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Auszeichnung für TU-Spin Off

2. Gesamtrang für TU-Spin Off TREVENTUS beim GEWINN-Jungunternehmer-Preis

Wolfgang Zagler (2.v.r.) u.a. mit Minister Josef Pröll (li.) bei der Preisverleihung

Wolfgang Zagler (2.v.r.) u.a. mit Minister Josef Pröll (li.) bei der Preisverleihung

Wenn Google tatsächlich eine digitale Bibliothek einrichten möchte, wird es wohl nicht um die Firma TREVENTUS aus Wien herumkommen. Denn das erst 2006 gegründete Unternehmen hat den "ScanRobot" erfunden, der Bücher vollautomatisch einscannen kann, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 40 Seiten pro Minute. Immerhin will Google 15 Millionen Bücher digitalisieren. Die größte Suchmaschine der Welt rechnet, dass man dafür bis zu 20 Jahre brauchen würde, der ScanRobot würde das in weniger als der halben Zeit schaffen. Aber nicht nur deswegen schaffte es Treventus beim GEWINN-Jungunternehmer-Preis auf den zweiten Platz.

Gründung wie im Lehrbuch

Der ScanRobot besteht aus einer hochsensiblen Blättereinrichtung und einer Flächenkamera. Die Idee dazu stammt von Univ.-Prof. Wolfgang Zagler, der auch die Firmengründung im Rahmen einer Seminararbeit an der TU Wien betreute und penibelst darauf achtete, dass alle Hausaufgaben, die es für den Weg in die Selbständigkeit braucht, erledigt wurden - von der eingehenden Marktanalyse über die patentrechtliche Absicherung bis zur Entwicklung einer überlegten Vermarktungsstrategie. Einer dieser Studenten von Zagler und heute einer der Geschäftsführer von TREVENTUS ist Christoph Bauer: "Das Projekt wurde von der Uni ausgeschrieben und aus den Studenten das Gründerteam ausgewählt."

Deutlich besser als der Konkurrent

Bereits während der Marktrecherchen stellten sich erste Kunden für den ScanRobot ein, der im Vergleich zum einzigen Konkurrenzprodukt erhebliche Stärken aufweist. Neben einer höheren Auflösung bis 40 Megapixel ist insbesondere der geringere und bücherschonende Öffnungswinkel beim Scannen von nur 60 Grad (statt 140 Grad beim Konkurrenten) ein besonders wichtiges Argument für Bibliotheken, die Hauptkunden von TREVENTUS. Bauer: "Der kleinere Öffnungswinkel ist ein großer Vorteil, da der Buchrücken beim Scannen geschont wird. Insbesonde-re bei alten Büchern können die Rücken durch eine unnötige Belastung leicht brechen." Mit einem Preis von zirka 70.000 Euro ist der ScanRobot zudem um fast die Hälfte billiger als der Mitbewerber und kann individuell moduliert werden. Bauer: "Im Moment haben wir keine echte Konkurrenz, sind aber nicht blauäugig."

Europaweit soll der ScanRobot noch in diesem Frühjahr eingeführt werden, der weltweite Vertrieb ist ab 2008 geplant. Bauer geht von einem progressiven Wachstum aus. Langfristig rechnet er mit einem Absatz von 50 bis 60 Stück pro Jahr. Um Google machen Bauer und seine Kollegen jedoch zumindest vorerst einen Bogen: TREVENTUS will die Markteinführung sachte angehen und sich in der Anfangsphase auf etablierte Bibliotheken in Europa konzentrieren. Damit sammelt man wichtige Erfahrungen und vermeidet gleichzeitig, als Unternehmensfrischling von einem Großen wie Google selbst "eingescannt", sprich: geschluckt, zu werden. Bauer: "Natürlich verfolgen wir jede Nachricht, was das Thema digitale Bibliothek betrifft. Wir haben aber ein bisschen Angst vor Google, dass die unsere Technologie aufsaugen könnten. Lieber wollen wir zuerst mit etablierten Bibliotheken Referenzen sammeln."

TREVENTUS Mechatronics GmbH, Wien
Mechatronische Lösungen für Digitalisierungsanwendungen (Scan-Robot)
Umsatz 2006: 200.000 Euro
Mitarbeiter: 6
Gründung: 2006
<link http: www.treventus.com>

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