Der Begriff ‚Genderkompetenz‘ könnte irrtümlich darauf eingegrenzt werden, dass Menschen fähig sind, sich sprachlich gleichbehandelnd auszudrücken und die Geschlechter im Arbeits-/Leben gleichwertig wahrzunehmen und einzubeziehen bzw. frei von Vorurteilen, Stereotypen und Bias [vgl. Unconscious Bias, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster] zu agieren. Zusätzlich zu diesen – im engeren Sinn auch sozialen - Fähigkeiten sind jedoch auch Wissensbestände und analytische Fähigkeiten wichtig, wie sie etwa bereits im Diskurs um ‚Gender Mainstreaming‘ auftauchen (in der abgekürzt als ‚4R-Methode‘ bezeichneten Beobachtungsliste): das Wahrnehmen der Repräsentation (Symbolik, Darstellungen usw.), der Ressourcen (faktische finanzielle, Raum- und Zeitbudgets) und der Regelungen (rechtliche, alltägliche und ethische Konzepte) ebenso wie der Realität (der praktischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Geschlechter). Dieser erweiterte Begriff von Sozial- und Genderkompetenz ist spätestens dort erforderlich, wo das sozial- und genderkompetente Handeln über einzelne Momente hinaus stattfindet: Überall dort, wo geplant und geleitet, geforscht, beschrieben und designt wird – auch im engeren technischen Bereich, braucht es

Genderkompetenz.

Die Österreichische Hochschulkonferenz bietet praxisorientierte Empfehlungen zur Verbreiterung von Genderkompetenzen in Hochschulen. Sie richten sich an alle Hochschulangehörigen: Forschende, Lehrende, Management, Studierende sowie Verwaltungspersonal. Vier Handlungsfelder werden adressiert: (1) Genderkompetentes Management, (2) Genderkompetentes Handeln, (3) Genderkompetente Lehre und (4) Genderkompetente Forschung. 

Die empfohlene Lektüre findet sich hier:

Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise von Gender Bias in Berufungsverfahren, wurde von Institutió CERCA unter der Mitarbeit von IST Austria, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster das Video "Recruitment Bias in Research Institutes, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster" entwickelt. Solchen Wahrnehmungsverzerrungen und Beeinflussungen kann ein Genderkompetenz-Training entgegenwirken.

Zur Unterstützung bietet der AKG einen Fragenkatalog bezüglich Sozial- und Genderkompetenz, um Bewerber_innen dahingehend zu prüfen.

Am 15.11.2018 wurde vom AKG der TU Wien ein Informationsnachmittag organisiert. Hier präsentierten verschiedene Expert_innen Praxiswissen zur unbewussten Diskriminierung im Alltag. Zur Nachlese: https://freihaus.tuwien.ac.at/unconscious-bias/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Aufgrund des großen Erfolgs und der starken Nachfrage wurde eine Broschüre, öffnet eine Datei in einem neuen Fenster zu dem Thema erstellt.