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Energy Globe Wien 2010: TU Wien punktet mit innovativen Konzepten

Die TU Wien war heuer am Energy Globe Wien 2010 gleich mehrfach vetreten: Prof. Günther Brauner, Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, sowie Prof. Josef-Michael Schopf, Institut für Verkehrswissenschaften, präsentierten dem interessierten Publikum neue, zukunftstaugliche Konzepte für städtische Ballungsräume – ausgezeichnet wurde das Palettenhaus von Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer, Institut für Architektur und Entwerfen.

Der Energy Globe Award ist der Umweltpreis der „Energy Globe Foundation“ und einer der bedeutendsten Preise für globale Nachhaltigkeit mit österreichischen Wurzeln. Im Rahmen der bestehenden Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien wurde für die Preisverleihung gemeinsam mit der TU Wien eine Vortragsreihe zur „Stadt der Zukunft“ veranstaltet.

Dr. Franz Fischler, ehemaliger EU-Agrarkomissar und nunmehriger Präsident des Ökosozialen Forums, thematisierte die unterschiedlichen ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen, denen sich Städte in Zukunft stellen müssen.
Prof. Brauner setzte den Schwerpunkt auf nachhaltige Konzepte zur Umsetzung von energieaktiven Siedlungen: durch intelligente Vernetzung entstehen Energiesysteme, die Stromspitzen und Spitzenlasten ausgleichen können, mit dem langfristigen Ziel, vernetzte energieautarke Regionen zu schaffen.
Ein großer Anteil der verbrauchten Energie fließt allerdings in Verkehrssysteme: daher stellte Prof. Schopf nachhaltige Mobilitätskonzepte für städtische Ballungsräume vor, die die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer (effizient in Raum und Zeit) sowie emissionsarm sind.

Im Anschluss präsentierten sich Wiener Unternehmen mit innovativen Technologien als Speerspitze einer Zukunftsbranche. „Die Siegerprojekte beweisen das enorme Wissen, die unschätzbare Innovationskraft und den Willen der Wiener Betriebe für Herausforderungen des Umwelt– und Klimaschutzes technologische Antworten zu finden,“ zeigt sich Wirtschaftskammer Wien Präsidentin Brigitte Jank, die auch die Siegerprojekte geehrt hat, von den teilnehmenden Unternehmen beeindruckt.

Die Sieger des Energy Globe Wien 2010
Mit den präsentierten Projekten, haben die teilnehmenden Unternehmen gezeigt, welche innovative Kraft in dieser Zukunftsbranche vorhanden ist:

1. PLATZ: ECOP Industrial von ECOP Wärmepumpen OG
ECOP Industrial entwickelt umweltfreundliche nachhaltige Heiz- und Kühltechnologien. Die innovative 100kW Wärmepumpe ist in der Lage Wärme von über 150°C und Kälte bis zu -20°C zu erzeugen und eignet sich daher besonders für industrielle Prozesse. Da die Nutzung von Abwärme ebenfalls möglich ist, bedeutet dies weniger Stromverbrauch, geringere Betriebskosten und weniger CO2 Emissionen. Als Kühlmittel kommt ein spezielles umweltfreundliches Spezialgas zum Einsatz.

2. PLATZ: Palettenhaus von Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer
Der Umstand, dass Paletten weltweit verfügbar sind, erlaubt kurze Transportwege; ihre standardisierten Abmessungen ermöglichen zudem eine einfache standardisierte Verarbeitung. Die Verwendung von Paletten als Baumaterial für Arm und Reich ist grundlegend relevant, weil die Konstruktion flexibel gestaltet und ihr Einsatz lokalen Bedingungen und Bedürfnissen angepasst werden kann. So mutiert die Palette vom Abfallprodukt zum wichtigen Bauelement. Ausreichend Dämmmaterial zwischen den Paletten sowie der Einsatz eines Gerätes für kontrollierte Wohnraumlüftung (zugleich Heizung im Winter und Klimatisierung im Sommer) bewirken einen sehr geringen Heizwärmbedarf. Das Regenwasser des Dachs wird als Brauchwasser für die Toiletten in einem Wasserspeicher gesammelt.

3. PLATZ: Fernkältezentrale Spittelau der Wien Energie Fernwärme
Die Wien Energie Fernwärme hat am Gelände der Abfallverwertungsanlage Spittelau eine Fernkältezentrale errichtet und im Juli 2008 die Lieferung von Fernkälte aufgenommen. Die Besonderheit liegt in der Nutzung vorhandener Ressourcen für die Erzeugung der Kälte, denn der in der Abfallverwertung erzeugte Strom und die Wärme werden dafür herangezogen. Neben dem ökologischen Kältebezug haben die Kunden auch den Vorteil im eigenen Gebäude keine eigene Kälteerzeugung mehr zu unterhalten.

Nähere Informationen
<link elisabeth.schludermann@tuwien.ac.at>Elisabeth Schludermann</link>, Forschungs- und Transfersupport
<link gudrun.weinwurm@tuwien.ac.at>Gudrun Weinwurm</link>, Forschungszentrum Energie und Umwelt