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Chemiekongreß zum Wohle der Gesundheit

Chemiker der TU Wien veranstalten vom 1.-6. August 1999 größten Chemiekongreß des Jahres

 Wien (TU) Mit mehr als 1000 Teilnehmern aus ca. 60 Ländern und rund 120 Vorträgen in 4 Parallel-Meetings zählt der 17th International Congress of Heterocyclic Chemistry zu den größten Chemietagungen in diesem Jahr. Thematisiert werden neue Synthesemethoden und die Herstellung neuer Moleküle auf dem Gebiet der Heterocyclen. Ein Großteil der wichtigsten Naturstoffe, aber auch viele der heutzutage verwendeten pharmazeutischen Wirkstoffe zählen dazu. Die erste Augustwoche ist für alle Chemiefreaks und solche, die es noch werden wollen, ein Pflichttermin.

Heterocyclen

Da synthetische Arzneimittel sehr oft ihren Ursprung in Naturstoffmodellen haben und von diesen ausgehend zu noch aktiveren, selektiveren Verbindungen mit weniger Nebenwirkungen optimiert werden, hat die aktuelle Heterocyclenforschung einen sehr starken Bezug zur Pharmasynthese und -entwicklung. Die industrielle Synthese zu Galanthamin, einem Inhaltsstoff einer Schneeglöckchenart, wurde beispielsweise am Institut für Organische Chemie an der TU Wien zusammen mit einem Pharmapartner entwickelt. Das ermöglicht nun eine Großproduktion dieses in der Alzheimer-Therapie hoffnungsvollen Wirkstoffes. In Österreich ist dieses Medikament unter dem Handelsnamen "Nivalin" bereits am Markt, weltweit wird es voraussichtlich ab 2000 eingeführt.

Weitere starke Konnexe bestehen zur Pflanzenschutzmittelbranche, wozu insbesondere die Entwicklung neuartiger, nicht humantoxischer und umweltfreundlicher Präparate gehört. Neuerdings bestehen auch zur Materialchemie und -wissenschaften enge Verbindungen. Laserfarbstoffe und Beschichtungen für CD-ROMs können hier beispielhaft angeführt werden.

Der Chemiekongreß wird vom 1.-6. August 1999 an der Technischen Universität Wien, Freihaus, Wiedner Hauptstraße 8-10, 1040 Wien und im internationalen Konferenzzentrum 4, Hofburg, Heldenplatz, 1010 Wien, abgehalten.

Für interessierte Journalistinnen und Journalisten liegen bei der Tagung Presseausweise bereit. Das Organisationsteam (Johannes Fröhlich, Fritz Sauter, Peter Stanetty) steht gerne für Interviews bereit. Bitte vereinbaren Sie gegebenenfalls einen Termin.

sind ringförmige chemische Verbindungen, die neben den für organische Moleküle charakteristischen Atomen wie Kohlenstoff und Wasserstoffe zusätzlich "Heteroatome" wie Stickstoff, Sauerstoff und beispielsweise Schwefel enthalten. Zu den Heterocyclen zählen bekannte Naturstoffe wie Nikotin, Coffein und auch Lebensbausteine wie die Nukleinsäuren bzw. pharmazeutisch aktive Substanzen wie Penicillin (ein Antibiotikum), Chinin (ein Anti-Malariamittel) oder Morphin (ein starkes Analgetikum, das zur Schmerzbehandlung eingesetzt wird).