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Dr. mal zwanzig

Zwei neue Doktoratsprogramme starten im Herbst an der TU Wien. Interdisziplinäre Forschung aus Materialwissenschaft, Chemie und Physik soll dadurch neue Impulse erhalten.

Die TU Wien finanziert neue Doktoratsprogramme

Die TU Wien finanziert neue Doktoratsprogramme

Die TU Wien finanziert neue Doktoratsprogramme

Wissenschaft lernt man am besten, indem man Wissenschaft betreibt. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist der TU Wien ein wichtiges Anliegen, und so wurden nun zwei Doktoratskollegs mit einer Laufzeit von drei Jahren eingerichtet. Aus einer Reihe von Anträgen wurden zwei Programme ausgewählt: Die „Vienna Graduate School on Computational Materials Science“, geleitet von Professor Karsten Held, und das Doktoratskolleg „Catalysis Materials and Technology“, geleitet von Professor Günther Rupprechter.

Insgesamt werden durch diese Maßnahme zwanzig Stellen für junge Forscherinnen und Forscher geschaffen. Die Doktoratskollegs sind allerdings nicht bloß dazu da, um bestehenden Arbeitsgruppen Dissertationsstellen zu finanzieren. Intensivere Kontakte zwischen den teilnehmenden Forschungsgruppen, gemeinsame institutsübergreifende Seminare und Summer-Schools fördern die Zusammenarbeit verwandter Forschungsrichtungen und bieten engagierten Studierenden die Chance auf eine erstklassige akademische Ausbildung.

Materialien erforschen – Atom für Atom
In der Vienna Graduate School on Computational Materials soll ein Forschungsbereich weiterentwickelt werden, der in Wien bereits eine lange Tradition und hohes internationales Ansehen hat: Die Untersuchung von Materialien durch quantenphysikalische Computersimulationen. Auf atomarer Ebene lassen sich so wichtige Materialeigenschaften wie Festigkeit oder elektrische Leitfähigkeit berechnen und verstehen. Mit Hilfe des sogenannten Multi-Scaling lassen sich auch große Systeme wie z.B. Inhomogenitäten in Stahl oder das Schreiben eines Bits auf einer Computerfestplatte behandeln.

In diesem Doktoratskolleg werden Gruppen der Fakultäten für Physik, Chemie, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschinenwesen und Betriebswissenschaften zusammenarbeiten. Enge Kontakte wird es auch zu Partnergruppen an der Universitäten Wien geben, mit der in diesem Bereich bereits jetzt viele erfolgreiche Kooperationen geführt werden.

Auf dem Weg zur „Grünen Chemie“
Katalysatoren – Stoffe, die eine chemische Reaktion ermöglichen oder beschleunigen, ohne dabei verbraucht zu werden – waren in der Chemie immer schon sehr wichtig. Speziell in Hinblick auf Umweltfragen, etwa wenn es um die möglichst effiziente Synthese von Chemikalien in industriellem Maßstab geht, nimmt ihre Bedeutung in der modernen Forschung noch weiter zu. Chemische Reaktionen, bei denen kompliziert gebaute Moleküle höchst selektiv auf aktiven Reaktionszentren umgesetzt werden, sind oft nur sehr schwer zu verstehen. Moderne Untersuchungsmethoden aus der Spektroskopie oder der Mikroskopie haben viel dazu beigetragen, dass es im Bereich der Katalyse große Fortschritte gab. Auch neue theoretische Methoden und Computerberechnungen sind in diesem Bereich sehr wichtig.

Im neuen Doktoratskolleg sollen nun Bereiche wie Oberflächenchemie, Oberflächenphysik, Synthesechemie, Bio(organische)chemie, (Bio-)Verfahrenstechnik und Theorie zueinandergeführt werden, sodass die Entwicklung von neuen, höchst selektiven Katalysatoren möglich wird.