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Die Stromnetze werden schlauer

Die TU Wien plant Smart Grids – und ist an der Smart Grid-Modellregion Salzburg beteiligt. Mehr über dieses Projekt erfährt man beim Smart-Grids-Dialog am 27. Februar.

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Das Stromnetz ist mehr als eine Ansammlung von Kabeln. Um eine effiziente, umweltfreundliche Stromversorgung zu gewährleisten, brauchen wir ein Netz, das parallel zum Strom auch Informationen transportiert. Nur wenn Daten über Stromerzeugung und Verbrauch ständig ausgetauscht werden, lassen sich Angebot und Nachfrage sinnvoll aufeinander abstimmen. An der TU Wien wird an Ideen für diese „Smart Grids“ geforscht, und in der Smart-Grid-Modellregion Salzburg wurden viele davon bereits umgesetzt. Am 27. Februar findet um 16:00 im Kuppelsaal der TU Wien der „Smart Grids-Dialog“ statt, bei dem Technologiepartner aus Salzburg mit den Forschungsgruppen der TU Wien zusammentreffen.

Neue Anforderungen für neue Netze
Die Stromnetze der Zukunft werden ganz andere Anforderungen erfüllen müssen als heute. Statt einiger großer Kraftwerke wird es vermehrt kleinere Energielieferanten geben, deren Strom-Output deutlichen Schwankungen unterworfen ist. Windkraftwerke und Solaranlagen liefern je nach Wetter unterschiedlich viel Energie, moderne Plus-Energie-Häuser liefern zu gewissen Zeiten elektrischen Strom ins Netz und ziehen zu anderen Zeiten Energie aus dem Netz ab. Smart Grids sollen als „mitdenkende Stromnetze“ dafür sorgen, dass trotzdem überall die elektrische Energie vorhanden ist, die gerade benötigt wird. „Dafür brauche wir ein ganzes Paket von Maßnahmen“, erklärt Friederich Kupzog vom Institut für Computertechnik der TU Wien. Er untersuchte, wie Informationsfluss-Modelle für moderne Smart Grids aussehen können. Wer muss mit wem Daten austauschen? Wer muss welche Information überhaupt bekommen? Auch Datenschutzfragen spielen hier eine Rolle.

Netze am Computer simulieren
Um die technischen Möglichkeiten von Smart-Grids untersuchen zu können, muss man sie am Computer simulieren. Auch das geschah unter Beteiligung der TU Wien. Computersimulationen, die das Verhalten des Stromnetzes beschreiben, gibt es schon lange – sie sind ein unverzichtbares Werkzeug für Netzbetreiber. Für die Smart Grids muss aber das Stromnetz mit dem Informations-Netz gemeinsam analysiert werden. Durch die Smart Grids entsteht ein riesengroßes, höchst komplexes Regelsystem, in dem sich viele verschiedene Teile ständig gegenseitig beeinflussen. Trotzdem muss das Gesamtsystem auch mit ungewöhnlichen Situationen zurechtkommen und stabil bleiben. Wichtige Informationen – etwa Signale über kritische Spannungsspitzen – müssen zuverlässig an die richtigen Stellen gelangen.

Plus-Energie-Häuser und Elektroautos
Auch auf Seite der Stom-Kunden wird sich vieles verändern: Moderne Gebäude können elektrischen Strom erzeugen, Energie speichern und gegebenenfalls ins Netz zurückspeisen. In Salzburg wurde der Prototyp einer Wohnanlage gebaut, die als interaktiver Teilnehmer einen wesentlichen Beitrag für das Smart Grid  leistet. Auch das Thema Elektromobilität spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle: Wenn Elektrofahrzeuge genau dann aufgeladen werden, wenn der Stromverbrauch ansonsten eher gering ist, dann können sie dazu beitragen, den Stromverbrauch möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen.


Webtipps:
<link http: www.smartgridssalzburg.at>

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<link http: energyit.ict.tuwien.ac.at>

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