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Erfolgsverwöhnte Roboter der TU Wien kicken bei WM in Dortmund

Das bewährte Roboterfußballteam der Technischen Universität (TU) Wien wird auf jeden Fall in Sachen Samba bei der bevorstehenden Roboter-Weltmeisterschaft in Dortmund (30.6-3.7.2006) groß aufspielen, ist Teamchef Peter Kopacek überzeugt.

Wien (TU) Wieder einmal haben die Roboterfußballer der TU Wien etwas geschafft, was dem Österreichische Nationalteam verwehrt blieb: eine Teilnahme an der heurigen Weltmeisterschaft. „Samba do Brasil“ lautet die Devise bei der Eröffnung des am Freitag, 30 Juni 2006, in der Dortmunder Westfalenhalle beginnenden FIRA Worldcups. Die Organisatoren der Roboterfußball-WM haben das österreichische Team eingeladen, bei der Eröffnung ihre Tanzkünste zu zeigen. Man ließ sich nicht zwei Mal bitten und so präsentiert das Team AUSTRO der TU Wien - unterstützt durch eine Sambaformation einer Dortmunder Tanzschule - ihre Sambashow, die bereits in Brasilien für Furore sorgte. „Hoffentlich tanzen meine TU Wien-Blechkicker auch bei der Weltmeisterschaft mit der Konkurrenz Samba“, sinniert der Teamchef und TU-Professor Peter Kopacek.

Peter Kopacek ist Realist, und so beurteilt er die Chancen seines Roboterfußballteams so. „Die Asiaten holen technologisch sehr auf und sie investieren enorme Beträge in den Roboterfußball. Wie wohl die ‚Sternstunden' meiner Teams der Worldcup 2004 in Busan mit zwei Weltmeistertiteln und der Europacup 2005 in Twente mit drei Europameistertiteln in allen drei Spielkategorien waren, sollten bei der heurigen WM schon ein oder zwei Stockerlplätze drinnen sein.“ Und schließlich ist da ja noch der Samba, mit dem Kopacek und seine kickenden Roboter einen neuen Meilenstein in der Kooperation Mensch – Roboter setzten möchten.

Die Roboter-Teams der TU Wien treten beim FIRA Worldcup in Dortmund in drei Kategorien an: in der Klasse Mirosot wird in zwei Disziplinen gespielt, einmal 5 gegen 5 Roboter und einmal 11 gegen 11 Roboter, sowie in der Kategorie Narosot, in der die Roboter maximal 4 x 4 x 5 cm groß sein dürfen und aufgrund der Kleinheit der Roboter eine besondere technische Herausforderung darstellen.

Zum Unterschied von den menschlichen Stars sind Roboterfußballer dynamische, würfelartige Gebilde mit einer Kantenlänge von 7,5 cm, die von PC`s ferngesteuert werden. Und noch einen Vorteil haben die Roboter-Kicker gegenüber ihren menschlichen Cracks: sie sind 24 Stunden pro Tag in gleich bleibender Qualität verfügbar.

Fast schon missionarisch betont der Trainer der Roboterfußballer der TU Wien, dass Roboterfußball nicht allein aus Jux und Tollerei betrieben und gespielt wird. Denn: Roboterfußballer sind vom wissenschaftlichen Standpunkt aus autonome, intelligente, flexible Agenten - also Vorläufer der nächsten Robotergeneration. Sie werden in den nächsten Jahren auch in die österreichische Industrie, beispielsweise als intelligente Transportfahrzeuge, Eingang finden. Eine Anwendung ist „Roby Space“, ein Weltraumroboter welcher zu 70% aus den Fußballern besteht.

Ein Roboterfußball-Team besteht je nach Kategorie aus 5 oder 11 Robotern sowie drei menschlichen Betreuern. Der Coach kann seine „Spieler“ aufstellen, der Trainer am PC die Spielstrategie festlegen. Nach dem Anpfiff übernimmt der Teamrechner das Spiel. Er bekommt über eine Kamera 80 Mal pro Sekunde die derzeitigen Positionen seiner und der gegnerischen Roboter mitgeteilt und muss blitzschnell über die nächsten Spielzüge seiner Roboter entscheiden. Die entsprechenden Befehle werden über Funk übermittelt.

Roboter FIRA Worldcup in Dortmund, Deutschland
Dauer: 30. Juni 2006 - 3. Juli 2006
Eröffnung: 30. Juni 2006, 09:00 Uhr mit Sambaeinlage der Roboterfußballer der TU Wien