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Instituts-Exkursion U2/21 Mariahilfer Straße

Foto der Gruppe

© TU Wien, Institut für Geotechnik

Am 10.10.2023 wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Geotechnik von der ARGE U2 17-21 zur Besichtigung der Baustelle U2-Station Neubaugasse eingeladen. Diese Baustelle ist Teil des Ausbaues der U-Bahnlinie U2 und ist zentral auf der Mariahilfer Straße gelegen. Die bestehende U3-Station Neubaugasse wird als Knotenpunkt für die beiden Linien ausgebaut.

Die Mariahilfer Straße als stark frequentierte Einkaufsstraße stellt besondere Herausforderungen an den Baubetrieb. Sowohl der Betrieb der U3 als auch der Verkehr ober Tage sollen so wenig wie möglich beeinflusst werden. Die Baustelleneinrichtungsfläche musste deshalb so klein wie möglich gehalten werden und wurde großteils unter Tage verlegt. In dem bereits teilweise fertiggestellten Rohbau der neuen Station befinden sich nun Kompressoren, Mischanlagen und sogar Drucksilos mehrere Meter unterhalb der Geländeoberkante. Einzig notwendige Rangierflächen für Materialan- und -abtransport sind noch an der Oberfläche sichtbar.

Die Gruppe wird von DI Wolfgang Hornich, DI Florian Özkoral und Ing. Robert Pfeffer nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung auf die Baustelle geführt. Zwischen einer aufgelösten Bohrpfahlwand befindet sich hier die zukünftige Station. Über mehrere Meter hohe Schächte sind die einzelnen Etagen miteinander verbunden. Im dritten Untergeschoß finden derzeit Arbeiten für Kompensationsinjektionen statt. Um die Setzungen durch den späteren bergmännischen Vortrieb zu minimieren, werden dafür zuerst bis zu 90 m lange verrohrte Bohrungen unter den angrenzenden Gebäuden hergestellt. In diese Bohrungen werden Manschettenrohre eingeführt, die später eine gezielte und mehrmalige Injektion in Abständen von 50 cm ermöglichen. So werden später die Gebäude um bis zu 3 mm gezielt gehoben, um die erwarteten Setzungen durch den Vortrieb zu kompensieren. Da aus statischen Gründen keine Bohrungen in den Bohrpfählen möglich sind, müssen die Ansatzpunkte teilweise bis zu neun Mal übereinander in den Zwickeln angeordnet werden.

Die Bohrarbeiten selbst werden in wenigen Wochen abgeschlossen sein, die Kompensationsinjektionen werden noch mehrere Monate andauern. Um möglichst gebäudeschonend zu injizieren, kann pro Manschette immer nur eine sehr geringe Menge des speziell vor Ort angemischten Injektionsguts eingebracht werden. Zusätzlich werden alle Verformungen durch ein flächendeckendes Überwachungssystem über Schlauchwaagen aufgezeichnet und den Verantwortlichen auf der Baustelle direkt angezeigt.

Ein herzliches Dankeschön gilt Herrn DI Wolfgang Hornich, DI Florian Özkoral und Ing. Robert Pfeffer, die sich nicht nur Zeit für eine außergewöhnliche Baustellenführung genommen haben, sondern auch noch alle unsere Fragen in ausführlicher Art und Weise in der Nachbesprechung im Baubüro beantwortet haben.