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TU Wien: 25. Konferenz von Europas TU-RektorInnen

58 TeilnehmerInnen aus 23 Ländern diskutierten bei der 25. „Conference of Rectors and Presidents of European Universities of Technology” an der Technischen Universität (TU) Wien zu aktuellen Fragen der Forschung. Die TUs setzen verstärkt auf Kooperation. Unterschiedliche Standpunkte gab es zum European Institute of Technology (EIT).

TU RektorInnen

Wien (TU). - Am 14. und 15. September tagte an der Technischen Universität Wien zum 25. Mal die Konferenz europäischer TechnikrektorInnen. Diese Konferenz entstand 1980 mit maßgeblicher Beteiligung der TU Wien als ein „think tank“ für die Rolle der Technischen Universitäten im europäischen Forschungs- und Innovationsraum. Mehr als 58 TeilnehmerInnen der führenden Technischen Universitäten Europas diskutierten über die Rolle und die Zukunft der universitären Forschung im regionalen, nationalen und europäischen Kontext.

Geteilte Meinungen zum European Institute of Technology

In seiner Grußbotschaft unterstrich EU Forschungskommissar Potocnik die zentrale Bedeutung der Forschungsaktivitäten Technischer Universitäten für die Entwicklung des europäischen Wissens-, Forschungs- und Innovationsraumes. Im Rahmen der europäischen Zielsetzungen für Wachstum und nachhaltige Entwicklung sind die Universitäten gefordert, wesentliche Beiträge zu leisten. Dies bringt neue Herausforderungen für die Universitätsleitungen dar, für deren Bewältigung der Gedankenaustausch zwischen und die Kooperation von RektorInnen wichtig ist. Bezüglich der Pläne der Europäischen Kommission für ein European Institute of Technology (EIT) gab es geteilte Meinungen. Einige sehen in dieser Initiative neue Chancen der Vernetzung und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Andere fordern eher eine Stärkung der besten bestehenden Technischen Universitäten. Einigkeit bestand darüber, dass für das EIT keine Mittel des 7. EU Forschungsrahmenprogramms verwendet werden sollen. Für einige Mitgliedstaaten war das EIT ein Impuls für regionale Zusammenschlüsse. Beispiele sind Brünn, Karlsruhe und Wroclav (Breslau), wo neue, außerordentlich potente Forschungsverbünde entstanden sind.

Lob für 7. EU-Rahmenprogramm

Die neuen Möglichkeiten des 7. Rahmenprogramms, das zur Jahreswende starten wird und budgetär wesentlich höher veranschlagt ist, wurden einhellig begrüßt. Begrüßt wurde vor allem die Förderung der „Pionierforschung“. Dazu wurde ein Europäischer Forschungsrat gebildet, der über ein jährliches Budget von durchschnittlich einer Milliarde Euro verfügen wird. In der Diskussion mit der Vize-Präsidentin des Forschungsrates, der Österreicherin Helga Nowotny, lag der Schwerpunkt auf Fragen der Integration der geförderten SpitzenforschInnen in die bestehenden Universitätsstrukturen, der Kooperation mit der Industrie sowie Problemen des geistigen Eigentums.

Mehr Wettbewerb und neue Rolle der RektorInnen

In den letzten zwanzig Jahren haben sich für das Universitätsmanagement wesentliche Veränderungen ergeben. RektorInnen haben völlig neue Aufgaben des Managements und der Strategieentwicklung. Um im immer stärker werdenden internationalen Wettbewerb zu bestehen, sind Maßnahmen der Konzentration von Stärkefeldern erforderlich. Fallbeispiele aus Großbritannien, Polen und Tschechien zeigten, dass die notwendigen Umstrukturierungsprozesse durch nationale und europäische Förderungsprogramme unterstützt werden. Allerdings spielen in solchen Veränderungsprozessen vor allem „Champions“ eine zentrale Rolle - Leitfiguren, die fachliche Exzellenz mit Führungsqualitäten wie Motivation, Koordination und Kommunikation verbinden. Die Herausforderung besteht darin, solche Persönlichkeiten gegen internationale Konkurrenz anzuwerben zu können und ihnen entsprechende Rahmenbedingungen zu bieten. Die Katholische Universität Leuven kann dazu unter anderem auf jährlich 60 Millionen Euro Mittel zurückgreifen, über die die Universitätsleitung verfügen kann. Die Region Lombardei und Italien unterstützt die Universitäten bei der Anwerbung von SpitzenforscherInnen mit Maßnahmen zur Schaffung eines ausgezeichneten Umfelds wie Geräteausstattung, Forschungsförderung, attraktive Wohnmöglichkeiten, Kindergartenplätzen und anderem. Auch Peter Skalicky von der TU Wien betonte: „Wesentlich ist es, die besten Forscher anzuwerben und ihnen hervorragende Rahmenbedingungen zu bieten. Die TU Wien spielt in mehreren Forschungsgebieten in der Champions League. Aber die internationale Konkurrenz wird immer härter. Für die österreichischen Universitäten bestehen auf Grund der durch das neue Universitätsgesetz geschaffenen Autonomie allerdings gute Ausgangsbedingungen.“

TU-Kooperationen als Wachstumsmotoren

Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass die Universitäten zu den europäischen Wachstumszielen in Richtung 2010 beitragen können, wenn sie national und international strategische Allianzen bilden. Die laufenden österreichischen Kompetenzzentrenprogramme und das neue COMET-Programm für Kompetenzzentren für exzellente Technologien sind ausgezeichnete nationale Ansätze zur Kooperation Universität/Industrie. Bemerkenswert ist die Bildung von strategischen Allianzen auch zwischen Technischen Universitäten, beispielsweise in Schweden die Kooperation der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm mit der Chalmers University of Technology in Göteborg oder die Bildung der neuen Föderation aller technischen Universitäten in den Niederlanden. In Paris haben sich zehn Spitzenhochschulen im Ingenieurbereich zum Paris Institute of Technology zusammengeschlossen und werben weltweit um Studierende und ForscherInnen. Transnational rücken die technischen Hochschulen Aachen, Delft und Zürich mit dem Imperial College London in der IDEA-League in Lehre und Forschung zusammen.

TU-Professor Manfred Horvat, seit 25 Jahren Koordinator der Konferenz, stellte zufrieden fest, dass die Konferenz auch eine wichtige Rolle für die Integration der Universitäten aus den neuen Mitgliedstaaten spielt, die bemerkenswerte Neuansätze präsentiert haben. 2007 wird die Konferenz an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) stattfinden und dem Thema „Kooperation Universität/Industrie“ gewidmet sein.

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Rückfragehinweis:
Prof. Manfred Horvat
Vienna University of Technology
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Fax +43-1/8880188
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