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ESG-Nano-Preis für Simone Schuler

Für die Entwicklung von Photodetektoren, die Lichtsignale extrem schnell in elektrische Signale umwandeln können, wurde die Photonikerin Simone Schuler ausgezeichnet.

Porträtfoto

Simone Schuler

Wer am Computer das Internet nutzt, verwendet meist zwei ganz unterschiedliche Technologien gleichzeitig: Daten lassen sich über Lichtsignale in Glasfasern übertragen, die Elektronik basiert allerdings auf elektrischen Signalen. Als Schnittstelle dazwischen sind Photodetektoren unverzichtbar, die Lichtimpulse in elektrische Signale umwandeln. Der Elektrotechnikerin Simone Schuler vom Institut für Photonik der TU Wien gelang es mithilfe des Kohlenstoff-Materials Graphen, einen extrem schnellen Photodetektor zu entwickeln. Dafür wurde sie nun mit dem ESG-Nano-Preis ausgezeichnet.

Geschwindigkeitsrekord
Es gibt viele Materialien, die Licht in elektrische Signale umwandeln können. Der entscheidende Vorteil von Graphen ist, dass es damit ganz besonders schnell klappt. Dass dieses spezielle Material, das nur aus einer einzigen Schicht von Kohlenstoff-Atomen besteht, ganz bemerkenswerte elektronische und optische Eigenschaften aufweist, weiß man schon seit Jahren. Simone Schuler gelang es, daraus einen Photodetektor herzustellen, der alle Rekorde bricht: Der Detektor besitzt eine Bandbreite von 65 GHz und ermöglicht eine Datenrate von etwa 100 Gbit/s. Damit beweist Simone Schuler, dass Graphen tatsächlich das Potenzial besitzt, unsere Datenübertragungsraten deutlich zu verbessern.

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Simone Schuler
Simone Schuler stammt aus Vorarlberg. 2007 begann sie an der TU Wien Elektrotechnik zu studieren. Schon in ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit Themen aus der Photonik, in ihrer Dissertation blieb sie diesem Forschungsfeld treu. 2017 forschte sie als Visiting Researcher in Moskau, internationale Kontakte knüpft Simone Schuler auch als Präsidentin des „Vienna Student Chapter of the Optical Society of America“. Derzeit arbeitet sie am Institut für Photonik der TU Wien an der Fertigstellung ihrer Doktorarbeit.

Der ESG-Nano-Preis
Mit dem alle zwei Jahre vergebenen ESG-Nano-Preis fördert die Erwin Schrödinger Gesellschaft für Nanowissenschaften den wissenschaftlichen Nachwuchs in der österreichischen Nanotechnologie-Forschung. Einer von sechs ESG-Nano-Preisen wurde nun beim diesjährigen ESG-Symposium an Simone Schuler verliehen.
Auch ein zweiter ESG-Nano-Preis ging an die TU Wien – an Markus Leitgeb vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.