursion Stadtstraße

Am 24. Juni 2024 besichtigten die Studierenden der Vorlesung Grundbau und Bodenmechanik (SS 2024) sowie Fels- und Tunnelbau (WS 2023/24) mit Prof. Adam das Projekt Stadtstraße im Norden von Wien.

Gruppenfoto auf der Baustelle

© TU Wien, Institut für Geotechnik

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Gruppenfoto im Baucontainer

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Gruppenfoto auf der Baustelle

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Gruppenfoto auf der Baustelle

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Zu Beginn erhielten wir eine spannende Projektvorstellung von Ing. Franz Urban, der uns das Projekt Stadtstraße von der Projektentwicklung über die UVP bis hin zur Ausführung erläuterte. Bei der Stadtstraße handelt es sich um ein wichtiges Infrastrukturprojekt, mit dem die Entwicklung des rasch wachsenden 22. Bezirks vorangetrieben und die vorhandenen Straßen entlastet werden sollen. Für den Bau der 2x2-spurigen Stadtstraße ist die Errichtung zweier Tunnel notwendig, einer im Bereich der Emichgasse und der andere auf Höhe der Hausfeldstraße.

Die Errichtung der Tunnel erfolgt einerseits in offener Bauweise und andererseits in Deckelbauweise. Für die Baugrubenumschließung kommen jeweils SOB-Pfähle mit einer DSV-Zwickelabdichtung zum Einsatz. Bei der offenen Bauweise erfolgt der Aushub unter Wasser mit Langstielbaggern. Nachdem die Mikropfähle abgeteuft und Ankerplatten befestigt werden, kann anschließend die Herstellung der Unterwasserbetonsohle erfolgen. Danach kann die Baugrube gelenzt werden und die eigentliche Tunnelherstellung beginnen. Alternativ dazu werden Abschnitte der Tunnel in Deckelbauweise hergestellt, um die Bewohner vor Lärm und Emissionen zu schützen. Hierbei werden die Mikropfähle durch das Erdreich gebohrt und anschließend die Bodenplatte im Düsenstrahlverfahren hergestellt und somit der Boden zwischen den Mikropfählen vermörtelt. Der Deckel wird direkt auf dem Erdreich hergestellt und anschließend überschüttet. Erst danach erfolgen der Aushub und die Herstellung des eigentlichen Tunnels.

Im Zuge des Projekts Stadtstraße wurde außerdem das weltweit größte Forschungsprojekt für in-situ-Versuche im Spezialtiefbau, initiiert von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geotechnik der TU Wien, durchgeführt, bei dem etwa 100 typische Spezialtiefbauelemente untersucht wurden. Durch die gewonnenen Erkenntnisse über das Tragverhalten konnten die Elemente des Spezialtiefbaus wirtschaftlicher hergestellt werden. Zudem wurde damit ein großer Mehrwert für zukünftige Bauprojekte im typischen Wiener Boden geschaffen.

Im Anschluss an den Vortrag erfolgt die Besichtigung des Tunnels Hausfeldstraße. An Ort und Stelle konnten wir uns die SOB-Pfähle mit DSV-Zwickelabdichtung, die Unterwasserbetonsohle sowie die Herstellung der DSV-Bodenplatte anschauen. Die Projekt- und Bauleiter erzählten uns vor Ort weitere Einzelheiten zur Herstellung und beantworteten die Fragen der Studierenden.

Abschließend fand die Exkursion bei einer gemeinsamen Jause und der Besprechung offener Fragen ihren Abschluss.

Ein herzliches Dankeschön an die Bauherrschaft vertreten durch Ing. Franz Urban, Dipl.-Ing. Stefan Wegschaider, Dipl.-Ing. Markus Haslwanter und Evelyn Schönangerer, die für die Verpflegung sorgte, sowie die ausführende ARGE vertreten durch Dipl.-Ing. Dr.techn. Klaus Meinhard, Dipl.-Ing. Dominik Rabl und Roland Schelch, die allesamt diese spannende Exkursion ermöglicht und uns dabei begleitet haben.