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Asphalt gibt es auch in Amerika

Bernhard Hofko wurde mit einem Max-Kade-Stipendium ausgezeichnet. Das ermöglicht ihm nun einen einjährigen Auslandsaufenthalt an der University of California in Davis.

Bernhard Hofko

Bernhard Hofko

Bernhard Hofko

Bernhard Hofko zerstört Asphalt, und zwar systematisch und mit wissenschaftlicher Präzision. Am Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien stellt der Bauingenieur Asphaltproben mit unterschiedlicher Zusammensetzung her, testet in verschiedenen Versuchen ihre Haltbarkeit und entwickelt Modelle, mit denen man die Eigenschaften des Asphalts beschreiben kann. Mit einem Max-Kade-Stipendium geht er nun ab Juni 2016 für zwölf Monate an die University of California in Davis, um dort weitere wissenschaftliche Erfahrung zu sammeln – danach wird er an die TU Wien zurückkehren.

Modelle für die Haltbarkeit von Straßen
Die Qualität von Asphalt hängt ganz entscheidend vom Bitumen ab, der klebrigen Substanz, die das Gestein im Asphalt zusammenhält. "Je nach Bitumen kann die Haltbarkeit von Asphalt stark variieren", sagt Bernhard Hofko. "Außerdem werden unterschiedliche Asphalt-Rezepturen bei unterschiedlichen Temperaturen verarbeitet, dadurch hängt der Energiebedarf im Straßenbau stark davon ab, woraus der Asphalt besteht."

Im Straßenbau ist es wichtig, die Haltbarkeit der Asphaltdecke gut prognostizieren zu können. Lange Zeit musste man sich dabei auf Erfahrungswerte verlassen. "Es gibt zwar Prognosemodelle für die Haltbarkeit von Asphalt, aber sie stützen sich alle auf empirische Daten", sagt Hofko.

Ein Jahr in Kalifornien
Auch in den USA wird an Modellen gearbeitet, die das Verhalten von Asphalt beschreiben. Bernhard Hofko wird nun, unterstützt durch ein Max-Kade-Stipendium, ein Jahr lang die Möglichkeit haben, die US-amerikanische Sichtweise auf diese wissenschaftliche Herausforderung kennenzulernen.

Gemeinsam mit seinen amerikanischen Kollegen sollen die empirischen Modelle nun verbessert werden. Man möchte genau verstehen, wie die Zusammensetzung von Asphalt die Haltbarkeit beeinflusst. Aufgrund von Materialparametern, die man leicht im Labor erheben kann, soll sich dann berechnen lassen, wie lange der Asphalt den Belastungen standhalten wird. Dadurch lassen sich Instandhaltungsarbeiten und Sanierungen besser planen, man spart Zeit, Geld und Energie.

"Ich erwarte mir dort auf jeden Fall eine Erweiterung des Horizonts", meint Hofko. "Ich werde dort nicht nur auf neue wissenschaftliche Ideen stoßen, sondern auch eine andere Kultur des Wissenschaftsbetriebs kennenlernen und mich mit neuen Kollegen vernetzen. Ein frischer Blick ist manchmal wichtig, um keine Scheuklappen zu bekommen."

Die Vorbereitungen sind bereits getroffen, gemeinsam mit seiner Familie wird Bernhard Hofko Anfang Juni die Reise in die USA antreten. Im Sommer 2017 wird er dann – gewiss um viele Ideen und Erfahrungen reicher – wieder an die TU Wien zurückkehren.

Die Max-Kade Stipendien werden von der internationalen Max-Kade-Foundation in New York vergeben. Diese Organisation fördert durch verschiedene Förderprogramme die Beziehungen zwischen den deutschsprachigen Ländern und den USA. Die USA-Stipendien werden an hochqualifizierte junge promovierte Forscherinnen und Forscher aus allen Fachbereichen vergeben.

<link https: www.tuwien.ac.at aktuelles news_detail article _blank>Mehr über Bernhard Hofkos Forschungsarbeit

 

Bild: © Reinhard Öhner/ÖAW