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TU-Erfolge bei Prototypenförderung

Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung fördert die Entwicklung von Prototypen an Österreichs Universitäten. Die TU Wien kann sich dieses Jahr über drei Förderungen freuen.

Wenn aus einer wissenschaftlichen Idee ein marktreifes Produkt werden soll, dann braucht man zunächst einmal einen Prototypen – doch bis es so weit ist, muss man eine Menge Zeit und Geld investieren. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt die Entwicklung von Prototypen an Österreichs Universitäten mit der Förderungs-Ausschreibung PRIZE. Die Sieger der Ausschreibung 2017 wurden nun bekanntgegeben, die TU Wien ist darunter gleich dreimal vertreten.

Abgaskurztest für Stickoxide und Partikel

Über Abgasemissionen, ganz besonders bei Dieselfahrzeugen, wird heute heftig diskutiert. Stickstoff- und Partikelemissionen exakt zu messen ist technisch eine Herausforderung, nach einer Verbesserung der bisher verwendeten Verfahren wird dringend gesucht. Ernst Pucher vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien entwickelte nun einen neuen Ansatz. Das Messverfahren ist vergleichsweise einfach, die gesamte Abgasmessung kann vorzugsweise im Stand des Fahrzeugs in weniger als fünf Minuten durchführt werden und ist für die Motoren besonders schonend. Es ist darüber hinaus für unterschiedliche Motorentypen einsetzbar – für Ottomotoren und Dieselmotoren genauso wie für Turbinen.

Die Brücke aus einem Stück

Im Brückenbau gibt es einen weltweiten Trend zum Bau von integralen Brücken, das sind Brücken in monolithischer Bauweise, ohne Lager und Fahrbahnübergänge. Ein Problem solcher Brücken ist, dass sich ihre Länge je nach Temperatur ändert. Dadurch treten Verformungen und innere mechanische Spannungen auf, die im Extremfall die Brücke zerstören können. In der Forschungsgruppe von Prof. Johann Kollegger löst man das Problem, indem man sich auf die alte Bauform der Bogenbrücke zurückbesinnt und in ein neues Bauverfahren umsetzt: Wenn man die Brücke richtig konstruiert, kann man erreichen, dass sich der Brückenbogen im Sommer hebt und im Winter senkt, ohne dass dabei allerdings in Längsrichtung nennenswerte Verformungen auftreten würden.

Der Pilz, der Medikamente erzeugt
Schon bisher werden Pilze verwendet, um wertvolle chemische Stoffe zu erzeugen – etwa Penicillin. Doch oft sind damit große Probleme verbunden, etwa weil man teure Zusatzstoffe benötigt, oder weil bei dem Prozess auch ungewollte Nebenprodukte entstehen. Ein junges ForscherInnen-Team vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften hat im Zuge eines Ideenwettbewerbs eine neuartige Methode vorgeschlagen, um kostengünstig und umweltfreundlich das Medikament Lovastatin herzustellen, das bei hohem Cholesterinspiegel verschrieben wird.

Die drei prämierten Erfindungen wurden von der TU Wien, mit Unterstützung durch ihre Abteilung Forschungs- und Transfersupport zum Patent angemeldet.