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Edge-Computing unter widrigen Bedingungen

Die TU Wien ist Teil eines europäischen Forschungsprojekts, das eine Edge-Computing Plattform entwickelt. Neuartige Prozessoren sollen aus winzigen mechanischen Relais gebaut werden.

Axel Jantsch

Das Projekt iEDGE (intelligence at the edge) wird mit 4,5 Millionen Euro von der EU, UK und der Schweiz gefördert, um eine Plattform für Edge-Computing mit nanomechanischen (NEM) Relais zu entwickeln. Koordiniert wird das Projekt von der Gesellschaft für Angewandte Mikro und Optoelektronik mbH (AMO) in Deutschland, und neben der TU Wien sind  folgende Partner beteiligt:

  • KTH Royal Institute of Technology, Schweden
  • Microchip Technology Nantes, Frankreich
  • Swiss Centre for Electronics and Microtechnology SA (CSEM), Schweiz
  • SCIPROM Sàrl, Schweiz
  • University of Bristol, UK
  • Microchip Technology Caldicot, UK

Daten dort zu verarbeiten, wo sie gesammelt werden, nämlich direkt bei den Sensoren,  (Edge-Computing), birgt gegenüber der Verarbeitung in der Cloud diverse Vorteile: die Effizienz lässt sich erheblich steigern, die Datensicherheit verbessern und der Energieverbrauch senken. Besonders wichtig ist dies für industrielle Anwendungen im Industrial Internet-of-Things (IIoT), die unter widrigen Bedingungen wie hohen Temperaturen oder radioaktiver Strahlung funktionieren müssen.

Da sich herkömmliche Transistoren hierfür nicht eignen, wollen die Projektpartner Prozessoren aus mechanischen Relais mit beweglichen Komponenten bauen, die diesen extremen Umweltbedingungen standhalten. Diese Schalter arbeiten grundlegend anders als traditionelle Transistoren und können daher Temperaturen bis zu 300 Grad Celsius standhalten und unter hoher Strahlungsbelastung zuverlässig funktionieren.

Seitens der TU Wien leiten Axel Jantsch und Thilo Sauter vom Institut für Computertechnik das Projekt. Als ersten Anwendungsfall werden sie und ihr Team ihren hauseigenen Algorithmus zur Analyse von Sensordaten und Erkennung von Anomalien auf einer NEM-Plattform implementieren.