Das Institut für Chemische Technologien und Analytik an der Fakultät für Technische Chemie überbrückt unterschiedliche Aspekte der Chemie, Technologie, Analytischen Chemie, Materialwissenschaften, Bioanalytik, Elektrochemie und Umweltchemie und vereint Grundlagenforschung und Angewandte Forschung in einem Institut - ein Alleinstellungsmerkmal im Zentral- und Osteuropäischen Raum. 

Der wissenschaftliche Fokus des Instituts liegt zum Einen bei der Entwicklung von Analytischen Strategien, Methoden und Instrumenten (zum Beispiel: (Bio)Sensoren, Omics-techniken, Massenspektrometrie, Imaging-techniken, Ultra-spuren-trenntechniken und Detektionstechniken auf elementarem und molekularen Level) und zum Anderen im Zusammenhang mit Technologien von Spezialmaterialien, von Metallen, zu seltenen Metallen, High-performance Keramiken, Dünnfilm und Compositen, bis hin zu biomedizinischen Materialien, als auch Energiespeicher und Umwandlungs-geräten im Bereich der elektrochemischen Technologien. Die Entwicklung von analytischen Techniken für die Strukturaufklärung als auch für Umweltchemische Fragestellungen sind weitere Fokuspunkte am Institut.

Die Stärke des Instituts liegt in der bemerkenswerten Kombination von industrie-getriebenen angewandten Forschungsprojekten mit einer außergewöhnlichen Bandbreite an analytische, chemischen und strukturellen Methoden, die durch den großen Pool an "High-end" wissenschaftlichen Equipment und Instrumentierungen dargestellt wird. Um ein Beispiel zu nennen: Das Institut verfügt über einen exzellenten internen Gerätepool, der kompetitive Forschung an einer großen Anzahl an unterschiedlichen Anwendungsfeldern erlaubt - von anorganischen Metall Materialien bis biologischen Gewebeproben.

Das Institut für Chemische Technologien ist in 5 Forschungsbereiche gegliedert, und besteht aus 12 Forschungsgruppen, die jeweils von international anerkannten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, und high-potential Jungakademikern und Jungakademikerinnen geleitet werden.

Einzigartige Aluminium-Skulptur erobert den öffentlichen Raum

Eine Skulptur, modelliert aus neuartigem ultraleichten, zellularen Aluminium, wird am 16. November 2005 um 18:00 Uhr an der Technischen Universität (TU) Wien erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ihr endgültiger Bestimmungsort ist derzeit allerdings noch offen.

Wien (TU). - Den Bau der Alu-Statue von Christoph Czernin könnte man als interdisziplinären Fortsetzungsroman bezeichnen. Was als Dissertationsidee begann, findet nun seinen vorläufigen Abschluss an der TU Wien. Die aus zellularem Aluminium gefertigte Skulptur ist zum einen einzigartig, zum anderen wird sie erstmals am 16. November 2005 einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Firma Alulight hat ihr Interesse an der Statue bereits bekundet.

Was die Statue aus zellularem Aluminium so einzigartig macht, erklärt Prof. H. Peter Degischer vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an der TU Wien so: "Obwohl es bereits diverse Dekorstücke aus zellularem Aluminium wie z. B. Wandreliefs gibt, sind diese eher als missglückte Schäumversuche zu sehen. Auch Lampenschirme oder Bleistifthalter wurden daraus schon erzeugt. Die Herstellung von zellularem Aluminium ist aber nicht ganz einfach, weil es erst bei etwas 600° Celsius durch das beigegebene Treibmittel Titanhydrid schäumt. Die Skulptur musste in einzelnen Teilen als 3D-Puzzle hergestellt werden, angepasst an die Ofengröße des Institutes für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie an der TU Wien."

Zellulares Aluminium ist geschäumtes, erstarrtes Aluminium mit einem mittleren spezifischen Gewicht von 0,3 bis 0,4 g pro Kubikzentimeter - es schwimmt. Zellulares Aluminium weist im Vergleich zu "normalem" Aluminium millimetergroße Poren auf und ist daher nicht besonders fest, aber es hat eine hohe spezifische Biegesteifigkeit. D.h. eine geschäumte Aluminiumplatte biegt sich elastisch weniger durch als eine gleich schwere massive Aluminium-Platte. Das bringt Gewichtseinsparung z. B. im Fahrzeugbau. Die wirtschaftliche Umsetzung wird durch den relativ hohen Preis behindert. Die Firma Alulight-International/Ranshofen stellt nun Bauteile in Kleinserie her, beispielsweise für die Ferrari Coupes.

Idee und Entwurf für die Aluminium-Statue stammen von Christoph Czernin, der 1960 geboren wurde und "Bildhauerei" an der Universität für Angewandte Kunst studierte. Seine Diplomarbeit schrieb Christoph Czernin bei Prof. Alfred Hrdlicka und beendete diese 1991. Die Aluminium-Statue wolle Czernin als Teil seiner Dissertation an der Universität für Angewandte Kunst, der Medizinischen Universität Wien und der TU Wien (Ko-Tutoring) erstellen. Die statische Machbarkeitsstudie wurde im Rahmen einer Diplomarbeit des Institutes für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie mit dem Institut für Konstruktionslehre - beide TU Wien - erstellt. Zur Dissertation ist es leider nicht gekommen, da Christoph Czernin erkrankte.

Gestartet wurde mit dem Bau der Aluminium-Statue 1996 dank eines Stipendiums des Leichtmetall-Kompetenzzentrums Ranshofen. Ungefähr ein Viertel des für die Aluminium-Skulptur erforderlichen Materials wurden von der Firma Alulight International/Ranshofen bereitgestellt. Mit Dozent Manfred Grafinger vom Institut für Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik an der TU Wien wurde die statische Konstruktion erstellt. Vom Wiener Wirtschaftsförderungsfonds wurden im Rahmen eines Wiennovativ-Projekts Personalkosten für zwei Jahre finanziert.

Vernissage Alulight-Plastik von Christoph Czernin
Ort: Technische Universität Wien, Prechtl-Saal (4., Karlsplatz 13)
Zeit: 16.11.2005 (18:00)