Das Institut für Chemische Technologien und Analytik an der Fakultät für Technische Chemie überbrückt unterschiedliche Aspekte der Chemie, Technologie, Analytischen Chemie, Materialwissenschaften, Bioanalytik, Elektrochemie und Umweltchemie und vereint Grundlagenforschung und Angewandte Forschung in einem Institut - ein Alleinstellungsmerkmal im Zentral- und Osteuropäischen Raum. 

Der wissenschaftliche Fokus des Instituts liegt zum Einen bei der Entwicklung von Analytischen Strategien, Methoden und Instrumenten (zum Beispiel: (Bio)Sensoren, Omics-techniken, Massenspektrometrie, Imaging-techniken, Ultra-spuren-trenntechniken und Detektionstechniken auf elementarem und molekularen Level) und zum Anderen im Zusammenhang mit Technologien von Spezialmaterialien, von Metallen, zu seltenen Metallen, High-performance Keramiken, Dünnfilm und Compositen, bis hin zu biomedizinischen Materialien, als auch Energiespeicher und Umwandlungs-geräten im Bereich der elektrochemischen Technologien. Die Entwicklung von analytischen Techniken für die Strukturaufklärung als auch für Umweltchemische Fragestellungen sind weitere Fokuspunkte am Institut.

Die Stärke des Instituts liegt in der bemerkenswerten Kombination von industrie-getriebenen angewandten Forschungsprojekten mit einer außergewöhnlichen Bandbreite an analytische, chemischen und strukturellen Methoden, die durch den großen Pool an "High-end" wissenschaftlichen Equipment und Instrumentierungen dargestellt wird. Um ein Beispiel zu nennen: Das Institut verfügt über einen exzellenten internen Gerätepool, der kompetitive Forschung an einer großen Anzahl an unterschiedlichen Anwendungsfeldern erlaubt - von anorganischen Metall Materialien bis biologischen Gewebeproben.

Das Institut für Chemische Technologien ist in 5 Forschungsbereiche gegliedert, und besteht aus 12 Forschungsgruppen, die jeweils von international anerkannten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, und high-potential Jungakademikern und Jungakademikerinnen geleitet werden.

Expert Talk: Expectations and Challenges of Automotive Technology

Dr. Peter Schöggl, Vice President Vehicle and Racing, AVL List GmbH, Graz

Expert talk Dr. Peter Schöggl

Die Mobilität befindet sich derzeit in einer Phase des grundlegenden Wandels. Verändertes Kundenverhalten, technologische Entwicklungen und neue Geschäftsmodelle, neue Akteure auf dem Markt führen zu Veränderungen in der Automobilindustrie. Die aktuellen Megatrends in der Automobilbranche sind Elektrifizierung, Energieeffizienz und autonomes Fahren. Durch die Covid 19-Krise sieht sich die Automobilindustrie mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie z.B. der Verknappung von Chips, logistischen Problemen bei Komponenten und Lieferschwierigkeiten.

Bei dem Expertengespräch "Erwartungen und Herausforderungen der Automobiltechnik: Ist die Zukunft elektrisch, autonom und unfallfrei?" am 8. September 2022 sprach Dr. Peter Schöggl, Vice President Vehicle and Racing, AVL List GmbH, Graz, über die Erwartungen und Herausforderungen an die Automobiltechnik. Er ist seit 26 Jahren bei der AVL List GmbH in Graz tätig und hält mehr als 20 internationale Patente in den Bereichen Vehicle, Racing und ADAS. Im Executive MBA Mobility Transformation Programm lehrt er "Automated and Connected Driving".

Dr. Peter Schöggl begann seinen Vortrag mit einem Überblick über die automobilen Trends zwischen 2019 und 2022. Die Schlagworte der automobilen Trends im Jahr 2019 waren vernetzte Systeme, autonomes Fahren, elektrifizierte Fahrzeuge. Im Jahr 2022 hat der Krieg in der Ukraine eine Energiekrise verursacht, die zu einer begrenzten Energieverfügbarkeit und steigenden Energiekosten geführt hat. Ausgehend von diesen Tatsachen wird die künftige Fahrzeugtechnologie von drei wichtigen Faktoren abhängen: der Art der Energie, z. B. Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Kosten; der Art der Energiespeicherung; und den Fahrzeuglösungen, z. B. Kundennutzen, Kenndaten, Kosten, Rechtsvorschriften usw.

Das Pariser Abkommen zur Senkung der CO2-Emissionen und zur Begrenzung der Temperatur auf unter zwei Grad wirkt sich auf die Entwicklung von Fahrzeugen durch die Automobilindustrie aus. Mit dem Europäischen Green Deal wird die EU die Nettoemissionen von Treibhausgasen bis 2050 auf Null reduzieren (Kommission, 2022). Im Zusammenhang mit den CO2-Emissionen von Personenkraftwagen in Europa sprach er über die CO2-Emissionen von Personenkraftwagen mit verschiedenen Energiequellen in der EU und die CO2-Emissionen bei der Automobilproduktion. Er beschrieb den nachhaltigen Energiepfad und nannte die Vor- und Nachteile der verschiedenen CO2-freien Energieformen. Er sprach über die möglichen Energiequellen für die zukünftige Mobilität, wie z.B. Batterieelektrik, Wasserstoff/Brennstoffzellen und Biokraftstoffe & Power to X-Fuels.

Bei der Entwicklung zukünftiger Fahrzeuge und Fahrzeugsysteme sollten die Fahrzeugkonfiguration, die Trends beim weltweiten Autoverkauf und die länderspezifischen Anforderungen an Autos berücksichtigt werden. So bevorzugen die Menschen in China beispielsweise ein größeres Auto-Display. In Japan bevorzugen die Japaner aufgrund von Parkplatzproblemen kleine Autos. In Japan gibt es bereits heute einen hohen Hybridanteil. Um Energie für Elektroautos zu sparen, ist ein gutes aerodynamisches Design erforderlich. Die Energiedichte der Energiequellen, die Energiespeicherung und -umwandlung sowie der Antriebsstrang werden bei der Entwicklung künftiger Fahrzeuge eine weitere wichtige Rolle spielen. Bei Elektroautos ist die Auswahl der Batterie am wichtigsten.

Es war eine gute Gelegenheit, von den Experten etwas über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Automobiltechnik und die möglichen Lösungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu erfahren.