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Auszeichnung: Rudolf Krska unter „world’s most influential researchers“

Seit Jahren kooperieren TU Wien und BOKU am IFA in Tulln – und das mit großem Erfolg, wie eine Auszeichnung von „highly cited researcher“ Rudolf Krska eindrucksvoll bestätigt.

Rudolf Krska

Rudolf Krska

Rudolf Krska

Die Datenbank Highly Cited Researchers (highlycited.com) von Thomson Reuters listet Wissenschafter_innen, die eine hohe internationale Sichtbarkeit genießen. Diese wird daran gemessen, wie oft ihre Publikationen von anderen Publikationen zitiert werden. Ziel der Studie von Thomson Reuters ist es, jene Wissenschafter_innen zu identifizieren, die eine führende Rolle in den jeweiligen Fachgebieten einnehmen und damit als „world’s most influential contemporary researchers“ gelten. Die Inhalte dieser Datenbank werden unter anderem aber auch für Universitätsrankings verwendet.

Die eben aktualisierte Liste der Web of Science Highly Cited Researchers 2016 umfasst WissenschafterInnen aus aller Welt. Thomson Reuters berücksichtigt nur jene Arbeiten, die von FachkollegInnen besonders häufig zitiert wurden, sogenannte „Highly Cited Papers“. In diese Kategorie fällt jeweils 1 Prozent der pro Jahr in einem Fachgebiet veröffentlichten Arbeiten. Derzeit spielen nur zwanzig an österreichischen Forschungsstätten arbeitende Personen in der Liga der Highly Cited Researchers mit. Darunter befindet sich der Mykotoxinforscher Rudolf Krska, der als Professor für Analytische Chemie und Leiter des Analytikzentrums am Interuniversitären BOKU-Department IFA-Tulln tätig ist. Das erneute Aufscheinen seines Namens in der aktuellen Liste der meistzitierten ForscherInnen sieht er vor allem als Teamerfolg des IFA-Tulln in Kooperation mit der TU Wien, wo er einst Technische Chemie studierte und sich 1999 für das Fach Analytische Chemie habilierte.

Interuniversitäre Forschung

Das IFA-Tulln wurde 1994 als interuniversitäre Forschungseinrichtung von BOKU, TU Wien und Veterinärmedizinischer Universität gegründet. Von Seiten der TU Wien wurde das Analytikzentrum des IFA-Tulln in den Anfangsjahren von Em.Prof. Manfred  Grasserbauer aufgebaut, bevor dieser als Direktor des Joint Researcher Centers IRMM Geel nach Belgien übersiedelte. Mit der Umsetzung des  Universitätsorganisationsgesetzes (UOG) 2002 wurde das IFA-Tulln als eigenständiges Department ganz der BOKU zugeordnet, doch die Zusammenarbeit wurde seither natürlich fortgesetzt. Zum einen ist die TU Wien im interuniversitären IFA-Beirat durch Vizerektor Johannes Fröhlich und Prof. Siegfried Selberherr vertreten. Zum anderen ist ein Teil des TU-Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften am IFA-Tulln lokalisiert: Georg Reischer und sein Team von der Arbeitsgruppe Robert Mach arbeiten in Tulln an molekularen Analysenmethoden für den Wasser und Lebensmittelbereich.

Rudolf Krska und Vizerektor Johannes Fröhlich (Institut für Angewandte Synthesechemie) kooperieren bereits seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Mykotoxinforschung. Dabei geht es vor allem um den Nachweis, die Synthese und die Charakterisierung von Mykotoxin-Metaboliten in Pflanze, Tier und Mensch, eine besonders häufig zitierte Wissenschaftsdisziplin. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Kooperationen zwischen dem IFA-Tulln und der TU Wien, etwa im Bereich der Proteincharakterisierung (Prof. Martina Marchetti-Deschmann) und die gemeinsame Betreuung von Master-Studierenden und DissertantInnen der TU Wien in Tulln.

Zahlreiche Auszeichnungen
Rudolf Krska, der 2013 die Zsigmondy-Medaille der TU Wien für besondere Verdienste um die Fakultät für Technische Chemie erhielt, ist (Co-)Autor von über 290 SCI Publikationen, die mehr als 7.100 mal zitiert wurden (h index: 47). Seit 2013 ist der Bioanalytiker auch der am meisten zitierte (Co-)Autor auf dem Gebiet der “Mykotoxine” unter rund 6.000 Autoren und ca. 8.000 wissenschaftlichen Artikeln, die im letzten Jahrzehnt weltweit zu diesem Thema publiziert wurden. Krska´s internationale Expertise in der Analytik von chemischen Kontaminanten in Lebensmitteln führte u.a. 2009 zu seiner Bestellung zum Chief of Health Canada´s Food Research Division in Ottawa, die er ein Jahr lang leitete. 2015 erhielt Krska die Ehrenprofessur der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften in Peking. Im Oktober 2015 wurde der Highly Cited Researcher zudem mit dem Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.