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Daten sammeln für das Klima

Prof. Wolfgang Wagner von der TU Wien wurde zum Vorsitzenden des Terrestrial Observation Panel for Climate (TOPC) gewählt.

Prof. Wolfgang Wagner

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Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten, das ist für Prof. Wolfgang Wagner vom Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien traurige Gewissheit. Offen bleibt aber die Frage, wie stark der Wandel ausfallen wird und wie sehr Natur und Menschen betroffen sein werden. Gerade deshalb ist es wichtig, weltweit klimarelevante Daten zu erheben und zusammenzuführen, um den Klimawandel besser zu verstehen, so weit als möglich zu mindern und uns an die Folgen anzupassen. Damit beschäftigt sich das Terrestrial Observation Panel for Climate (TOPC), das Wolfgang Wagner nun für drei Jahre als Vorsitzender leiten wird.

Am Boden, in der Luft und aus dem Weltraum
Wenn man das Weltklima auf globaler und regionaler Ebene sinnvoll beschreiben will, braucht man eine gewaltige Menge von Daten – von Temperaturmessergebnissen über Bodenfeuchtedaten bis zu Daten über das arktische Eis. Diese Daten kommen aus ganz unterschiedlichen Quellen: „Alle Länder betrieben heute verschiedenste In-Situ-Messsysteme, gleichzeitig kann man viele Daten per Satellit aus dem Weltraum erheben“, sagt Wolfgang Wagner. Die Aufgabe des TOPC ist es, die vorhandenen Ressourcen zu evaluieren, auf Lücken in der Datenerhebung hinzuweisen und das Sammeln von Klimadaten international zu koordinieren.

Wolfgang Wagner hat sich mit seinem Team auf die Erhebung von Bodenfeuchte-Daten spezialisiert, die mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung aus dem Weltraum erhoben werden. Gleichzeitig sammelt das Team an der TU Wien vor Ort gemessene Bodenfeuchtedaten aus der ganzen Welt. Sie auf geeignete Weise zusammenzuführen und mit Satellitendaten abzugleichen ist eine oft mühevolle Arbeit – doch genau das ist nötig, um Klimamodelle weiter verbessern zu können.

Finanzielle Probleme als Klimagefahr
Besonders wichtig ist es dabei, lückenlose Zeitreihen der Klimadaten zur Verfügung zu haben. „Wenn etwa aus Kostengründen Satellitenprogramme oder In-Situ-Messungen nicht weiter finanziert werden können und dann plötzlich wichtige Daten nicht mehr geliefert werden können, bringt das die Klimaforschung in Schwierigkeiten“, erklärt Wagner. „Genau mit solchen Fällen muss sich das TOPC intensiv beschäftigen.“

Sorgen bereitet ihm derzeit die Zukunft US-amerikanischer Umweltforschungsprogramme, die mit erheblichen finanziellen Einbußen zu rechnen haben. „Europa hat zwar mittlerweile ein ausgezeichnetes Erdbeobachtungsprogramm aufgebaut, aber die USA waren immer ein starker Partner, die die internationale Kooperation aktiv unterstützt haben und wichtige Daten frei mit allen geteilt haben“, sagt Wolfgang Wagner. „Inwieweit man einen möglichen Ausfall US-amerikanischer Programme durch erhöhtes Engagement anderer Länder kompensieren kann, ist derzeit noch nicht klar.“

<link http: www.wmo.int pages prog gcos>Mehr über das TOPC